Tourentipp mit Video: Ausflug ins "Auenland"
Dahme. Kleiner Schilfrohrsänger oder Möwenschwarm? Binnenland oder Waterkant? Einsamer Feldweg oder belebte Promenade? Wer sich bei der Planung seiner nächsten Wanderung in Ostholstein nicht entscheiden kann, ist mit diesem Wandertipp gut beraten. Die Strecke führt durch einen Teil der Oldenburger-Graben-Niederung und endet am Deich beziehungsweise idealerweise mit einem frisch belegten Fischbrötchen oder einem Stückchen Kuchen an der Strandpromenade.
Im Gegensatz zum Holsteiner Hügelland ist die Oldenburger-Graben-Niederung vor allem eins: flach. Dafür sind Horizont und Himmel auf diesem Spaziergang um so weiter. Und viel zu sehen gibt es trotzdem: zum Beispiel die Dahmer Au mit ihren schilfbewachsenen Ufern. Eine von zahlreichen Entwässerungsgräben durchzogene Landschaft. Seltene Pflanzen und Vögel. Oder die windschiefen Kopfweiden am Wegesrand.
Streckenbeschreibung
Hinweise: Die Tour ist circa acht Kilometer lang und führt teilweise über feuchte Wiesen und Wege. Wasserfestes Schuhwerk ist also dringend empfohlen. Einzige Rastmöglichkeit im Hinterland sind die Bänke der Vogelbeobachtungsstation, von wo aus man die Wildvögel an den Gewässern und auf den Wiesen betrachten kann – also unbedingt auch ein Fernglas einpacken.Los geht‘s auf dem Nordparkplatz am Reinhold-Resthöft-Damm. Von hier aus starten wir landeinwärts in Richtung Naturspielplatz. Hier wurden mehrere Spielstationen eingerichtet, die einen direkten Bezug zur Landschaft haben. Ab jetzt folgen wir den Wegweisern zur Vogelbeobachtungsstation (zunächst entlang der Dahmer Au, nach 500 Metern links abbiegen und bis zum Brookweg gehen, dort rechts halten. Nach einem halben Kilometer eine kleine Brücke überqueren und zunächst links, dann rechts am Feldrand bis zum Hauptweg laufen. Nach 230 Metern links abbiegen und dem Weg 1,4 Kilometer folgen). Nach dem Abstecher zur Vogelbeobachtungsstation folgen wir dem Hauptweg circa 230 Meter, biegen links ab und machen uns auf den Weg zurück nach Dahme (nach circa einem Kilometer wieder querfeldein über die kleine Brücke, dann zwei Kilometer auf dem Brookweg bis in den Ort und Richtung Ostsee). Den letzten Kilometer kann man entweder am Strand entlang, auf der Promenade oder auf dem Deich zurücklegen. Am Pumpwerk Dahme machen wir kehrt und haben es nur noch wenige Meter bis zum Parkplatz. (he)
Wissenswertes: Der Oldenburger Graben
Der Oldenburger Graben fließt in einer Rinne, die eine Gletscherzunge in der letzten Eiszeit, also vor 17.000 Jahren, ins Land schürfte. Er erstreckt sich über 23 Kilometer von der Dahmer Schleuse bis nach Weißenhäuser Strand und ist an der schmalsten Stelle gerade einmal zwei Meter breit; die breiteste Stelle misst etwa 20 Meter.Das tieferliegende Gebiet beiderseits des Grabens wird als Oldenburger-Graben-Niederung bezeichnet. Große Teile wurden entwässert und trockengelegt, um sie wirtschaftlich zu nutzen. Heute bestehen vier Naturschutzgebiete im gesamten Bereich des Grabens. Die kulturhistorischen und landschaftlichen Besonderheiten der rund 5.000 Hektar großen Niederung können auf den zahlreiche Wegen in den Feuchtgebieten, Moorlandschaften, Wiesen und Wäldern wandernd oder radelnd erkundet werden. Zahlreiche Tafeln informieren über die Landschaftsgeschichte und die wild lebenden Tiere und besonderen Pflanzen. (he/red)