Heikendorf (mm). Zum ersten Mal in seiner fast dreißigjährigen Geschichte hatte die Seebadeanstalt Heikendorf vorige Woche zum „Punsch bei Sonnenuntergang“ eingeladen. Die Veranstaltung war eigentlich als Teil des „Lebendigen Adventkalender“ geplant. „Doch der fiel dieses Jahr aus“, sagt Christiane Losse. Aus der Not machte die Seebadeanstalt eine Tugend. „Wenn das mit dem lebendigen Adventkalender nicht klappt, dann können wir das auch selber“, so die erste Vorsitzende des Fördervereins. „Denn alles war vorbereitet für den 4. Dezember, und es wäre schade gewesen, wenn die Mühe umsonst gewesen wäre“, erzählt sie.
Sie sollte Recht behalten. Das Engagement hat sich gelohnt. „Mindestens 60 Leute waren hier“, hebt Kassenwartin Sylvia Soggia hervor. Will heißen: Längst nicht alle Besucher passten rein in den überdachten Innenbereich der Badeanstalt. Es ging eng zu in der hölzernen Hütte. Immerhin, wer einen Sitz- oder Stehplatz ergattern konnte, hatte Gelegenheit ausgiebig zu singen. Harmonisch begleitet durch Gitarren- und Akkordeonklänge standen viele bekannte Weihnachtslieder auf dem Programm. Ausgerechnet dort, wo im Sommer der Duft von Sonnenöl in die Nase steigt, roch es nun nach selbstgemachtem Punsch. Ohne Alkohol, natürlich.
Genießen durften den auch alle, die sich außerhalb der Hütte zusammengefunden hatten. Dort wurde ausgiebig geplaudert und geschnackt. Weil die Veranstaltung so gut ankam, soll sie nächstes Jahr wiederholt werden. „Und sie passt ganz gut ins Konzept“, meint Losse, „um alle Mitglieder noch enger zusammenzubringen“, wolle man sowieso im Winter aktiver werden“. Schließlich bade man nicht nur gerne, sondern sei sehr gesellig „und lebe Gemeinschaft“. Um die noch mehr zu stärken, ist für 1. Januar 2025 bereits die nächste winterliche Aktion geplant, ebenfalls eine Premiere für die Seebadeanstalt: Das Neujahrsbaden. „Damit alle ausschlafen können, soll es um 14 Uhr beginnen“, kündigt Soggia an. Neoprenanzüge seien selbstverständlich erlaubt. „Dennoch ist das Baden in der eiskalten Förde grundsätzlich nur was für Trainierte“, gibt sie zu bedenken. Kein Wunder, Anfang Januar beträgt die Temperatur der Ostsee nur einige wenige Grad. Wer sich informieren möchte, ob er tatsächlich den Sprung ins kalte Wasser wagen will, der findet aktuelle Wassertemperaturen auf der Website der Seebadeanstalt unter:
https://www.seebadeanstalt.de/aktuelle-wassertemperatur/