Der reporter ist CO2-kompensiert

Kristina Kolbe 768

Bild: Hfr

Neustadt. Der Klimawandel ist nachweisbar, mit immer neuen Rekordmeldungen zu Temperaturen und Wetterphänomenen weltweit. Ein Gegensteuern funktioniert nur gemeinsam. Der Balticum Verlag hat zum Beispiel im vergangenen Jahr das erste Elektroauto als Firmenwagen angeschafft (weitere folgen), die Arbeitsabläufe weitestgehend papierlos gestaltet, Bewegungsmelder zum Stromsparen installiert oder einen Elektroroller für kleinere Erledigungen angeschafft. Auch die Teilnahme beim Stadtradeln schärft bei den Mitarbeitenden das Bewusstsein für verantwortliches Halndeln.

 

Klimaschutz gibt es für reporter-Gründer Uwe Muchow nicht erst seit der Fridays-for-future-Bewegung. „Wir haben schon 1991 darauf bestanden, nachhaltig zu drucken und waren damals die erste Zeitung in Europa, die auf umweltfreundlich recyceltem Papier erschienen ist“, erinnert sich Uwe Muchow, der für dieses fortschrittliche Handeln mit dem Blauen Engel, einem Umweltzeichen der Bundesregierung, ausgezeichnet wurde. Auch mit der Umstellung auf den digitalen Workflow im Jahr 1997 war der Balticum Verlag seiner Zeit weit voraus und hat schon damals Maßnahmen zum Umweltschutz getroffen.

 

Dennoch werden auch heute noch bei der Produktion von Druckerzeugnissen direkt und indirekt CO2-Emissionen erzeugt. Wie hoch diese ausfallen, wird für jede reporter-Ausgabe über einen CO2-Rechner in Zusammenarbeit mit der Klimainitiative der Druck- und Medienverbände genau ermittelt. In die Berechnung fließen Druckmaterialien, Produktionsschritte, Transportvorgänge, Entsorgung von Produktionsabfällen, aber auch Arbeitswege der Mitarbeitenden ein, sodass sich ein Wert ergibt, den es durch die Investition in Klimaschutzzertifikate auszugleichen gilt. Aufmerksamen Leserinnen und Lesern ist das Logo „Druckprodukt CO2-kompensiert“ auf der Titelseite vielleicht bereits aufgefallen. Eine ID-Nummer auf dem Logo ermöglicht die exakte Zuordnung und Rückverfolgung der entsprechenden Kompensation.

 

Derzeit fließt die Kompensation in ein Brunneninstandsetzungsprojekt in den zentralen und nördlichen Regionen Eritreas. Es zielt auf bereits existierende Brunnen ab, welche durch mangelhafte Finanzierung und Instandhaltungsmaßnahmen unbenutzbar geworden sind. Ziel ist, neben der Trinkwasseranbindung der lokalen Bevölkerung, die Vermeidung von Treibhausgasen, die durch das Abkochen von Wasser über offenen Feuerstellen entstehen. Das Projekt versorgt rund 150.000 Einwohner mit 350 Millionen Litern sauberem Trinkwasser, wobei durch den Wegfall des Abkochens etwa 122.000 Tonnen Feuerholz pro Jahr eingespart werden.

 

Neben der reinen Klimaschutzwirkung trägt die Brunneninstandsetzung zu der Erreichung der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) bei. Die von der UN entwickelten globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung berücksichtigen alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften. Durch den Wegfall der offenen Feuer sinkt die Rauchbelastung der betroffenen Familien, zudem senkt die saubere Trinkwasserversorgung das Gesundheitsrisiko durch verunreinigtes Wasser. Des weiteren steigt das frei verfügbare Einkommen durch den Wegfall der Ausgaben für Brennholz. (red/ko)