Zum Geburtstag von W. Wisser: Gedenkfeier für den „Märchenprofessor“
Reporter Eutin
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Eutin (ik). „Un wenn se nich starven sünd, dann leven se noch hüüt“, so enden viele Märchen. Auf gewisse Weise trifft dies auch auf Wilhelm Wisser zu, der durch seine Märchensammlungen unsterblich geworden ist. Ihm wird sogar die Ehre zuteil, dass seine
Geburtstage heute noch gefeiert werden. Wie lange genau, daran kann sich keiner so recht erinnern, aber seit etlichen Jahren schon treffen sich die Verehrer von Wilhelm Wisser jährlich am 27. August an seiner Grabstelle auf dem Friedhof in Eutin, um eine kleine Gedenkfeier anlässlich seines
Geburtstages abzuhalten. Vielen aus Eutin und Umgebung wird der Name Wilhelm Wisser ein Begriff sein. 1843 in Klenzau geboren, wuchs er bei seinen Großeltern in Braak auf. Hier lernte er die ersten Märchen kennen, die ihm seine Großmutter erzählte. Nach dem Abitur wurde er Lehrer, später Professor, und unterrichtete vorwiegend am Gymnasium in Eutin. Im Alter von 55 Jahren machte er es sich zur Aufgabe, niederdeutsche Märchen zu sammeln und zu erforschen. Innerhalb von zehn Jahren suchte er 230 meist ältere Leute im
ländlichen Raum auf und ließ sich überlieferte Volksmärchen in der typisch plattdeutschen Sprache erzählen. Diese veröffentlichte er in drei Bänden unter dem Titel „Wat Grotmudder erzählte“. In „Märchen der Weltliteratur“ wurde seine Erforschung des niederdeutschen Märchengutes sogar international gewürdigt. Sein Lebenswerk brachte
ihm den Beinamen „Märchenprofessor“ ein.
In diesem Jahr kamen die Freunde Wilhelm Wissers zu seinem 181. Geburtsstag vor einer
neu gestalteten Grabstelle zusammen. Dank der Friedhofsverwaltung war die Fläche neu bepflanzt worden.
Nach erfolglosen Versuchen durch Frauke Sach, den Grabstein mit einer Wurzelbürste zu säubern, hatte sie sich mit der Bitte um einen Kostenvoranschlag an die Firma Stumpf gewandt. Die Inhaberin Martina Stumpf hatte sich daraufhin sofort bereit erklärt, die Reinigung des Steines und die Ausbesserung der Beschriftung kostenlos auszuführen. Anlässlich der Gedenkfeier wurde ihr dafür ein Präsentkorb als Dankeschön überreicht.
Natürlich durfte auch ein Märchen aus dem Fundus Wihelm Wissers nicht fehlen. In denletzten Jahren hatte stets Carla Weiss, Gründungsmitglied der plattdeutschen Gilde Eutin die Märchen vorgetragen. Leider fehlte sie diesmal krankheitsbedingt, so dass Frauke Sach diese Aufgabe übernahm. Bei einigen, die in Braak aufgewachsen oder zur Schulegegangen waren, wurden beim Zuhören des Märchens sofort Erinnerungen wach. Denn der Lehrer und Heimatforscher Gustav Peters, der ebenfalls an einem 27. August geboren war, feierte seinen Geburtstag jedes Jahr, indem er sich nach Braak begab, um den Kindern Märchen aus der Sammlung Wissers vorzutragen.
In vielen der überlieferten Märchen spielte der Dummhans eine zentrale Rolle. Dieser ist der jüngste Sohn einer Bauernfamilie, dessen Schläue von allen unterschätzt wird, der sich am Ende jedoch als „plietsch“ herausstellt und den anderen überlegen ist.
Bei den Gedenkfeiern an Wilhelm Wisser ist es deshalb zur Tradition geworden, Gebäck in
Form des Dummhans zu verzehren.
Die ersten Dummhänse hatte der Bäcker Knaack aus Braak gebacken, später folgten die
Bäckereien Wriedt und Klausberger, mittlerweile haben das Backen Frauke Sach und
Margit Knop übernommen.
Der Vorsitzende des Wilhelm-Wisser-Vereins Frank Kirschmann bedankte sich dafür und für die sonstige Organisation mit einem kleinen Präsent bei beiden.
Mit einigen neuen Eindrücken, Erinnerungen und einem leckeren „Dummhans“ im Bauch
verabschiedete man sich – bis zum nächsten Jahr.
Geburtstage heute noch gefeiert werden. Wie lange genau, daran kann sich keiner so recht erinnern, aber seit etlichen Jahren schon treffen sich die Verehrer von Wilhelm Wisser jährlich am 27. August an seiner Grabstelle auf dem Friedhof in Eutin, um eine kleine Gedenkfeier anlässlich seines
Geburtstages abzuhalten. Vielen aus Eutin und Umgebung wird der Name Wilhelm Wisser ein Begriff sein. 1843 in Klenzau geboren, wuchs er bei seinen Großeltern in Braak auf. Hier lernte er die ersten Märchen kennen, die ihm seine Großmutter erzählte. Nach dem Abitur wurde er Lehrer, später Professor, und unterrichtete vorwiegend am Gymnasium in Eutin. Im Alter von 55 Jahren machte er es sich zur Aufgabe, niederdeutsche Märchen zu sammeln und zu erforschen. Innerhalb von zehn Jahren suchte er 230 meist ältere Leute im
ländlichen Raum auf und ließ sich überlieferte Volksmärchen in der typisch plattdeutschen Sprache erzählen. Diese veröffentlichte er in drei Bänden unter dem Titel „Wat Grotmudder erzählte“. In „Märchen der Weltliteratur“ wurde seine Erforschung des niederdeutschen Märchengutes sogar international gewürdigt. Sein Lebenswerk brachte
ihm den Beinamen „Märchenprofessor“ ein.
In diesem Jahr kamen die Freunde Wilhelm Wissers zu seinem 181. Geburtsstag vor einer
neu gestalteten Grabstelle zusammen. Dank der Friedhofsverwaltung war die Fläche neu bepflanzt worden.
Nach erfolglosen Versuchen durch Frauke Sach, den Grabstein mit einer Wurzelbürste zu säubern, hatte sie sich mit der Bitte um einen Kostenvoranschlag an die Firma Stumpf gewandt. Die Inhaberin Martina Stumpf hatte sich daraufhin sofort bereit erklärt, die Reinigung des Steines und die Ausbesserung der Beschriftung kostenlos auszuführen. Anlässlich der Gedenkfeier wurde ihr dafür ein Präsentkorb als Dankeschön überreicht.
Natürlich durfte auch ein Märchen aus dem Fundus Wihelm Wissers nicht fehlen. In denletzten Jahren hatte stets Carla Weiss, Gründungsmitglied der plattdeutschen Gilde Eutin die Märchen vorgetragen. Leider fehlte sie diesmal krankheitsbedingt, so dass Frauke Sach diese Aufgabe übernahm. Bei einigen, die in Braak aufgewachsen oder zur Schulegegangen waren, wurden beim Zuhören des Märchens sofort Erinnerungen wach. Denn der Lehrer und Heimatforscher Gustav Peters, der ebenfalls an einem 27. August geboren war, feierte seinen Geburtstag jedes Jahr, indem er sich nach Braak begab, um den Kindern Märchen aus der Sammlung Wissers vorzutragen.
In vielen der überlieferten Märchen spielte der Dummhans eine zentrale Rolle. Dieser ist der jüngste Sohn einer Bauernfamilie, dessen Schläue von allen unterschätzt wird, der sich am Ende jedoch als „plietsch“ herausstellt und den anderen überlegen ist.
Bei den Gedenkfeiern an Wilhelm Wisser ist es deshalb zur Tradition geworden, Gebäck in
Form des Dummhans zu verzehren.
Die ersten Dummhänse hatte der Bäcker Knaack aus Braak gebacken, später folgten die
Bäckereien Wriedt und Klausberger, mittlerweile haben das Backen Frauke Sach und
Margit Knop übernommen.
Der Vorsitzende des Wilhelm-Wisser-Vereins Frank Kirschmann bedankte sich dafür und für die sonstige Organisation mit einem kleinen Präsent bei beiden.
Mit einigen neuen Eindrücken, Erinnerungen und einem leckeren „Dummhans“ im Bauch
verabschiedete man sich – bis zum nächsten Jahr.