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Legal? Illegal? Manchen ist das nicht egal

Ursprünglich zum Fällen markierte Bäume in Höhe des ehemaligen Schlosses Eggersdorf. Nachträglich wurden sie durch die Naturschutzbehörde des Kreises als erhaltenswürdig ausgewiesen und ihr Fällen untersagt.

Ursprünglich zum Fällen markierte Bäume in Höhe des ehemaligen Schlosses Eggersdorf. Nachträglich wurden sie durch die Naturschutzbehörde des Kreises als erhaltenswürdig ausgewiesen und ihr Fällen untersagt.

Bad Malente-Gremsmühlen (wh). Besonders im Februar werden alljährlich die Holzfäller hyperaktiv. Manche sägen oder schneiden lautlos mehr oder weniger sachverständig an ihren Ziersträuchern oder Obstbäumen, andere legen mit ihren Kettensägen mehr oder weniger notwendiger- oder erlaubterweise ausgewachsene Bäume um. Das löst immer wieder Besorgnis, Verärgerung, Unverständnis oder Irritationen aus. So wurden wir dieser Tage auf einen Eintrag in Facebook aufmerksam, mit dem sich die Malenterin Uschi Ullrich wegen zweier Holzaktionen an die Presse wendet. Sie schrieb: „Guten Tag, da die Presse fast alles weiß, wende ich mich heute an Sie. Wissen Sie, was es mit den Baumfällaktionen in Malente auf sich hat? Einmal auf dem Parkplatz Janusallee. Mehrere der schönen alten Bäume wurden radikal gekürzt. Es stehen nur noch Stümpfe von 2-3 m Höhe. Dann entlang der Kellerseestraße Richtung Jugendherberge und Richtung Fischer Schwarten werden willkürlich und ohne erkennbares System Bäume schon gefällt, und es sind eine ganze Menge markiert, die noch gefällt werden sollen. Wen man auch fragt, keiner weiß eine Antwort. Vielleicht wissen Sie ja Näheres.“ Wir leiteten Frau Ullrichs Facebook-Eintrag per E-Mail an Bürgermeisterin Rönck weiter und erhielten folgende Antwort: „Die Bäume am Parkplatz Janusallee wurden zur Fällung freigegeben nach einem Baumgutachten. Die Fällungen in der Kellerseestraße sind privat, die Kreisverwaltung war von der Fällungsabsicht unterrichtet.“ Ein Gespräch mit Frau Junker vom Fachdienst Naturschutz der Kreisverwaltung und mit der Pressesprecherin Frau Leonhardt bestätigte im Wesentlichen die Auskunft von Bürgermeisterin Rönck. Die Behörde habe, so hieß es, den beziehungsweise die Eigentümer auf die Rechtslage hingewiesen. Darüber hinaus seien in der Kellerseestraße eine ganze Reihe schutzwürdiger Bäume - auch solche, die bereits zum Fällen gekennzeichnet waren - mit einem Hinweis markiert worden, dass diese nicht gefällt werden dürfen. Die Polizei sei informiert. Wir haben uns in der Kellerseestraße ein Bild gemacht und fanden sowohl die Hinweise von Frau Ullrich als auch die Angaben von der Kreisbehörde bestätigt. Dem Chronisten bot sich das Bild einer bereits deutlich fortgeschrittenen Fällaktion. Die Straße, vor allem längs der bewaldeten Liegenschaft des ehemaligen Schlosses Eggersdorf, ist gesäumt von frischen Baumstümpfen und Reisighaufen. Dazwischen immer wieder vereinzelt oder in Gruppen Bäume, auf denen Schilder folgenden Inhalts befestigt sind: “Achtung! Dieser Baum darf trotz Kennzeichnung nicht gefällt werden. Es erfolgte keine Freigabe durch die untere Naturschutzbehörde des Kreises Ostholstein. Gemeinde Malente. Die Bürgermeisterin.“ Was von den bereits gefällten Bäumen ebenfalls „schutzwürdig“ gewesen wäre, gesund im Holz und ohne Gefahr für den Verkehr auf der Kellerseestraße – das sei dahingestellt.


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