Preetz (vg). Von Barrierefreiheit ist das Preetzer Heimatmuseum weit entfernt. Aber jetzt ist ein erster, wichtiger Schritt auf dem Weg dahin getan: Der Treppenaufgang am Eingang hat einen Außenlift erhalten. Ab sofort können nun auch Rollstuhlfahrer problemlos zumindest das Erdgeschoss erreichen, in dem die Dauerausstellung zu sehen ist. In fünf Ausstellungsräumen wird hier die Preetzer Geschichte von den Anfängen der Besiedlung bis in die Gegenwart dargestellt. Zu sehen sind archäologische Funde, jahrhundertealte Keramik- und Silberarbeiten sowie eine kleine Schuhmacherwerkstatt. Und ein Raum für Wechselausstellungen ist zurzeit noch Preetzer Archäologin Dr. Johanna Brandt gewidmet.
Das Ausstellungshaus in der Mühlenstraße 14 ist rund 200 Jahre alt. „Das Haus im Bestand barrierefrei umzugestalten, wird sehr kompliziert. Wir müssen Kompromisse eingehen, und durch den Einbau des Lifts haben wir jetzt immerhin ein Stück weit Teilhabe für Menschen mit Behinderung geschaffen. Das ist wichtig in einer älter werdenden Gesellschaft“, sagt Bürgermeister Tim Brockmann. Und Axel Langfeldt, Vorsitzender des Heimatvereins Preetz und Umgebung, freut sich, dass das 23.000 Euro teure Projekt aus der Kulturförderung des Landes finanziell kräftig unterstützt wird. Den Löwenanteil an der Investition, 15.900 Euro, trägt das Land. Mit einem Eigenanteil in Höhe von 4600 Euro sind jeweils der Heimatverein und die Stadt Preetz beteiligt.
Eine Fachfirma hat die Liftanlage installiert, der städtische Bauhof hat das Fundament gelegt und das gusseiserne Geländer gekürzt. Jetzt passt sich der Lift an den Handlauf perfekt an. „Die Handhabung der Anlage ist eigentlich relativ einfach. Unser ehrenamtliches Aufsichtspersonal schulen wir jetzt nach und nach“, kündigt Langfeldt an. Der Ausstellungsbereich im ersten und die Papiertheater-Sammlung im zweiten Obergeschoss sind weiterhin nur über die Treppe erreichbar, ein behindertenfreundlicher Zugang ist in absehbarer Zeit nicht vorgesehen.
Das Museum wird in Gänze von Ehrenamtlern betrieben. Geöffnet ist daher auch nur am Wochenende: sonnabends und sonntags jeweils von 15 bis 17 Uhr – oder nach Vereinbarung unter Telefon 04342-1888 (mit AB) oder 04342-8003310. „Freiwillige, die sich bei uns im Museum oder im Verein engagieren möchten, sind immer gern gesehen“, betont Langfeldt. Nachwuchs fehlt auch dem Heimatverein, der 1985 gegründet wurde und rund 330 Mitglieder zählt. Weitere Infos gibt es online auf www.museum-preetz.de.