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Kristina Kolbe

Nachhaltige Küche: Tipps für die Einrichtung und Nutzung

Bild: Adobe.stock/Ai Inspire

Für manche Menschen ist es ein geliebtes Hobby, für andere eine lebensnotwendige Pflicht: So oder so spielt das Kochen im Alltag eine wichtige Rolle. Denn nicht immer kann oder soll auswärts gegessen werden. Zuhause zu kochen, ist günstiger, oftmals gesünder und sogar nachhaltiger, wenn die richtigen Maßnahmen ergriffen werden. Wie also gelingt eine nachhaltige Küche in allen Aspekten vom Kauf des Mobiliars bis hin zur Reinigung nach dem Kochen? Hier kommen die wichtigsten Tipps.

Das Thema Nachhaltigkeit ist mittlerweile in allen Lebensbereichen relevant, was auch für die Küche gilt. Sie hat schließlich einen hohen Energie- und Wasserbedarf für das Kochen, Kühlen & Co der Lebensmittel. Zudem ist sie oft ein zentraler Mittelpunkt in der Wohnung, wo sich die Familienmitglieder treffen oder wo Hobbyköche und -bäcker viel Zeit verbringen. Sie sollte daher optisch ansprechend, funktional sowie auch nachhaltig sein. Letzteres ist wichtig, um die Umwelt zu schützen und die Ressourcen zu schonen – und dadurch einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel zu leisten. Aber das nachhaltige Kochen dient auch der Gesundheit und es kann dabei helfen, überflüssige Kosten einzusparen. Es gibt somit viele gute Gründe, weshalb eine nachhaltige Küche ein erstrebenswertes Ziel für alle Eigentümer sowie Mieter ist. Hier einige Tipps, worauf es dabei zu achten gilt:

  1. Auswahl umweltfreundlicher Materialien, vor allem bei der Einrichtung der Küche. Wann immer diese also neu gekauft oder ausgetauscht werden soll, ist die Nachhaltigkeit ein wichtiges Auswahlkriterium. Das gilt für die Küchenzeile ebenso wie für einzelne Möbelstücke, zum Beispiel einen Stuhl am Esstisch. Aber wann sind Materialien eigentlich umwelt- und klimafreundlich? Bestenfalls stammen sie aus einer nachhaltigen Quelle, die online recherchiert werden kann. Lange Transportwege sind eher zu vermeiden, besser sind nachhaltig bewirtschaftete Ursprünge in Deutschland oder dem europäischen Umland. Auch sollten die Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt und recycelbar sein. Natürliche Materialien wie Holz, Glas oder Naturstein gelten daher als optimal, wenn sie aus den richtigen Quellen stammen – und letzterer bringt sogar noch weitere Vorteile mit sich. Die Materialien sollten außerdem nicht mit umwelt- oder gesundheitsschädlichen Chemikalien behandelt sein, was in der Küche die zusätzliche Gefahr bergen würde, dass diese direkt mit Lebensmitteln in Kontakt kommen.
     
  2. Investition in energieeffiziente Geräte, vor allem bei jenen Küchengeräten, die sehr viel oder dauerhaft im Einsatz sind, wie der Kühlschrank. Wenn neue Geräte gekauft werden, sollte daher auf eine gute Energieeffizienz geachtet werden – die eventuellen Mehrkosten amortisieren sich mit der Zeit. Bei Bestandsgeräten ist es wichtig, im Einzelfall zu kalkulieren, ob sich ein Austausch im finanziellen Sinne sowie der Nachhaltigkeit zuliebe lohnen würde. Manchmal ist es besser, Altgeräte noch möglichst lange zu verwenden, um unnötigen Müll zu vermeiden, aber anschließend in moderne Geräte mit bester Energieeffizienz zu investieren. Auch diesbezüglich hilft eine Internetrecherche bei der Entscheidung. Übrigens: Die regelmäßige Wartung und Pflege ist unverzichtbar, damit die Elektrogeräte ihre energieeffiziente Leistung behalten.
     
  3. Wassersparende Armaturen beziehungsweise entsprechende Aufsätze sind eine kleine, aber wirkungsvolle Investition, nicht nur in der Küche. Sie sorgen zudem für finanzielle Einsparungen, ohne dass spürbare Einschränkungen beim Kochen, Duschen & Co entstehen.
     
  4. Mülltrennung und Recycling einführen, am besten schon als eigene „Station“ in der Küche. Denn wenn direkt in der Küche getrennt wird, etabliert sich die neue Gewohnheit schnell – und die Umwelt profitiert. Zudem ist es wichtig, jene Abfälle und Gegenstände zu reparieren oder zu recyceln, wo diese Optionen möglich sind; sie sind eine bessere Alternative als die Entsorgung. Einige „Abfälle“ lassen sich sogar selbst wiederverwenden im Sinne von Upcycling. So können beispielsweise alte Fliesenreste in der Küche als Dekoration genutzt werden oder Konservendosen werden zu Blumentöpfen umgestaltet – um nur zwei von vielen Ideen zu nennen.
     
  5. Verpackungsmüll vermeiden, schließlich ist die Müllvermeidung noch effektiver als die Mülltrennung und das Recycling. Es lohnt sich daher, schon beim Einkauf darauf zu achten, möglichst unverpackte oder zumindest nachhaltig verpackte Lebensmittel zu wählen. Sie bringen zudem den Vorteil mit sich, dass sie oft weniger stark verarbeitet und dadurch auch gesünder sind. Eine Win-Win-Situation!
     
  6. Die Kompostierung nutzen, wenn eine geeignete Außenfläche zur Verfügung steht. Das ist übrigens nicht nur nachhaltig, sondern auch kostengünstiger sowie umweltfreundlicher und es entsteht nährstoffreiche Erde für den Garten oder die Zimmerpflanzen.
     
  7. Eine Lebensmittelverschwendung vermeiden, was ebenfalls bereits bei einem bewussten Einkauf beginnt. Es gilt, auf die Haltbarkeit der Lebensmittel zu achten und den Wocheneinkauf so zu planen, dass zwar ausreichend Essen im Kühlschrank ist – aber eben nicht zu viel. Mit etwas Übung gelingt dies in der Regel sehr gut. Zudem hilft ein gutes Kühlschrankmanagement dabei, keine Lebensmittel zu „vergessen“, sodass sie verderben und entsorgt werden müssen. Und sollte doch einmal zu viel gekauft worden sein, so ist es besser, die Lebensmittel rechtzeitig zu verschenken oder Angebote wie das Foodsharing zu nutzen, als zu warten, bis diese verdorben sind und im Müll landen.
     
  8. Nachhaltige Lebensmittel einkaufen, sprich dieselben Grundregeln wie für die Einrichtung der Küche gelten auch beim Einkauf im Supermarkt. Die Produkte sollten aus nachhaltigen Quellen stammen, keine allzu weiten Transportwege hinter sich haben und nicht mit Chemikalien belastet sein. Dadurch sind sie umwelt- sowie klimafreundlicher, gesünder, schmackhafter und sie enthalten mehr Nährstoffe. Empfohlen wird daher der Kauf von regionalen und saisonalen Lebensmitteln, am besten möglichst unverarbeitet sowie in Bio-Qualität. Tierische Lebensmittel sollten minimiert, dafür mehr pflanzliche Lebensmittel gegessen werden. Dies dient der Nachhaltigkeit und der Gesundheit gleichermaßen. Zuletzt helfen Siegel dabei, die Herkunft sowie Qualität der Lebensmittel zu überprüfen, weshalb sie eine optimale Orientierungshilfe bei der Auswahl wirklich guter Produkte sind. Sich einmal über diese zu informieren und sie beim Einkauf zu berücksichtigen, empfiehlt sich daher für jedermann.
     
  9. Das Energiesparen beim Kochen ist eine ebenso simple wie wirkungsvolle Methode für mehr Nachhaltigkeit in der Küche. Am besten werden energiesparende Kochmethoden wie das Dampfgaren verwendet. Aber auch simple Tricks wie die Verwendung eines Deckels haben eine nennenswerte Wirkung – vor allem, wenn mehrere Maßnahmen miteinander kombiniert werden. Wer sich diese Maßnahmen einmal bewusst macht, kann sie schnell zur Gewohnheit machen und dadurch ohne großen Aufwand einen merklichen Unterschied hervorrufen; im Sinne der Nachhaltigkeit sowie auf der Rechnung.
     
  10. Lebensmittel und Kräuter selbst anzubauen, ist einfacher als oftmals gedacht und in quasi jeder Wohnsituation möglich. Kräuter wachsen beispielsweise problemlos in kleinen Töpfen auf dem Fensterbrett, Tomaten können oft auf dem Balkon angebaut werden oder es ist möglich, ein kleines (Hoch-) Beet auf der Terrasse anzulegen. Wer also nach Möglichkeiten sucht, um einige Lebensmittel oder Kräuter selbst anzubauen, findet in den allermeisten Fällen eine Lösung – und genießt dadurch zahlreiche Vorteile: Die Lebensmittel müssen nicht gekauft werden, was Geld spart, und die Produkte stammen aus einer nachvollziehbaren sowie nachhaltigen Quelle. Zudem macht es auch schlichtweg Spaß, Lebensmittel selbst anzubauen, und sie schmecken durch ihre Frische umso besser.
     
  11. Eine umweltfreundliche Reinigung ist ein Punkt, der häufig vergessen wird, der in einer nachhaltigen Küche aber ebenfalls wichtig ist. Schließlich muss die Küche nach jeder Verwendung geputzt und in regelmäßigen Abständen grundgereinigt werden, um die Hygiene, die Funktionalität der Geräte sowie eine schöne Optik zu bewahren. Dafür sollten nur umweltfreundliche Reinigungsmittel zum Einsatz kommen, viele können aus Zutaten wie Zitronensäure oder Backpulver sogar selbst hergestellt werden. So wird verhindert, dass das Abwasser chemisch belastet ist oder gefährliche Substanzen in die Lebensmittel geraten. Zudem sollte auf Einweg-Reinigungsprodukte wie Schwämme und Bürsten verzichtet werden – auch hier gibt es viele Alternativen wie Baumwolltücher, die gewaschen und wiederverwendet werden können. Zudem sind Reinigungsprodukte wie Spülbürsten aus ökologischen Materialien, zum Beispiel Holz, stets jenen aus Plastik vorzuziehen.
     
  12. Bewusster konsumieren und auch im Umfeld ein Bewusstsein schaffen – diese letzte Maßnahme kann ebenfalls Großes bewirken. Denn ein bewusster Konsum vermeidet impulsive Fehlkäufe, sorgt für mehr Nachhaltigkeit und eine gesündere Ernährung. Dies wiederum spart Geld und reduziert den ökologischen Fußabdruck. So gelingt es außerdem, als gutes Beispiel voranzugehen, beispielsweise für die Kinder oder für die Familie und Freunde, damit auch sie in Zukunft vielleicht eine nachhaltige(re) Küche etablieren. Denn selbst, wenn jeder für sich nur einen kleinen Beitrag leistet, so ist der Nutzen für den Umwelt- und Klimaschutz im Endeffekt riesig.

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