Die „Seebü“ ist Eutins neues Wahrzeichen
Reporter Eutin
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Eutin (vg). Am Freitagabend waren rund um die Eutiner Freilichtbühne nur Worte und Laute der Begeisterung zu hören. „Toll“, „wow“ oder „einmalig“. Fast vergessen waren bei der feierlichen Eröffnung der neuen Tribüne angesichts des beeindruckenden Bauwerks die auf inzwischen rund 17 Millionen Euro gestiegenen Kosten. Der Anteil der Stadt Eutin beträgt 11,2 Millionen. „Die Seebühne hat mit ihren knapp 2000 Plätzen annähernd so viele Sitzplätze wie die Elbphilharmonie in Hamburg – aber nur einen Bruchteil davon gekostet. Es ist alles eine Sache der Betrachtung“, stellte Architekt Professor Holger Moths ganz neue Relationen her.
Auch Bürgermeister Sven Radestock schwärmte in ähnliche Richtung: „Modern, funktional, attraktiv: Die Seebühne ist Eutins neues, begehbares Wahrzeichen. Wir werden die ,Seebü’ wie die Hamburger ihre ,Elphi’ lieben.“ Er nannte die Seebühne mit einem klitzekleinen Augenzwinkern „eine der schönsten Spielstätten in ganz Europa“. Dass die Eutiner Festspiele keine regionale Sache sind, unterstrich auch Ministerpräsident und Schirmherr Daniel Günther: „Heute feiern wir diese sensationelle neue Tribüne als ganz besonderen Ort für Kultur in Schleswig-Holstein. Die Eutiner Festspiele sind ein echtes Juwel im kulturellen Leben unseres Landes.“ Und Landrat Timo Gaarz rief Eutin zur „heimlichen Kulturhauptstadt Schleswig-Holsteins“ aus, er sprach von einer „atemberaubenden Kulisse“.
Festspiel-Geschäftsführer Falk Herzog hatte sich zuvor vor allem an die Eutiner Bürger gewandt, wurde doch ungefähr die Hälfte der Tickets des Eröffnungsevents unter Einwohnern verlost: „Heute ist Ihr Tag, diese neue Spielstätte ist Ihr Werk! Ich weiß, die Eutiner sind mit Herzenslust kritisch gegenüber allem, was ihre Stadt zuwege bringt. Aber diese neue Freilichtbühne ist endlich mal wieder ein guter Grund, stolz zu sein – stolz auf Ihre Stadt, stolz auf den Mut der Stadtvertretung, in äußerst krisenhafter Zeit eine neue Tribüne zu bauen.“ Der Neubau setze ästhetische Maßstäbe und sei wunderschön in die anspruchsvolle Umgebung mit Schloss, See und Gartendenkmal eingebettet. Herzog zollte Professor Moths und seinem Team große Anerkennung. Er bedankte sich bei Stadtverwaltung, Genehmigungsbehörden und den beteiligten Baufirmen für die großartige Unterstützung.
Noch sind die Bauarbeiten zwar nicht vollständig abgeschlossen – der Strom für die Bühne kommt derzeit über ein Notstromaggregat, der Orchestergraben ist nicht richtig regendicht und die eine oder andere Kleinigkeit ist noch zu erledigen –, aber die schwingende Eleganz der Betonschale, die Aussichtsplattform („Beltwalk“) entlang ihrer Außenkante und der Bohlensteg um das Bauwerk herum werden schon jetzt als Highlights wahrgenommen. Per Schmidt, verantwortlich für die Projektbetreuung auf Seiten der Stadt Eutin, ist „absolut stolz auf dieses Gemeinschaftswerk“. Hat er zu irgendeinem Zeitpunkt an der rechtzeitigen Fertigstellung gezweifelt? „Wir hatten zuletzt sehr viel mit der Elektrik zu kämpfen. Dass das noch alles geklappt hat, ist der Wahnsinn“, meint Schmidt, der eigentlich zum 1. April bereits den Job gewechselt hatte, seine Tätigkeit für die Seebühne dann aber bis Ende Juni verlängern durfte.
Noch bevor die Spielzeit am 5. Juli mit dem Musical „Jesus Christ Superstar“ beginnt, steht eines schon jetzt fest: Es werden die erfolgreichsten Festspiele aller Zeiten. „Mit rund 43.000 bereits im Vorverkauf abgesetzten Karten haben wir alle Rekorde der letzten 73 Jahre gebrochen“, teilte Falk Herzog dem Publikum mit und ließ sich am Ende zu einem Versprechen hinreißen: „Wenn Deutschland das Finale der Fußball-Europameisterschaft erreicht, gibt es hier am 14. Juli ein Public Viewing!“
Aber dafür ist die Tribüne eben auch gedacht: Professor Moths nannte sie „den Ort der unbegrenzten Möglichkeiten“ und betonte ausdrücklich: „Dieses Bauwerk stellt die Stadt vor die große Herausforderung, hier einen kulturellen Mittelpunkt auch außerhalb der Festspielsaison zu schaffen.“ Angesichts leerer Kassen tatsächlich eine Crux.
Auch Bürgermeister Sven Radestock schwärmte in ähnliche Richtung: „Modern, funktional, attraktiv: Die Seebühne ist Eutins neues, begehbares Wahrzeichen. Wir werden die ,Seebü’ wie die Hamburger ihre ,Elphi’ lieben.“ Er nannte die Seebühne mit einem klitzekleinen Augenzwinkern „eine der schönsten Spielstätten in ganz Europa“. Dass die Eutiner Festspiele keine regionale Sache sind, unterstrich auch Ministerpräsident und Schirmherr Daniel Günther: „Heute feiern wir diese sensationelle neue Tribüne als ganz besonderen Ort für Kultur in Schleswig-Holstein. Die Eutiner Festspiele sind ein echtes Juwel im kulturellen Leben unseres Landes.“ Und Landrat Timo Gaarz rief Eutin zur „heimlichen Kulturhauptstadt Schleswig-Holsteins“ aus, er sprach von einer „atemberaubenden Kulisse“.
Festspiel-Geschäftsführer Falk Herzog hatte sich zuvor vor allem an die Eutiner Bürger gewandt, wurde doch ungefähr die Hälfte der Tickets des Eröffnungsevents unter Einwohnern verlost: „Heute ist Ihr Tag, diese neue Spielstätte ist Ihr Werk! Ich weiß, die Eutiner sind mit Herzenslust kritisch gegenüber allem, was ihre Stadt zuwege bringt. Aber diese neue Freilichtbühne ist endlich mal wieder ein guter Grund, stolz zu sein – stolz auf Ihre Stadt, stolz auf den Mut der Stadtvertretung, in äußerst krisenhafter Zeit eine neue Tribüne zu bauen.“ Der Neubau setze ästhetische Maßstäbe und sei wunderschön in die anspruchsvolle Umgebung mit Schloss, See und Gartendenkmal eingebettet. Herzog zollte Professor Moths und seinem Team große Anerkennung. Er bedankte sich bei Stadtverwaltung, Genehmigungsbehörden und den beteiligten Baufirmen für die großartige Unterstützung.
Noch sind die Bauarbeiten zwar nicht vollständig abgeschlossen – der Strom für die Bühne kommt derzeit über ein Notstromaggregat, der Orchestergraben ist nicht richtig regendicht und die eine oder andere Kleinigkeit ist noch zu erledigen –, aber die schwingende Eleganz der Betonschale, die Aussichtsplattform („Beltwalk“) entlang ihrer Außenkante und der Bohlensteg um das Bauwerk herum werden schon jetzt als Highlights wahrgenommen. Per Schmidt, verantwortlich für die Projektbetreuung auf Seiten der Stadt Eutin, ist „absolut stolz auf dieses Gemeinschaftswerk“. Hat er zu irgendeinem Zeitpunkt an der rechtzeitigen Fertigstellung gezweifelt? „Wir hatten zuletzt sehr viel mit der Elektrik zu kämpfen. Dass das noch alles geklappt hat, ist der Wahnsinn“, meint Schmidt, der eigentlich zum 1. April bereits den Job gewechselt hatte, seine Tätigkeit für die Seebühne dann aber bis Ende Juni verlängern durfte.
Noch bevor die Spielzeit am 5. Juli mit dem Musical „Jesus Christ Superstar“ beginnt, steht eines schon jetzt fest: Es werden die erfolgreichsten Festspiele aller Zeiten. „Mit rund 43.000 bereits im Vorverkauf abgesetzten Karten haben wir alle Rekorde der letzten 73 Jahre gebrochen“, teilte Falk Herzog dem Publikum mit und ließ sich am Ende zu einem Versprechen hinreißen: „Wenn Deutschland das Finale der Fußball-Europameisterschaft erreicht, gibt es hier am 14. Juli ein Public Viewing!“
Aber dafür ist die Tribüne eben auch gedacht: Professor Moths nannte sie „den Ort der unbegrenzten Möglichkeiten“ und betonte ausdrücklich: „Dieses Bauwerk stellt die Stadt vor die große Herausforderung, hier einen kulturellen Mittelpunkt auch außerhalb der Festspielsaison zu schaffen.“ Angesichts leerer Kassen tatsächlich eine Crux.