So vielseitig sind Kastanien
Wer sein Haus herbstlich dekorieren möchte, kommt an ihnen nicht vorbei, auch die Jacken- und Hosentaschen der Kinder sind im Moment voll davon. Die Rede ist natürlich von Kastanien. Die meisten haben schon mal Kastanien gesammelt, niedliche Tiere daraus gebastelt oder herbstliche Dekoration hergestellt. Doch die Nussfrucht kann noch viel mehr.
Der Unterschied zwischen Rosskastanie und Edelkastanie
In Deutschland findet man in der freien Natur fast ausschließlich Rosskastanien und, etwas seltener, Edelkastanien. Die Früchte der Edelkastanie kennen die meisten als Maroni oder Maronen. Sie gelten als Delikatesse und sind im Herbst heiß begehrt. Diese Kastaniensorte ist essbar, Rosskastanien hingegen sind giftig. Sie kommen allerdings viel häufiger vor.
Beide Sorten kann man leicht auseinanderhalten: Die Blätter der Rosskastanie bestehen aus fünf kleineren Einzelblättern, wohingegen die Blätter der Edelkastanie einzeln an den Ästen hängen. Am deutlichsten wird der Unterschied der beiden Sorten, wenn man auf die Fruchthülle schaut. Die Fruchthülle der Rosskastanie hat harte kurze Stacheln. Auf der Hülle der Maroni befinden sich viele längere Stacheln. Maronen laufen außerdem zu einer Seite spitz zu und ihre Form ist eher flach. Rosskastanien sind eher rund.
Rezept: Maroni aus dem Backofen
Maroni aus dem Backofen sind nicht nur richtig lecker, sondern verbreiten auch einen köstlich herbstlichen Geruch im ganzen Haus. Außerdem ist die Zubereitung aus dem Backofen kinderleicht: Zuerst die Maroni (eine Portion circa 200 bis 250 Gramm) auf der bauchigen Seite mit einem spitzen Messer kreuzförmig einschneiden und für 5 bis 10 Minuten in Wasser einweichen. Dann die Maroni mit dem Schnitt nach oben auf ein Backblech legen und bei 200 Grad Ober- und Unterhitze 25 bis 30 Minuten backen. Danach die Maroni noch kurz im leicht geöffneten Ofen etwas ruhen lassen. Tipp: Wenn man die Maroni nach dem Backen in ein feuchtes Tuch wickelt, löst sich die Schale leichter.
Waschmittel aus Kastanien
Rosskastanien eignen sich wunderbar, um Waschmittel herzustellen. Sie enthalten sogenannte Saponine, die in Wasser gelöst seifenartige Eigenschaften aufweisen. Deshalb lässt sich aus gewöhnlichen Kastanien ein erstklassiges, komplett biologisch abbaubares Waschmittel herstellen.
Für eine Ladung Buntwäsche einfach fünf Kastanien vierteln und über Nacht oder für mindestens acht Stunden in 300 ml Wasser einweichen. Zum Waschen die Flüssigkeit einfach durch ein Sieb ins Waschmittelfach geben. Für weiße Wäsche sollten die Kastanien vor dem Vierteln geschält werden, um dem Grauschleier vorzubeugen. (ko)