Mit Video: Hafenwestseite soll 2027 fertig sein

Kristina Kolbe 2902

Neustadt in Holstein. Knapp 100 Interessierte waren am vergangenen Donnerstag in die Aula der Jacob-Lienau-Schule gekommen, um sich ein Bild von der Zukunft der Hafenwestseite zu machen. Conrad Rieger vom Bauamt berichtete über den gesamten Werdegang der Bauarbeiten und gab einen Ausblick auf die kommenden Jahre.

 

Der Technischer Leiter der Stadtwerke Lars Arne Beilfuß war neben Vertretern und Vertreterinnen der Stadt sowie dem Investor ebenfalls anwesend und klärte über die Planungen bezüglich der Energieversorgung des Areals auf.

 

Die weitere Entwicklung

Noch in diesem Jahr startet der Bau an den Speichertürmen und für das Hostel. Die Baugenehmigung für den Glasbau, der die beiden Türme miteinander verbinden soll, wurde noch am Abend der Einwohnerversammlung übergeben. 2022/23 ist der Baubeginn des Hospitalquartiers geplant, wo Wohnraum, Gewerbeflächen und Gastronomie Platz finden. 2023 sollen die Bauarbeiten am Petersen-Speicher und dem daneben liegenden L-Gebäude mit einem Erdgeschoss und drei weiteren Geschossen beginnen und 2024 startet der Ausbau der Freianlagen sowie die Bauarbeiten an der Südspitze, also hinter dem Haus der Manufakturen. Bis 2027 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.

 

Die Fußgängerbrücke

Neben der bestehenden Hafenbrücke wird eine weitere Holzbrücke für Fußgänger entstehen. Auch, um laut Conrad Rieger „eine vernünftige Verbindung zwischen Altstadt und Hafenwestseite zu schaffen“. Fahrradfahrer können weiterhin die bestehende Brücke passieren, jedoch soll im Rahmen eines Fahrradkonzeptes für die Eutiner Straße die Situation verbessert werden.

 

Die Energieversorgung

Lars Arne Beilfuß berichtete über das geplante Wärmenetz, das das Ziel verfolge Co2 neutral die gesamte Region mit Wärme zu versorgen. Dies soll durch den Einsatz einer Meerwasser–Wärmepumpe, einem Blockheizkraftwerk mit Spitzenlastkessel sowie einem Wärmespeicher erreicht werden. Die Energiezentrale wird neben dem Hostel gebaut.

 

Fragen der Anwesenden

Die Bürgerinnen und Bürger nutzten die Versammlung, um ihre Fragen zu stellen, aber auch Wünsche und Ideen zu äußern.

 

Parken

Ein wichtiger Punkt war die Frage nach Parkmöglichkeiten. Hier wurde auf das Parkhaus am Bahnhof verwiesen. Außerdem beinhaltet die Planung den Bau einer Tiefgarage. Parkmöglichkeiten an der Straße wird es nicht geben. Dazu betonte Rieger: „Wir wollen keine Automengen auf der Straße. Dieser Raum soll zum Flanieren sein“.

 

Wohnen

Auch stellten Bürger die Frage, ob an der Hafenwestseite sogenanntes „Betongold“, also Immobilien, die als Wertanlage, nicht aber als Erstwohnsitz genutzt werden, entstehen. Um dies zu regulieren fehle es an einer Grundlage in der Gesetzgebung, antwortete Rieger. Er habe aber die Erfahrung gemacht, dass sich überwiegend Menschen aus der Region für die insgesamt 70 Wohneinheiten, die dort entstehen, interessieren.

 

Familien und Infrastruktur

Weitere Fragen: „Wie Familienfreundlich wird die Hafenwestseite?“ Antwort: „Es wird barrierefreie Inklusions-Spielplätze und Eventflächen für Eisbahn etc. geben“, „Bleibt die Krananlage für die Boote bestehen?“ Antwort: „Ja, sie wird erhalten bleiben oder erneuert“, „Wird es öffentliche sanitäre Anlagen geben?“ Antwort: „Ja“, konnten die Anwesenden loswerden.

 

Verdichtung und Photovoltaik

Etwas länger wurde die Diskussion, als es um Umweltthemen, wie Verdichtung der Flächen und Photovoltaik ging. Hierzu sagte Rieger: „Ich verdichte lieber und baue noch ein Geschoss oben drauf, als das ich den nächsten Acker wegnehme, denn der ist dann weg.“ Zum Thema Photovoltaik kam von den Zuhörenden der Wunsch möglichst auf Solarenergie zu setzen und die Hafenwestseite klimaneutral zu gestalten. (ko)

 

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