Strandbad Neustadt: Investition in die touristische Infrastruktur

Marco Gruemmer 1173

Neustadt in Holstein. „In und auch außerhalb der Ferien erfreut sich das Strandbad in Neustadt immer größerer Beliebtheit“, erklärte Neustadts Bürgermeister Mirko Spieckermann. Da die vorhandenen Gebäude allerdings nicht mehr den Ansprüchen zur Gewährleistung der Badesicherung genügen und die besten Jahre hinter sich haben, plant der Tourismus-Service Neustadt-Pelzerhaken-Rettin den Neubau einer Wasserrettungsstation mit einer barrierefreien, öffentlichen Toilettenanlage. In Neustadt soll, ähnlich wie bereits in Pelzerhaken, eine zukunftsfähige Wasserrettungsstation gebaut werden. Das neue Gebäude soll anstelle des weißen zweigeschossigen Gebäudes „Strandbad“ errichtet werden. Das Raumprogramm für die Wasserrettungsstation Neustadt sieht eine Gesamtfläche von rund 370 Quadratemtern vor, die auf drei Ebenen aufgeteilt wird:

 

Gebäude mit multifunktionaler Nutzung

 

Das Untergeschoss ist von der Strandseite aus ebenerdig zugänglich. Hier werden die öffentlichen, barrierefreien WCs, der Erste-Hilfe-Raum, die Bootsgaragen und Lagerräume für die Einsatzmaterialien und die Strandinfrastruktur angesiedelt. Im Erdgeschoss, welches durch die Hanglage wiederum vom landseitigen Uferweg aus ebenerdig zugänglich ist, wird der Wachraum mit Funkstation einen sehr guten Überblick über den Strand geben, um von hier aus die Badesicherheit am Strandbad zu koordinieren und zu kontrollieren. Der multifunktionale Aufenthaltsraum neben dem Wachraum bietet die Möglichkeit für die täglichen Besprechungen in der Saison, und außerhalb der Badesaison auch für Schulungen. Das Obergeschoss wird als Unterkunftsmöglichkeit für bis zu acht Wachgänger eingerichtet, da vermehrt auch Wachgänger in der Wasserrettungsstation eingesetzt werden, die nicht ortansässig sind.

 

„Der steigende Badebetrieb bedarf der Modernisierung der Station und der Aufstockung der Wachkapazitäten der DLRG. Seit 2022 übernehmen neben der Ortsgruppe DLRG-Neustadt ehrenamtliche Rettungsschwimmer, die über den Zentralen Wasserrettungsdienst Küste (ZWRD-K) des DLRG-Bundesverbands nach Neustadt vermittelt werden, von Ende Mai bis Mitte September den Wachdienst am Strandbad. Da die vorhandenen Gebäude den notwendigen, modernen Anforderungen nicht gerecht werden können, muss ein Neubau geplant und umgesetzt werden“, erläuterte Stephan Reil, stellvertretender Werkleiter des Tourismus-Service und verantwortlicher Koordinator für die Badesicherheit in Neustadt-Pelzerhaken-Rettin.

 

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Neustadt in Holstein hat am 27. April die Vergabe der Planungsleistungen mehrheitlich beschlossen: Die Arbeitsgemeinschaft RoomArt & Urbane Architektur aus Hamburg präsentierte mit ihrem Entwurf eine neue Wasserrettungsstation, die in ihrer Funktion und vor allem unter städtebaulichen Aspekten überzeugte.

 

„Wir freuen uns, dass wir bei diesem wichtigen Projekt für das Neustädter Strandbad, welches Gästen und Einheimischen zu Gute kommt, in die nächste Projektphase übergehen können. Der Neubau der Wasserrettungsstation ist Teil des Projekts ‚Attraktivierung der Strandpromenade Neustadt‘. Mögliche Fördermittel für den Neubau der Wasserrettungsstation sind abhängig davon, wie die Entscheidung der Selbstverwaltung bezüglich eines Neubaus oder einer Sanierung der Seebrücke Neustadt ausfällt. Die Förderkulisse sieht vor, dass wir Fördermittel für den Neubau der Wasserrettungsstation nur erhalten können, wenn wir auch die Seebrücke neu bauen. Diese Entscheidung ist im Herbst 2023 gemeinsam zu diskutieren“, so Mirko Spieckermann. „Um einen Neubau der Wasserrettungsstation kommen wir nicht herum. Ohne die Beantragung von Fördermitteln für das Projekt ‚Attraktivierung der Strandpromenade‘ kann das Bauvorhaben Wasserrettungsstation zwar zügiger umgesetzt werden, jedoch muss die Stadt Neustadt diese Investition in Höhe von voraussichtlich 1.54 Millionen Euro netto dann in voller Höhe aus eigener Tasche zahlen – das muss bei der angespannten Haushaltslage wohl überlegt sein.“

 

„Wir erhoffen uns die Inbetriebnahme der neuen Wasserrettungsstation spätestens für die Saison 2026“, ergänzte der stellvertretende Werkleiter des Tourismus-Service Stephan Reil. (red/mg)

 

Hintergrund:

 

Im Dezember 2021 wurde das Tourismusentwicklungskonzept Lübecker Bucht 2023 (TEK), welches federführend von der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht AöR mit dem Beratungsunternehmen ift GmbH aus Potsdam erstellt wurde, von der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Neustadt beschlossen. Das Tourismusentwicklungskonzept ist unter anderem die Grundlage für die weiteren Planungen der touristischen Infrastruktur, und ist Voraussetzung für die Beantragung von Fördergeldern beim Land Schleswig-Holstein. Das TEK Lübecker Bucht beschreibt die Entwicklungen bis zum Jahr 2030.

 

Der Eigenbetrieb Tourismus-Service Neustadt-Pelzerhaken-Rettin ist für die Planung, Finanzierung und Umsetzung der touristischen Infrastrukturprojekte in der Stadt Neustadt verantwortlich.