Die Schülerreporter:innen

reporter Neustadt 39

„Open your Eyes“

Neustadt in Holstein. Wir sind die AG-Zeichnen der Jacob-Lienau-Schule. Wir haben eine Künstlerin im Internet kennen gelernt, sie heißt TrashmaidBerlin. Sie sammelt Plastikmüll und baut Skulpturen. Sie macht ein Projekt “Open your Eyes“ mit vielen Plastikdingen. Wir haben mitgemacht und Plastik, zum Beispiel Plastikbecher, CD-Hüllen oder Plastikdeckel bemalt und zu ihr geschickt. Unsere Kunstwerke sind auf Instagram zu sehen:@trashmyway

Wir haben auf der Internetseite www.trashmaidberlin.de Folgendes herausgefunden:

Warum ist Plastik gefährlich?

Plastik verrottet nicht gut.

Was hilft dagegen?

Plastik darf nicht auf den Boden geworfen werden.

Jede:r sollte nicht so viele Plastiksachen benutzen.

Besser kann jede:r eine eigene Trinkflasche benutzen, man kann auch Getränke in Glasflaschen kaufen oder Gemüse was nicht in Plastik eingepackt ist. Gut ist immer einen Stoffbeutel zum Einkaufen dabeizuhaben.

 

Interview mit der Künstlerin TrashmaidBerlin

Was bedeutet der Name TrashmaidBerlin?

Auf Deutsch bedeutet der Name „Müllmädchen aus Berlin“. Ich habe einen englischen Namen gewählt und schreibe meine Texte für TrashmaidBerlin auf Englisch, weil ich über Instagram mit vielen Menschen aus der ganzen Welt verbunden bin, die kein deutsch sprechen.

Seit wann machen Sie Kunst?

In irgendeiner Form mache ich schon immer Kunst. Ich habe mein Leben lang gebastelt, gezeichnet, gemalt, fotografiert, Collagen und Skulpturen gebaut und vieles mehr. 2002 sah ich im Kino einen Dokumentarfilm über Landart. Bei Landart werden Kunstwerke in der Natur erschaffen. Dazu verwendet man nur Naturmaterial, wie zum Beispiel Muscheln, Blätter, Steine, Holz oder Sand.

Ich fand den Film toll und habe danach auch so etwas gemacht. Die meisten meiner Landart-Werke entstanden im Urlaub an Stränden in Südeuropa. Auf Instagram könnt ihr einiges davon sehen unter dem Namen LandmaidBerlin.

Wann haben Sie angefangen als TrashmaidBerlin Kunst zu machen?

Am 5. September 2018 entstand das allererste Trashkunstwerk aus Plastikmüll vom Strand der Insel Zypern .

Warum sammeln Sie jetzt Plastikmüll?

Auf instagram fand ich viele andere Künstler:innen, die auch Landart machen. Außerdem stieß ich auf Menschen, die sich mit dem Müll am Strand und im Meer befassen. Da gibt es viele tolle Leute, die freiwillig Müll am Strand einsammeln. Manche von ihnen machen aus einem Teil dieses Mülls Kunstwerke, um Aufmerksamkeit auf das Müllproblem zu lenken.

Das hat mir die Augen geöffnet. Vorher habe ich den Müll gar nicht richtig gesehen und mir wenig Gedanken gemacht. Aber dann habe ich genau hingesehen und überall den Plastikmüll bemerkt: Strohhalme, Deckel, Flaschen, Folienverpackungen und viele andere Dinge. Und dann fing ich auch an Müll einzusammeln und Kunstwerke aus Plastik zu bauen.

Was möchten Sie mit Ihrer Kunst bewirken?

Ich möchte ich dazu beitragen, die Aufmerksamkeit auf die Probleme zu lenken, die es mit Plastikmüll gibt. Und ich möchte andere Menschen dazu anregen, selbst etwas zu tun. Die Beschäftigung mit dem Müll hat mich neugierig gemacht, mehr über ihn zu erfahren. Was ist das für Müll? Wo kommt er her? Warum liegt er am Strand? Ich habe herausgefunden, dass wir nicht gut mit unserer Umwelt umgehen. Darunter leiden nicht nur Pflanzen und Tiere sondern alles Leben auf unserer Erde.

Warum ist Plastik nicht so gut für die Welt?

Plastik im Meer und an Stränden ist aus vielen Gründen eine Gefahr:

Tiere können sich an Plastikteilen verletzen. Meeresbewohner verwechseln Plastik mit Essen und verhungern mit gefülltem Magen. Sie verletzen sich beim Schlucken oder ersticken an größeren Teilen.

Plastikteile decken Meerespflanzen und Korallen zu oder beschädigen sie.

Verloren gegangene Plastiknetze und Plastikseile von Fischerbooten machen den Meeresboden kaputt. Sie sind gefährlich für Schiffsschrauben und werden zur Falle für Meeresbewohner und Vögel, die sich in ihnen verfangen.

Auf im Meer herumschwimmendem Plastik sammeln sich Giftstoffe.

Tiere und Pflanzen schwimmen auf Plastik aus anderen Teilen der Welt in fremde Gebiete, in denen sie nicht zu Hause sind. Dort können sie Schaden anrichten.

Außerdem sondert Plastik Giftstoffe ab. Über die Nahrungskette essen wir Plastik. Zum Beispiel schluckt ein Fisch kleine Plastikteile, weil er denkt, es sei Nahrung. Und wir essen dann eines Tages den Fisch.

Müll an Stränden und Küsten ist nicht schön für Anwohner und Besucher. Er sieht hässlich aus, ist unhygienisch und man kann sich an ihm verletzen.

Warum sollen in dem Projekt: „Open your Eyes“ Augen auf Plastikteile gemalt werden?

„Open your Eyes“ heißt auf Deutsch „Öffne deine Augen“ oder auch „Öffnet eure Augen“. Die Plastikmüllaugen fordern die Menschen dazu auf, ihre eigenen Augen zu öffnen, so dass sie den ganzen Müll auf der Straße, in der Natur und zu Hause bemerken. Sie sollen nicht weiterhin die Augen davor verschließen, dass wir ein großes Problem mit Plastikmüll haben und dass wir etwas dagegen tun müssen.

Was haben Sie mit den Plastikteilen vor, die wir Ihnen gesendet haben?

Alle Plastikmüllaugen, die ich bekomme, werde ich zu einem großen Bild zusammenfügen. Zurzeit habe ich schon 200 Kunstwerke von 70 verschiedenen Künstler:innen.

Wo wird die Collage zu sehen sein?

Vom 10. Oktober bis 28. November 2024 findet im Umweltbundesamt in Dessau meine Ausstellung „Trash my Way“ statt. „Trash my Way“ bedeutet auf Deutsch ungefähr „Müll auf meine Art“. Dort stelle ich meine Figuren und Bilder aus Müll aus.

Und dort wird auch die Collage „Open your Eyes“ zu sehen sein.

 

Vielen Dank für das Interview!