Tourentipp: Über Hügel und holprige Wege
Ostholstein. Neues Jahr, neues Wanderglück, mit einem neuen Tourentipp. Was in der Saure-Gurken-Zeit des Lockdowns Anfang 2021 begann, hat sich im Laufe des Jahres zu einer beliebten Serie etabliert, in der wir in lockerer Folge unseren schönen Norden erwandern.
Die erste Tour für 2022 ist knapp sieben Kilometer lang und führt in ein kleines Naturparadies zwischen Mönchneversdorf und Langenhagen. Zu entdecken gibt es verwunschene Wäldchen und Teiche, sanfte Hügel und holprige Straßen sowie Einblicke in die Geschichte eines kleinen Dorfes mit beachtlichen Ausmaßen.
Hinweise: Wasserfestes Schuhwerk ist empfohlen, da Teilstrecken auf nicht befestigten Wegen verlaufen. Es gibt keine Gelegenheit zur Einkehr, einzige Rastmöglichkeiten sind Bänke am Hofteich (Abstecher) und am Dorfplatz in Langenhagen. Bei den derzeitigen Temperaturen sollte man also ein Sitzkissen und etwas Verpflegung im Rucksack haben.
Los geht‘s am Parkplatz Gläserlandskaten, von wo wir in das Wäldchen namens Thimmhofen tauchen, einem schönen Mischwald mit Kastanien, Fichten und einigen Baumriesen. Der Weg stößt nach gut einem Kilometer auf den Schüttenteich. Dort biegen wir links ab und spazieren entlang des Ufers. Die teilweise im Teich verwitternden Bäumen und dicken Äste erinnern mit etwas Fantasie an das Monster von Loch Ness.
Ganz anders der Hofteich, den wir im Rahmen eines Abstechers besuchen. Dafür laufen wir am Ende des Schüttenteichs an der Weggabelung weiter geradeaus, dann am Hofteich rechts entlang der Uferlinie bis zur Bank. Von hier aus hat man einen weiten Blick über den Teich bis zum Fernsehturm auf dem Bungsberg. Der Hofteich ist ein besonderer Ort der Ruhe und ein beliebtes Angelrevier. Um das Jahr 1500 stand eine Wasserburg am Teich, die zum Gut Mönchneversdorf gehörte. Wer den Hofteich weiter umrunden möchte, gelangt zum Ferienpark und zum Fledermausquartier sowie entlang der Straße wieder zum Parkplatz.
Wir bevorzugen den Weg zurück zum Schüttenteich, halten uns dort links und spazieren im Bogen durch den Wald. An der nächsten Weggabelung den zweiten (größeren) Abzweig rechts nehmen. Der Weg führt weiter durch das sogenannte Schüttenteichholz, an dessen Ende sich ein toller Blick über die Knicklandschaft öffnet. Weiter geht es geradeaus auf der kleinen Straße namens Kesselkrug in Richtung Langenhagen. Das charmante kleine Dorf besteht abgesehen von wenigen kleinen Stichstraßen aus der rund zwei Kilometer langen Hauptstraße. Wer dieser rechts ein Stückchen folgt, passiert die über 350 Jahre alte Linde vor der ehemaligen Bauernvogtshufe (Hofstelle des „Dorfoberhauptes“). Ein Stückchen weiter befindet sich ein Rastplatz samt Infotafeln zur Dorfgeschichte. Wir lernen, dass Langenhagen ebenso wie Schönwalde vom Mittelalter bis 1928 zum Gut Mönchneversdorf gehörte, das 1460 im heutigen Bereich der Hansühner Straße/Am Hof für Detlev von Buchwald errichtet wurde. Heute ist davon nichts mehr zu sehen. Das Gutshaus wurde in den 1930er Jahren abgerissen. Alle drei Dörfer bilden gemeinsam mit Hobstin die Großgemeinde Schönwalde am Bungsberg.
Nach weiteren 400 Metern auf der Hauptstraße geht es bei der Kastanie rechts in den Langen Redder in Richtung Mönchneversdorf. Genau wie Langenhagen macht dieses holprige kleine Sträßchen seinem Namen alle Ehre. Zwei Kilometer führt der Redder mit wunderbaren Aussichten auf die holsteinische Hügellandschaft zurück zum Parkplatz. (he)