Anzeige: Es hackt beim ZVO

Ines Rosenow 1877

Mitarbeiter des ZVO entwickelten in einem Hackathon „grüne“ Ideen





Neustadt. Was, bitteschön, ist ein Hackathon? Und was kann man damit für den ZVO tun? Diese Fragen beantworteten jetzt über 40 Mitarbeiter des Zweckverbands Ostholstein (ZVO) im Co-Working Space Hafenraum in Neustadt. Ob Fahrer, Gärtner, Auszubildende, Gesellen, Mitarbeiter der Kläranlagen, der Recyclinghöfe, des Controlling, des Kundenservices oder des Vertriebs: Bunt gemischte Teams ließen am Neustädter Hafen die Köpfe rauchen. Die Mission: Entwickeln Sie in acht Stunden Ideen und Projekte, mit denen der ZVO selbst, aber auch die Menschen Ostholsteins noch mehr für Umweltfragen sensibilisiert werden.
„Hackathon ist eine Wortschöpfung aus Hacken und Marathon“, erklärt Holger Kroll, Initiator des ersten internen Hackathons des ZVO und Geschäftsbereichsleiter der kommunalen Abfallwirtschaft. „Ursprünglich haben sich Softwareentwickler für 24 Stunden eingeschlossen und Computerprogramme entwickelt (gehackt) und Problemlösungen erarbeitet. Wir wollen mit unserem Hackathon herausfinden, was wir in unserer Alltagsarbeit verändern können, um Umwelt und Ressourcen zu schonen. Wer könnte das besser, als unsere Mitarbeiter, die tagtäglich damit zu tun haben?“
 
Schon im Vorfeld konnten ZVO Mitarbeiter Ideen einreichen, an denen sie im Rahmen des Hackathons herumtüfteln wollten. Reimar von Wachholtz warb für das Thema „Erneuerbare Energien und Klimaschutz“. Konkret: Wie kann der ZVO vermehrt auf erneuerbare Energien umsteigen? Rainer Korten schlug vor, die Betriebsanlagen des ZVO „grüner“ zu machen, um wichtigen Insekten mehr Lebensräume zu bieten. Nicole Harkämper setzte mit ihrem Thema auf nachhaltigen Tourismus in Ostholstein und die Frage: „Wie kann der ZVO Tourismusbetriebe dabei unterstützen?“ Katharina Grimm initiierte ein Projekt, mit dem der ZVO per „Digitalisierung grüner wird.“ Holger Kroll wollte wissen, wie der ZVO „mit gutem Beispiel vorangehen kann, wenn es um Umweltschutz geht“. Jessica Westphal setzte sich dafür ein, „Jugendliche und Kinder für Umweltthemen zu begeistern“.
Um Mitstreiter für ihr Vorhaben zu motivieren, mussten die Themenverantwortlichen ihre Idee zu Beginn vor allen Teilnehmern präsentieren. „Die Themenvielfalt und die professionelle Präsentation hat uns begeistert“, so Kroll. „Es ist ja nicht alltäglich, sich vor die Kollegen zu stellen und sie von sich zu überzeugen. Aber das hat wunderbar geklappt und allen Spaß gemacht.“
Bei Pizza, Kaffee und Kuchen ließen dann die Gruppen ihrer Phantasie freien Lauf. „Das ist ein wichtiger Aspekt eines Hackathons“, so Gesine Strohmeyer, Verbandsvorsteherin des Zweckverbands. „Wir wollen das Querdenken fördern. Dinge aus anderer Perspektive betrachten. Bewährtes übernehmen, Neues hinzufügen und dann zu Lösungen kommen, an die man vorher gar nicht gedacht hat.“
 
Dass diese innovative Herangehensweise für den ZVO aufgegangen ist, zeigen die kreativen Ergebnisse der Hackathon-Teilnehmer. Bei den meisten Gruppen sind trotz der begrenzten Zeit gleich mehrere Projekte entstanden, die der Jury vorgestellt wurden. Iris Bruhn, Fachberaterin für Natur und Umwelt, Gabriele Braune, Kreistagsabgeordnete, Thomas Keller, Vorsitzender des Hauptausschuss und Gesine Strohmeyer bewerteten die Ideen und Vorschläge nach vorgegebenen Kriterien. Thomas Keller: „Ich bin begeistert, was hier passiert: Das Engagement der Teilnehmer, der Ideenreichtum, das Wissen und die Erfahrung, die hier eingebracht wurden, sind klasse. Großes Kompliment an alle!“
Auf dem ersten Platz landeten gleich zwei Teams: „Grüne“ Betriebsanlagen und das Sensibilisieren von Kindern und Jugendlichen erzielten die gleiche Punktzahl. Die Mannschaften freuen sich über Restaurant-Gutscheine, Blumen und Urkunden.
„Jetzt geht es an die Umsetzung“, versprach Gesine Strohmeyer. „Unser Ziel ist es, aus jeder entwickelten Idee etwas zu machen.“ Die Verbandsvorsteherin ist sich sicher: „Wenn wir das Knowhow und den Erfahrungsschatz unserer Mitarbeiter mit den Möglichkeiten moderner Technologie zusammenbringen, dann können wir einen wertvollen Beitrag leisten, damit Menschen auch in Zukunft hier in Ostholstein gut leben können.“ (red)