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Reporter Eutin

Sanierung an der Wisserschule: Die Brandspuren verschwinden

Eutin (aj). Man hört die Schleifmaschine bis auf den Pausenhof: Im Obergeschoss des Altbaus der Wilhelm-Wisser-Schule wird das Parkett hergerichtet. Nach dem Brand in der Schule in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember des letzten Jahres sind die erheblichen Schäden nun bald Geschichte. Neben zwei Klassenzimmern und dem Lehrerzimmer waren auch anliegende Räume von den Auswirkungen betroffen: „Wir haben sofort Kontakt mit der Versicherung aufgenommen und die notwendigen Raumluftproben veranlasst“, berichtet Simone Handschuck. Die Fachdienstleiterin Immobilien koordiniert die Sanierungsschritte und sorgt für Abstimmung zwischen allen Beteiligten. Nach Tupf- und Wischproben und der Raumluftmessung konnte der Unterricht in den meisten Räumen wieder stattfinden. Im Lehrerzimmer wurde eine Staubschutzwand aufgestellt, so dass ein Bereich zur Verfügung stand. Auch der zunächst gesperrte Teil, der direkt unter einem der Klassenzimmer liegt, in dem Feuer gelegt worden ist, ist mittlerweile wieder freigegeben. Die Deckenplatten wurden erneuert, Möbel und Elektrogeräte gereinigt, was unbrauchbar war, entsorgt. Zwei Sachverständige hatten zuvor die Gebäudesicherheit und das Inventar unter die Lupe genommen und grünes Licht für die Wiederaufnahme des Schulbetriebes gegeben. „In Sachen Brandsanierung arbeiten wir mit einem Kieler Unternehmen zusammen“, so Handschuck bei einem Vor-Ort-Termin in der Schule. Unter dem Strich steht für Renovierung und Neuanschaffungen eine Summe von 220.000 Euro. Zum Motiv der beiden ehemaligen Schüler (18 und 21 Jahre alt), die dies zu verantworten haben, ist bislang nichts bekannt. Feststeht indes, dass die Einschränkungen die Abläufe in der Schule erheblich behindert haben – und dass man dort in enger Zusammenarbeit mit der Stadt das Beste aus der Situation gemacht hat.
Im Obergeschoss trennt eine massive Staubschutzwand Flur, Treppenhaus und Kunstraum von der „Baustelle“. Während der Kunstraum nach umfassender Reinigung wieder zur Verfügung stand, waren in den Klassenräumen 33 und 34 grundlegende Sanierungsmaßnahmen notwendig. Wände mussten erneuert werden: „Ein tragender Holzbalken wurde auf vier Metern Länge abgebeilt und verstärkt“, erläutert Handschuck, während im Hintergrund das Holzparkett komplett neu verlegt wird. Dem Fußbodenbelag hatte das Löschwasser den Garaus gemacht, er war nicht retten. Instandsetzungen, in die auch der Denkmalschutz beständig eingebunden ist, denn das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Auch deshalb wird in den beiden betroffenen Klassenzimmern die Holzwandverkleidung wieder aufgebaut.
Im Nebenraum läuft unermüdlich eben das Schleifgerät, das die Kunde von laufenden Maßnahmen auf den Hof trägt. Hier konnte das Parkett erhalten werden. Während dort, wo die Oberfläche abgetragen wurde, alles aussieht wie neu, bezeugt die unbearbeitete verrußte Seite noch, dass alles weit schlimmer hätte kommen können.
Der Werkraum auf demselben Flur ist für die Dauer der Arbeiten zum Lagerraum umfunktioniert worden. Auch hier waren Geräte und Materialien schadhaft geworden, mussten gereinigt beziehungsweise ersetzt werden. Der Fachunterricht wurde in den Kunstraum verlegt: „Die Schule ist sehr flexibel mit den Gegebenheiten umgegangen“, lobt Simone Handschuck. Die vielen Einzelabstimmungen nehmen dennoch auf allen Seiten viel Zeit in Anspruch: „Aber es läuft alles Hand in Hand!“ Die gute Nachricht: Ein Ende ist absehbar: „Der Plan ist, dass es nach den Osterferien hier wieder losgeht“, legt Simone Handschuck dar. Malerarbeiten und Elektroinstallationen stehen noch auf der To-do-Liste, zudem werden Möbel und Gardinen angeschafft. Eventuelle Lieferschwierigkeiten könnten aus eigenen Beständen überbrückt werden, so Handschuck.

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