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Marco Gruemmer

Grömitz: Von Schattenplätzen und der Sicherung des Strandes

Grömitz. Eine Summe von 850.000 Euro hat die Gemeinde Grömitz bislang an Ausgaben für die Sturmschäden aus dem Oktober 2023 bei der Landesregierung in Kiel angegeben. „Diese teilen sich auf in 400.000 Euro für eingesetzte Dienstleister und 450.000 Euro für Arbeiten des Bauhofes“, teilte Bürgermeister Sebastian Rieke mit. Ebenso gab er bekannt, dass es zum Projekt Mitarbeiter-Wohnraum 152 Anfragen von Gewerbetreibenden gegeben habe. Dazu ist 21-mal der Wunsch nach Azubi-Wohnen geäußert worden.

Ortsentwicklungskonzept

Umfangreichster Punkt auf der Sitzung der Gemeindevertretung Grömitz am Donnerstag letzter Woche war jedoch das Ortsentwicklungskonzept (OEK) mit der Vorstellung der Ergebnisse des Quartierswokshops.

Die Gemeinde Grömitz verfügt seit 2023 über ein ganzheitliches Ortsentwicklungskonzept. Eines der insgesamt neun Projektfelder trägt den Titel „Quartiersentwicklung“. So spielen attraktive Stadt-/ Quartiersräume insbesondere für die Qualität als Lebensort - und natürlich auch als Tourismusort - eine zentrale Rolle in der ganzheitlichen Ortsentwicklung. Vor diesem Hintergrund wurden im OEK-Prozess zunächst zwei „Quartiere“ benannt, die im örtlichen Gesamtkontext eine herausragende Rolle spielen und die auf Grund der Lage und Funktion eine besondere Impulswirkung (Wahrnehmung und Strahlkraft der Aufenthalts- und Gestaltungsqualitäten) für den Gesamtort entfalten. Die beiden benannten Quartiersräume, auch Schlüsselprojekte genannt, sind:

Quartier 1: Kirchenstraße (mit Wicheldorfstraße/Seestraße als wichtige Stadt-Achse von Promenade bis Markt). Quartier 2: Promenade/Strand (mit angrenzenden Bereichen).

Im OEK wird hierzu ausgeführt: Im Mittelpunkt steht hierbei eine zielgerichtete, umfassende und intensive Einbindung der jeweiligen „Quartiers-Akteure“, insbesondere der Gewerbetreibenden, und weniger eine allgemeine und breit gefächerte Bürgerbeteiligung.

Die Quartiers-Workshops wurden am 14. November 2023 (Quartier 1) sowie am 19. März (Quartier 2) mit jeweils 23 (bei rund 330 Einladungen) beziehungsweise 18 Teilnehmenden (bei rund 170 Einladungen) durchgeführt. Hierbei folgten die beiden Workshops folgender und gleichlautender Agenda:

Die teilnehmenden „Quartiers-Akteure“ entwickelten umfassende Ideenkataloge/-skizzen zur zukünftigen Gestaltung und Weiterentwicklung der Quartiere. Es wurden ausführliche Diskussionen über künftige Herausforderungen, Probleme sowie Stärken und Schwächen geführt. Hierbei beziehen sich die Ideen und Vorstellungen im Wesentlichen auf die drei Themenfelder Gestaltung und Aufenthaltsqualität, Verkehr und Mobilität sowie Events und Veranstaltungen.

Jan Sönnichsen vom Büro Destination LAB stellte die Ergebnisse in der Sitzung vor. Für das Quartier 1 nannte er beim Punkt Gestaltung und Aufenthaltsqualität vom Markt bis zur Seebrücke den Wunsch nach Bepflanzungen, nach Erlebnis- und Themenpfaden, Info-Tafeln zur Geschichte des Ortes, Schaffung einer erlebbaren Verbindung und einer Attraktivierung für Kinder. Beim Thema Verkehr und Mobilität hieß es, dass es in Teilbereichen der Wicheldorfstraße zu wenig Platz für Fußgänger geben würde. Außerdem wurde über die Möglichkeit gesprochen, wie früher schon einmal ausprobiert, aus der Wicheldorfstraße eine Einbahnstraße zu machen. Bei Veranstaltungen und Events ging es um Straßenfeste, Weihnachtsmärkte und attraktivere Wochenmarkt-Stände.

Bei den identischen Themenfeldern ging es beim Quartier 2 um mehr Ruhe- und Verweilorte, um Überdachungsmöglichkeiten für mehr Schattenplätze und zur Möwenabwehr, um die Sicherung des Strandes und welche baulichen Möglichkeiten es in diesem Zusammenhang gibt sowie um Schließfächer und Handyauflade-Stationen. Ebenfalls wurden fehlende Fahrradstellplätze und die Beschilderung und Orientierung für PKW‘s moniert. Auch sei der Lieferverkehr eine schwierige, große Herausforderung. Außerdem wurde angeregt, die unterschiedlichen Bereiche der Promenade mit mehreren, kleineren Events zu bespielen.

Es besteht nun die Möglichkeit, zeitnah entsprechende Beschlüsse zur Umsetzung einzelner Maßnahmen zu fassen. „Bei den teilnehmenden Akteuren besteht natürlich eine gewisse Erwartungshaltung, was mit den entstandenen Ideen geschieht“, erläuterte Jan Sönnichsen abschließend. (mg)


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