Ensemble-Theater vom Feinsten
Reporter Eutin
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Süsel (aj). Dieser gemütliche Abend beginnt so ganz anders, als sich Manni (Volker Paulsen) sich das vorgestellt hat: Wegen einiger unerwarteter Umstände vergnügt er nicht wie sonst freitags mit Freunden beim Skat, sondern ist Teil einer bestens aufgelegten Frauenrunde. Seine Frau Monika hat nämlich ihrerseits eine feste Freitagsverabredung – mit ihren sechs Freundinnen. Man trifft sich reihum und als Moni ausfällt, wird Manni kurzerhand zur „Ehrenfrau“ ernannt, eingegleidert und fühlt sich bald fremd in der eigenen Küche. Dort werden Cocktails und Küchengeräte getestet, getratscht und gefrotzelt und bei all dem wird zwar eine Schürze umgebunden, aber kein Blatt vor den Mund genommen. Kein Wunder, dass Manni das ein oder andere Mal die Kinnlade runterklappt. Denn als Insider erfährt er so Einiges, das sonst eher nicht für seine Ohren bestimmt ist – unter anderem über seine Qualitäten als Ehemann.
Der Funke dieser vielversprechenden Konstellation springt sofort über: Volker Paulsen pendelt als Manni virtuos zwischen Staunen und Empörung, tapfer hält er durch und macht dem Titel „Ehrenfrau“ alle Ehre. Silke Bock, Marlies Schulz, Alina-Sophie Reese, Gisela Stooß-Klüß, Anne Beiber und Inge Schlüter agieren, als säßen tatsächlich unter sich am Küchentisch. Jede für sich eine echte Type, ausgespielt bis in feinste mimische Details. Da stimmt jede Geste, das Pingpong der Dialoge sitzt und auch, wenn die Aktricen in der Kulturscheune in die Vollen gehen, halten sie die Balance zwischen brüllend-komisch und lebensecht. Das Miteinander dieser Freundinnen kommt so natürlich über die Bühnenrampe, wie man das selten sieht. Das ist eine Frage des Könnens, des Timings, der Regie. Stefan Greve führt sein Ensemble mit der ernsthaften Gelassenheit eines erfahrenen Spielleiters: „Ich habe einen relativ exakten Plan, wohin es gehen soll. Aber manche Dinge entwickeln sich auch“, erklärt er, während die Schauspielerinnen in der Garderobe in die Kostüme schlüpfen. Die Frauen seien immer wieder für eine Überraschung gut: „Die wittern eine Idee und dann wird es prickelig!“ Vier bis sechs Stücke bringt er im Jahr auf die Bühne, „Een kommodigen Avend“ stammt aus der Feder von Ingo Sax. Dem bescheinigt Stefan Greve, ein „Schwerenöter“ zu sein. Das Stück kommt in Süsel angenehm heutig daher, spielt mit Klischees, wirbelt sie mit Leichtigkeit und Augenzwinkern herum. Das ist im besten Sinne flott, aber eben auch „kommodig“ - dem Plattdeutschen sei Dank.
Während die Sprache im Alltag mehr und mehr zu verschwinden droht, büßt sie auf der Bühne nichts von ihrer Lebendigkeit ein. Aber auch hier ist die Bewahrung dieses besonderen Kulturgutes kein Selbstgänger: „Das Theater muss sich weiterentwickeln, das Angebot mit der Zeit gehen“, sagt Stefan Greve bestimmt. Er ist nicht nur Regisseur und Schauspieler, er schreibt auch selbst Stücke. Und egal, ob er ein Ohnsorg-Stück anpackt oder ein eigenes, er ist überzeugt: „Man kann modernes Theater bringen auf Platt, man muss sich nur trauen.“
Auf der Bühne ist inzwischen alles bereit, der Vorhang hebt sich. Und dann ist da nur noch die Freude am Theater, lebensvoll, bunt und komisch. Und es wird „Een kommodiger Avend“. Jedenfalls für die Zuschauer*innen. Versprochen.
Für die Veranstaltungen an den kommenden beiden Wochenenden gibt es noch Karten donnerstags im Foyer Kulturscheune Süsel von 17 bis 18 Uhr, online unter www.theater-suesel.de und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen, wie zum Beispiel in der Tourist Info Eutin.
Der Funke dieser vielversprechenden Konstellation springt sofort über: Volker Paulsen pendelt als Manni virtuos zwischen Staunen und Empörung, tapfer hält er durch und macht dem Titel „Ehrenfrau“ alle Ehre. Silke Bock, Marlies Schulz, Alina-Sophie Reese, Gisela Stooß-Klüß, Anne Beiber und Inge Schlüter agieren, als säßen tatsächlich unter sich am Küchentisch. Jede für sich eine echte Type, ausgespielt bis in feinste mimische Details. Da stimmt jede Geste, das Pingpong der Dialoge sitzt und auch, wenn die Aktricen in der Kulturscheune in die Vollen gehen, halten sie die Balance zwischen brüllend-komisch und lebensecht. Das Miteinander dieser Freundinnen kommt so natürlich über die Bühnenrampe, wie man das selten sieht. Das ist eine Frage des Könnens, des Timings, der Regie. Stefan Greve führt sein Ensemble mit der ernsthaften Gelassenheit eines erfahrenen Spielleiters: „Ich habe einen relativ exakten Plan, wohin es gehen soll. Aber manche Dinge entwickeln sich auch“, erklärt er, während die Schauspielerinnen in der Garderobe in die Kostüme schlüpfen. Die Frauen seien immer wieder für eine Überraschung gut: „Die wittern eine Idee und dann wird es prickelig!“ Vier bis sechs Stücke bringt er im Jahr auf die Bühne, „Een kommodigen Avend“ stammt aus der Feder von Ingo Sax. Dem bescheinigt Stefan Greve, ein „Schwerenöter“ zu sein. Das Stück kommt in Süsel angenehm heutig daher, spielt mit Klischees, wirbelt sie mit Leichtigkeit und Augenzwinkern herum. Das ist im besten Sinne flott, aber eben auch „kommodig“ - dem Plattdeutschen sei Dank.
Während die Sprache im Alltag mehr und mehr zu verschwinden droht, büßt sie auf der Bühne nichts von ihrer Lebendigkeit ein. Aber auch hier ist die Bewahrung dieses besonderen Kulturgutes kein Selbstgänger: „Das Theater muss sich weiterentwickeln, das Angebot mit der Zeit gehen“, sagt Stefan Greve bestimmt. Er ist nicht nur Regisseur und Schauspieler, er schreibt auch selbst Stücke. Und egal, ob er ein Ohnsorg-Stück anpackt oder ein eigenes, er ist überzeugt: „Man kann modernes Theater bringen auf Platt, man muss sich nur trauen.“
Auf der Bühne ist inzwischen alles bereit, der Vorhang hebt sich. Und dann ist da nur noch die Freude am Theater, lebensvoll, bunt und komisch. Und es wird „Een kommodiger Avend“. Jedenfalls für die Zuschauer*innen. Versprochen.
Für die Veranstaltungen an den kommenden beiden Wochenenden gibt es noch Karten donnerstags im Foyer Kulturscheune Süsel von 17 bis 18 Uhr, online unter www.theater-suesel.de und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen, wie zum Beispiel in der Tourist Info Eutin.