„Wir werden dem Antisemitismus entgegentreten“
Reporter Eutin
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Eutin (aj). Hatte man mehr Menschen zu diesem Gedenken am 9. November erwartet? Vielleicht. Aber diejenigen, die sich am vergangenen Sonnabend vor dem Südportal der Eutiner Michaeliskirche eingefunden hatten, um an die Verbrechen der Reichspogromnacht zu erinnern – darunter auch die „Omas gegen Rechts“, die zuvor auf dem Marktplatz aktiv gewesen waren –, legten allein mit ihrer Anwesenheit ein klares Bekenntnis gegen jede Form des Antisemitismus ab. Eingeladen zur Zusammenkunft hatte die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde und Bürgermeister Sven Radestock hatte sich gern angeschlossen. „Das Geheimnis der Erlösung ist Erinnerung“, sagte Pastor Stefan Grützmacher.
Von den mehreren hundert am 9. November 1938 ermordeten jüdischen Menschen und den 1.400 zerstörten Synagogen, Betstuben, Geschäften, Wohnungen und Friedhöfen war es nur ein Gedanke bis zu den Opfern des 7. Oktober 2023 in Israel: „Wir sind entsetzt von den antisemitischen Vorfällen, die seit dem Terrorüberfall der Hamas in verstörender Weise zugenommen haben“, so Grützmacher. Gemeinsam mit seinen Amtschwestern Maren Löffelmacher und Angelika de Oliveira und Pastor Philipp Bonse zitierte er aus den Äußerungen von Jüdinnen und Juden, die ihr heutiges (Er-)Leben in Deutschland schildern.
Die kurze Andacht war auch als Selbstvergewisserung konzipiert: „Wir werden dem Antisemitismus entgegentreten, ihn ächten, die Stimme für unsere bedrohten Mitbürger jüdischen Glaubens erheben und klar aussprechen, dass das Land Israel ein Existenzrecht hat“, betonte Pastor Grützmacher. Und allen, die meinen mochten, Antisemitismus sei ein fernes Übel, legte er ans Herz: „Statistisch gesehen werden mehr als zweimal pro Woche Menschen mit jüdischem Glauben in Schleswig-Holstein bedroht.“
Bürgermeister Sven Radestock legte den Schwerpunkt auf die große Aufgabe, in Zeiten von Krieg und Ungewissheit die Demokratie zu schützen. Der 9. November sei ein Tag, der mahne innezuhalten, zu erinnern und dabei unbedingt auf heute zu blicken. Die letzten Worte seiner Ansprache lieh er von Margot Friedländer, der 103-jährigen Holocaust-Überlebenden: „Seid Menschen!“
Von den mehreren hundert am 9. November 1938 ermordeten jüdischen Menschen und den 1.400 zerstörten Synagogen, Betstuben, Geschäften, Wohnungen und Friedhöfen war es nur ein Gedanke bis zu den Opfern des 7. Oktober 2023 in Israel: „Wir sind entsetzt von den antisemitischen Vorfällen, die seit dem Terrorüberfall der Hamas in verstörender Weise zugenommen haben“, so Grützmacher. Gemeinsam mit seinen Amtschwestern Maren Löffelmacher und Angelika de Oliveira und Pastor Philipp Bonse zitierte er aus den Äußerungen von Jüdinnen und Juden, die ihr heutiges (Er-)Leben in Deutschland schildern.
Die kurze Andacht war auch als Selbstvergewisserung konzipiert: „Wir werden dem Antisemitismus entgegentreten, ihn ächten, die Stimme für unsere bedrohten Mitbürger jüdischen Glaubens erheben und klar aussprechen, dass das Land Israel ein Existenzrecht hat“, betonte Pastor Grützmacher. Und allen, die meinen mochten, Antisemitismus sei ein fernes Übel, legte er ans Herz: „Statistisch gesehen werden mehr als zweimal pro Woche Menschen mit jüdischem Glauben in Schleswig-Holstein bedroht.“
Bürgermeister Sven Radestock legte den Schwerpunkt auf die große Aufgabe, in Zeiten von Krieg und Ungewissheit die Demokratie zu schützen. Der 9. November sei ein Tag, der mahne innezuhalten, zu erinnern und dabei unbedingt auf heute zu blicken. Die letzten Worte seiner Ansprache lieh er von Margot Friedländer, der 103-jährigen Holocaust-Überlebenden: „Seid Menschen!“