Leserbrief zum Wohnungsbau für Einheimische in Grömitz

reporter Neustadt 261

Bild: Gesche Muchow

Mit Freude und großem Interesse habe ich vom Vorhaben in Grömitz gelesen. Mitarbeiter-Wohnraum. Endlich.

Altbewährt. Hatten nicht schon Cäsars Legionen freie Kost und Logis bei verhältnismäßig geringem Arbeitsaufwand und gestellter Arbeitskleidung. Gut, es war ein 24/7 Job. Gutshöfe und landwirtschaftliche Betriebe boten in der Geschichte ähnliches. Die Mitarbeiter (damals noch Leibeigene) genannt hatten Wohnraum gekoppelt mit einem „Arbeitsvertrag“. Nicht zu vergessen die riesigen, traumhaft gelegenen Baumwollplantagen der Vereinigten Staaten von Amerika. Immer ein fröhlich Lied auf den Lippen. (Auch die Mitarbeiter (Sklaven) hatten an die Arbeit gekoppelten Wohnraum. Ach, wie schön …. Die gute alte Zeit.

Generell in Schleswig-Holstein nicht unbekannt. Auf Sylt notgedrungen schon länger praktiziert. Führt leicht für Außenstehende zu verblüffenden Arbeitszeiten die entstehen. In einem Fall - Koch - sechs Tage von 11 bis 23 Uhr. Dann einen Tag frei. Er muss es ja nicht machen. Hat dann halt auch keine Wohnung mehr.

Aber nun mal im Ernst …. Wohnraum für Einheimische wäre mal gut. Einfach mal für die normalen Einwohner, Krankenpfleger, Handwerker, Polizisten, Bäcker, Friseure et cetera. Mal für die, die mit Tourismus und Gastronomie nichts zu tun haben. Gleich über dem Yachthafen. Hotels braucht kein Mensch mehr. Außer die Investoren.

Sonnige Grüße aus dem Naturpark Holsteinische Schweiz (zweite Reihe, hier ist die Welt in Ordnung) Joachim Nagel