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500 neue Sitzschalen für die Festspiele!

Strahlen um die Wette: Der Förderverein der Festspiele, Sabine Kuhnert und Arend Knoop von den Festspielen und Spender Martin Ohm von Im Norden Immobilien

Strahlen um die Wette: Der Förderverein der Festspiele, Sabine Kuhnert und Arend Knoop von den Festspielen und Spender Martin Ohm von Im Norden Immobilien

Eutin (ed). Wer regelmäßiger Festspiel-Besucher ist, der kennt das Problem: Sitzschalen, deren Rückenlehnen sich altersgebeugt viel zu weit zurücklehnen lassen, und die eine oder andere Sitzschale hat in den letzten Jahren sogar auch mal schlicht den Geist aufgegeben. Dem ein Ende zu bereiten hatte sich der Förderverein der Festspiele im vergangenen Jahr auf die Fahnen geschrieben und bat unter dem Motto „500 neue Sitzschalen für die Eutiner Festspiele!“ um Spenden für neue Sitze, denn die einfach mal eben auszutauschen, das ist für die Festspiele schlicht nicht zu wuppen. „Und für uns als Verein ist es eine große Nummer“, so Detlev Küfe, der Vorsitzende des Fördervereins. Ganze 400 Euro kostet eine neue Sitzschale – und dazu kommt die Arbeitszeit von Arend Knoop und seinem Team. Denn da die Zuschauertribüne der Freilichtbühne nicht mehr allerneuesten Datums ist, passen die neuen Sitzschalen nicht mehr ganz genau. Jede Sitzschale muss also mittels eigens dafür angefertigten Haltern passend gemacht und auf die Sitze geschraubt werden – allerdings sind neue Sitzschalen auch eine Investition, die für Jahre angelegt ist, denn die letzten Sitzschalen haben gut zwei Jahrzehnte auf dem Buckel, in Wind und Wetter. Solche sollten es also wieder sein – dazu rief der Förderverein die Eutiner auf, zu spenden für ihre Festspiele. Und hatte Erfolg damit: Das Ziel der 500 Sitzschalen, die ersetzt werden müssen, ist erreicht – „vor allem da wir das Glück einiger großer Spender hatten“, so Detlev Küfe. Die Mission des Fördervereins hatte so großen Erfolg, dass binnen kürzester Zeit 300 Sitzschalen angeschafft werden konnten. „Und da musste Arend Knoop uns erstmal stoppen“, schmunzelt Küfe, „denn das muss ja erst mal verbaut werden.“ Im Frühling hat der Förderverein dann weitergemacht mit der Spendersuche und wieder sehr schnell das Glück gehabt, Unternehmen als Spender gewinnen zu können. Eutiner Unternehmen wie die Herren von Im Norden Immobilien haben beschlossen, die Sitzschalen-Aktion zu unterstützen. „Sehr gern sogar“, sagt Martin Ohm, einer der Inhaber von Im Norden Immobilien, „denn die Festspiele begleiten uns schon seit Jahren, wir kennen und mögen sie und finden, dass sie zu Eutin gehören. Und wir verdienen hier in Eutin unser Geld und wollen gern etwas davon zurückgeben. Also unterstützen wir so eine tolle Aktion gern, die den Festspielen so unmittelbar zugute kommt.“ Das Geld ist da, Arend Knoop hat die Bestellung schon aufgegeben, wenn die Sitzschalen eintreffen, werden die alten gegen neue ausgetauscht und montiert. Bis zum Beginn der Spielzeit dürften die Sitzschalen auch verbaut sein, dann ist das sichere Sitzen der Festspielbesucher gesichert. „Das ist wirklich toll“, schmunzelt Intendantin Dominique Caron, „Jetzt läuft man nicht mehr Gefahr, auf dem Schoß des Nachbarn zu landen.“ Diese Mission des Fördervereins ist also erfüllt, aber die nächste steht schon in den Startlöchern – mit einer großen Summe (zusätzlich zu den 17.000 Euro, die dieses Jahr inklusive der Sitzschalen schon in die Festspiele fließen konnten) wollen die Festspiel-Förderer „Wolfsschlucht“, das Crossover-Projekt der Wilhelm-Wisser-Schule unterstützen. „Weil es endlich mal was ganz anderes ist“, sagt Detlev Küfe, „und das brauchen wir. Denn die Konkurrenz ist groß und das Publikum wandelt sich. Das jüngere Publikum will andere Musikrichtungen erleben. Also haben wir uns deutlich dafür entschieden, auch weil der Freischütz in Eutin polarisiert.“ „Wolfsschlucht“ sei der Freischütz, aber in ganz anderer Form, und das sei auch nötig – „wenn wir weitermachen wie immer, wird das nicht honoriert“, erklärt der Fördervereins-Vorsitzende, „Wir finden, Eutin sollte positiv zu solchen neuen Wegen stehen und sie begleiten.“ Der Förderverein der Festspiele hat derzeit 225 Mitglieder, freut sich aber über weiteren Zuwachs – „weil wir auch hier neue Wege gehen wollen“, lacht Detlev Küfe, „haben wir einen neuen Flyer entwerfen lassen, der nicht gleich den Lastschrifteinzug beinhaltet. Er informiert über unsere Arbeit.“ Und ist sehr ansprechend gestaltet, erinnert in seinem Layout an die Festspiele und macht Lust darauf, den Verein näher kennenzulernen – damit erfülle er seinen Zweck, so Küfe, „denn alles andere kann man sich aus dem Internet runterladen“ – unter www.foerderverein-eutiner-festspiele.de. Was sich bei den Eutiner Festspielen derzeit noch so tut und wieso in diesem Jahr die Operette die Hauptrolle spielt, das lesen Sie in unserer Ausgabe am kommenden Samstag. Dann erzählt Dirigentin und Chorleiterin Romely Pfund vom berechtigten Comeback der Operette – und wieso sie deutlich mehr Tiefgang hat, als die meisten wissen. Alle Informationen zur kommenden Festspielzeit, die am 8. Juli beginnt, finden sich unter www.eutiner-festspiele.de, Karten gibt es in der Opernscheune sowie unter 04521 80010.


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