„Mit freundlichen Grüßen aus der Vergangenheit“
Reporter Eutin
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Eutin (t). Die Voraussetzungen für den Wiederaufbau des in den vergangenen Monaten von Grund auf restaurierten Ehrenmals auf dem Eutiner Marktplatz sind geschaffen: Der Unterbau und der Sockel sind frisch aus Beton und Eisen erstellt worden. Und wie schon unsere Vorfahren, haben die Stadtväter erneut eine Zeitkapsel im Grundstein vermauert. Am Freitag, 31. Mai, schritten Bürgervorsteher Andreas Zabel und Bürgermeister Sven Radestock persönlich zur Tat und griffen zur Maurerkelle.
Gemeinsam mit Bauunternehmer Sven-Hendrik Nittritz befüllten sie die Kupferröhre mit Tageszeitungen, einem Brief der Stadtoberen an die Nachwelt sowie Münzen aus Gegenwart und Vergangenheit. Die historischen Geldstücke stammen aus der ursprünglichen Zeitkapsel, die die Erbauer des Denkmals 1874 in den Behälter gelegt hatten. Nach dem Abbau des Ehrenmals im vergangenen Sommer war die Originalröhre im Sockel des Bauwerks entdeckt worden. Dokumente hatten darin nicht überlebt, nur Papiermatsch blieb für die Nachwelt erhalten.
Das soll einer zukünftigen Generation in 100 oder 200 Jahren anders ergehen, die neue Röhre wurde fachmännisch verklebt. „Es war ein sehr spannender Moment als wir live die Zeitkapsel aus dem Jahr 1874 gemeinsam mit vielen Eutinerinnen und Eutinern auf dem Marktplatz öffnen konnten. Auch wir haben jetzt einen entsprechenden Gruß aus der Vergangenheit verfasst. Es ist ein sehr bewegender Gedanke, dass Menschen unsere Zeitkapsel in der Zukunft finden werden. Ich hoffe, dass die nachfolgenden Generationen auch weiterhin in Frieden und Freiheit in einer lebenswerten Stadt Eutin in gesunder Umgebung leben werden“, sagte Bürgermeister Radestock vor zahlreichen Gymnasiasten, die der Zeremonie beiwohnten.
Das historische Ehrenmal erinnert an die Gefallenen aus dem Fürstentum Lübeck im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. „Diese Bestrebungen gab es damals überall im Kaiserreich. In Eutin bildete sich ein Denkmal-Komitee mit dem Ziel, ein Monument zur Ehre aber auch zur Zierde der Stadt zu errichten. Eutin war seinerzeit die Hauptstadt und Regierungssitz des Fürstentums Lübeck und so wurde beschlossen eine Gedenksäule für die Gefallenen des ganzen Fürstentums auf dem Markt zu errichten. Die Kosten wurden durch Spenden aufgebracht und so konnte am 2. September 1874 der Grundstein gelegt werden. Es handelt sich dabei um den Sedan-Tag, dem Sieg bei der Entscheidenden Schlacht des Krieges. Am 10. Mai 1875, dem vierten Jahrestag des Frankfurter Friedens zur Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges, wurde das Ehrenmal feierlich eingeweiht. Beide Feierlichkeiten fanden unter großer Anteilnahme mit Gästen aus nah und fern sowie reger Beteiligung zahlreicher Vereine statt“, erläuterte Stadtarchivar Jakob Sperrle.
„Das Ehrenmal ehrt nicht nur die Gefallenen des Fürstentums Lübeck, sondern nennt diese namentlich und ist dadurch auch ein Ort der Trauer und des Gedenkens. Die Initiatoren des Ehrenmals lebten zu einer Zeit als das Militär ein Ideal darstellte und die Teilnahme am Krieg nationale Pflicht war. Die Erfahrung und die Schrecken von zwei Weltkriegen konnten in diese Perspektive nicht miteinfließen. Aus heutiger Sicht mit der Erfahrung, dass jeder Krieg immer unsagbares Leid und Tod in die Welt bringt, ist das als ,Ehrenmal‘ errichtete Denkmal als Mahnmal für den Frieden und an die Schrecken des Krieges sowie als Gedenkort an die Gefallenen zu sehen“, so Sperrle weiter.
Ende Juli soll der grundüberholte Obelisk wieder an seinem angestammten Platz installiert werden. Gekostet hat diese Maßnahme der Stadt Eutin dann insgesamt rund 100.000 Euro.
Gemeinsam mit Bauunternehmer Sven-Hendrik Nittritz befüllten sie die Kupferröhre mit Tageszeitungen, einem Brief der Stadtoberen an die Nachwelt sowie Münzen aus Gegenwart und Vergangenheit. Die historischen Geldstücke stammen aus der ursprünglichen Zeitkapsel, die die Erbauer des Denkmals 1874 in den Behälter gelegt hatten. Nach dem Abbau des Ehrenmals im vergangenen Sommer war die Originalröhre im Sockel des Bauwerks entdeckt worden. Dokumente hatten darin nicht überlebt, nur Papiermatsch blieb für die Nachwelt erhalten.
Das soll einer zukünftigen Generation in 100 oder 200 Jahren anders ergehen, die neue Röhre wurde fachmännisch verklebt. „Es war ein sehr spannender Moment als wir live die Zeitkapsel aus dem Jahr 1874 gemeinsam mit vielen Eutinerinnen und Eutinern auf dem Marktplatz öffnen konnten. Auch wir haben jetzt einen entsprechenden Gruß aus der Vergangenheit verfasst. Es ist ein sehr bewegender Gedanke, dass Menschen unsere Zeitkapsel in der Zukunft finden werden. Ich hoffe, dass die nachfolgenden Generationen auch weiterhin in Frieden und Freiheit in einer lebenswerten Stadt Eutin in gesunder Umgebung leben werden“, sagte Bürgermeister Radestock vor zahlreichen Gymnasiasten, die der Zeremonie beiwohnten.
Das historische Ehrenmal erinnert an die Gefallenen aus dem Fürstentum Lübeck im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. „Diese Bestrebungen gab es damals überall im Kaiserreich. In Eutin bildete sich ein Denkmal-Komitee mit dem Ziel, ein Monument zur Ehre aber auch zur Zierde der Stadt zu errichten. Eutin war seinerzeit die Hauptstadt und Regierungssitz des Fürstentums Lübeck und so wurde beschlossen eine Gedenksäule für die Gefallenen des ganzen Fürstentums auf dem Markt zu errichten. Die Kosten wurden durch Spenden aufgebracht und so konnte am 2. September 1874 der Grundstein gelegt werden. Es handelt sich dabei um den Sedan-Tag, dem Sieg bei der Entscheidenden Schlacht des Krieges. Am 10. Mai 1875, dem vierten Jahrestag des Frankfurter Friedens zur Beendigung des Deutsch-Französischen Krieges, wurde das Ehrenmal feierlich eingeweiht. Beide Feierlichkeiten fanden unter großer Anteilnahme mit Gästen aus nah und fern sowie reger Beteiligung zahlreicher Vereine statt“, erläuterte Stadtarchivar Jakob Sperrle.
„Das Ehrenmal ehrt nicht nur die Gefallenen des Fürstentums Lübeck, sondern nennt diese namentlich und ist dadurch auch ein Ort der Trauer und des Gedenkens. Die Initiatoren des Ehrenmals lebten zu einer Zeit als das Militär ein Ideal darstellte und die Teilnahme am Krieg nationale Pflicht war. Die Erfahrung und die Schrecken von zwei Weltkriegen konnten in diese Perspektive nicht miteinfließen. Aus heutiger Sicht mit der Erfahrung, dass jeder Krieg immer unsagbares Leid und Tod in die Welt bringt, ist das als ,Ehrenmal‘ errichtete Denkmal als Mahnmal für den Frieden und an die Schrecken des Krieges sowie als Gedenkort an die Gefallenen zu sehen“, so Sperrle weiter.
Ende Juli soll der grundüberholte Obelisk wieder an seinem angestammten Platz installiert werden. Gekostet hat diese Maßnahme der Stadt Eutin dann insgesamt rund 100.000 Euro.