Bauplanung am nördlichen Lübschen Mühlenberg geht voran
Neustadt. Am vergangenen Donnerstagabend beschäftigten sich die Mitglieder des Bau- und Planungsausschusses unter anderem mit dem Bebauungsplan (B-Plan) für den nördlichen Lübschen Mühlenberg. Ausschussvorsitzender Volker Weber (SPD) betonte die große Wichtigkeit dieses B-Plans, weshalb das beauftragte Planungsbüro Ostholstein einen Vorentwurf erstellt hatte, den Andreas Nagel den Ausschussmitgliedern und den zahlreich erschienenen Zuhörern erläuterte.
So orientiere sich die Bauplaung an dem ersten Bauabschnitt, dem südlichen Teil des Lübschen Mühlenbergs mit einigen Änderungen. Geplant seien circa 660 Wohneinheiten in teilweise verdichteter Bauweise mit sowohl Einzelhäusern, Doppelhaushälften, Stadtvillen, Reihenhaushälften aber auch Kleinhäusern und Mehrfamilienhäusern. Ganz neu eingeplant in diesem Bereich, seien sogenannte Gartenhofhäuser. Die Erschließung sei bislang über die Verlängerung des Westpreußenringes vorgesehen. Grünen-Stadtverordneter Willy Heckel schlug diesbezüglich eine Erschließung über die Oldenburger Straße und die Installation eines Kreisels an der Kreuzung Ostring/Oldenburger Straße vor, was bei den anderen Ausschussmitgliedern ebenfalls Anklang fand.
Auch ein möglicher Neubau des Neustädter Gymnasiums im neuen Wohngebiet wurde unter den Ausschussmitgliedern thematisiert und von dem Planungsbüro Ostholstein mit einer Größe von über 2,5 Hektar mit eingeplant. Sollte das Gymnasium tatsächlich in das Neubaugebiet umziehen und nicht am jetzigen Standort im Heisterbusch verbleiben, würden sich die am nördlichen Lübschen Mühlenberg geplanten Wohneinheiten natürlich entsprechend reduzieren. Mit der Planung sei noch nichts beschlossen, betonte Bauamtsleiterin Antje Weise und erklärte weiter, dass man sich mit diesem Vorgehen lediglich alle Möglichkeiten offen halte. Außerdem sollen in dem Neubaugebiet eine Kita und ein Hospiz sowie verkehrsberuhigte Grün- und Begegnungsflächen für die Anwohner entstehen. Den vorgesehenen Anteil von 30 Prozent für Sozialen Wohnungsbau kritisierten sowohl Rolf Hansen (CDU) als auch Hermann Greve (SPD) als zu niedrig.
Außerdem mussten sich die Ausschussmitglieder mit einem Antrag der BGN befassen, der die Beauftragung eines unabhängigen Architekten forderte, der erneut den Neubau des Amtes 2 in der Rosenstraße überprüfen soll. BGN-Fraktionsvorsitzender Clemens Reichert und Parteikollege Dr. Klaus Günther Dalke kritisierten unter anderem die Größe der geplanten Büros sowie die optimale Ausnutzung der entstehenden Flächen. Außerdem sei ihres Erachtens nicht eine Erweiterung des Gebäudes innerhalb des bestehenden Baufensters geprüft worden.
Bürgermeisterin Dr. Tordis Batscheider erwiderte, dass es definitiv nicht gehe, dass beide Ämter in einem Neubau in der Rosenstraße unterkommen: „Wir wollen kein Flickwerk haben und wir möchten einen besseren Service für die Bürger erreichen“, so die Verwaltungschefin. Auch die Ausschussmitglieder reagierten mit Unverständnis auf den Antrag. Fraktionsvorsitzender Sebastian Schmidt (CDU) kritisierte den Antrag als offenes „Misstrauen gegen die Verwaltung“ und stellte die Fürsorgepflicht die man gegenüber den Mitarbeitern habe in den Vordergrund, denn das beantragte Vorgehen würde wieder zu Verzögerungen führen. Klaus Krohn (SPD) bezeichnete den Antrag als „widersinnig“ und sowohl er als auch weitere Ausschussmitglieder verwiesen auf die eigens zu diesem Thema anberaumte Bürgerbeteiligung am 14. Februar. Der Antrag wurde gegen drei Ja-Stimmen abgelehnt. (gm)