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Reporter Timmendorf

Andrea Nahles über Arbeit, Lohn und Rente: Bundesministerin zu Gast im Stockelsdorfer Herrenhaus

Stockelsdorf. Hoher politischer Besuch in Stockelsdorf: Auf Einladung der SPD-Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn war die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles, am vergangenen Donnerstag ins Herrenhaus gekommen. In Begleitung von Bettina Hagedorn und der SPD-Landtagsabgeordneten Sandra Redmann sprach sie vor rund 50 Genossen aus dem Umland in einer Diskussionsveranstaltung zum Thema „Gute Arbeit Faire Löhne = Sichere Rente“. Nahles betonte dabei, dass die SPD auf Bundesebene sämtliche mit dem Koalitionspartner CDU vorab vereinbarte Ziele in Sachen Rente erreicht habe. Einzige Ausnahme: die Solidaritätsrente. Die Rente eben, die auch diejenigen mitnehme, „die 40 Jahre gearbeitet haben, aber trotzdem nur eine geringe Rente ausgezahlt bekommen, weil sie viel zu geringe Löhne hatten.“ Bei diesem Thema gehe es „nicht um Almosen, sondern um Gerechtigkeit“. An einigen Stellen wurde allerdings auch klar deutlich, dass die ranghohe Politikerin den Weg in die Provinz nicht zuletzt als „Wahlhelferin“ für den Landtagswahlkampf im nördlichsten Bundesland am 7. Mai und die Bundestagswahl am 24. September auf sich genommen hatte. So sagte sie: „Bislang hat die CDU die Solidaritätsrente blockiert. Jetzt warten wir ganz einfach die Wahl von Martin Schulz zum Bundeskanzler im September ab und bringen das dann ganz in Ruhe zum Abschluss.“ Weitere Kernpunkte ihrer knapp 30-minütigen Rede bezogen sich auf die vermeintlich zunehmende Altersarmut und die voranschreitende Automatisierung der Arbeit. Rund drei Prozent der deutschen Rentner seien aktuell von Altersarmut betroffen. Bei Kindern und Jugendlichen liege diese Zahl dagegen bei 14 Prozent. „Hier müssen wir zunächst einmal ansetzen“, so Nahles. Und in Sachen Rentendasein in Deutschland billanzierte sie: „Es gab in unserem Land noch nie eine Generation an Rentnern, der es so gut geht, wie der jetzigen.“ Auch die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt machte sie nicht unbedingt als Konkurrenz für menschliche Arbeitnehmer in Deutschland aus. „Ich glaube nicht, dass das Ende der Arbeit bevorsteht.“ Vielmehr müsse man die Möglichkeiten nutzen, die die neuen Technologien mit sich brächten, riet sie und verwies auf den Einsatz von Robotern in der Altenpflege in Japan. Mehrfach betonte Nahles zudem, dass sie nichts verspreche, was sie nicht halten könne. Und so stellte sie denn auch keine großartigen Rentenerhöhung in Aussicht, sondern verwies in Hinblick auf die demografischen Veränderungen darauf, dass oberstes Ziel in den nächsten Jahren sein müsse, die Beitragszahlungen und vor allem dass Rentenniveau zu stabilisieren. Ehe sich die Ministerin auf ihren weiteren Weg zum nächsten Termin nach Lübeck machte, beantwortete sie anschließend noch Fragen aus dem Publikum.


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