Warnung - Schockanrufe in Lübeck und Ostholstein

reporter Neustadt 123

Bild: hfr

Ostholstein. Die Polizei warnt erneut vor Schockanrufen in Ostholstein. Bei den betrügerischen Anrufen werden vornehmlich ältere Menschen von falschen Polizeibeamten oder alternativ falschen Staatsanwälten kontaktiert. Der Inhalt der Anrufe ist oft gleich. Ein naher Angehöriger soll einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht haben und muss dadurch inhaftiert werden. Nur die Zahlung einer angeblichen Kaution oder die Übergabe von wertvollem Schmuck könnten eine Freilassung bewirken.

So auch am Freitagnachmittag in Ostholstein. Bei einer 78-jährigen Frau aus Sereetz konnte auf diese Weise Schmuck erbeutet werden. Dieser dürfte einen Wert im unteren fünfstelligen Bereich haben. Das Telefonat und die damit verbundene Beeinflussung erstreckte sich über fast vier Stunden. Erst danach erfolgte die Abholung des an der Wohnanschrift gelagerten Schmucks durch einen derzeit noch unbekannten männlichen Tatverdächtigen. Es wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts des gewerbs- beziehungsweise bandenmäßigen Betrugs eröffnet.

 

Die Polizei möchte aufgrund der wiederkehrenden Vorfälle nochmals an richtige Verhaltensweisen bei solchen Anrufen erinnern:

- Seien Sie grundsätzlich skeptisch gegenüber Fremden am Telefon. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.

- Kontaktieren Sie unbedingt Ihre Angehörigen und hinterfragen die Richtigkeit eventueller Forderungen.

- Die Polizei, Ämter oder Kreditinstitute fordern am Telefon niemals Geld oder andere Wertsachen.

- Die Zahlung einer Kaution ist in Deutschland nicht üblich.

- Geben Sie am Telefon keine Auskünfte über persönliche Lebensverhältnisse, persönliche Zugangsdaten für Konten oder Ihre finanzielle Situation.

- Vorbeugend ist es ratsam, innerhalb der Familie ein Passwort zu vereinbaren, welches nur den Familienmitgliedern bekannt ist. Dieses kann vom Angerufenen erfragt werden. Dieses kann schon zum Abbruch der Betrugsaktivität führen.

- Lassen Sie sich den vollständigen Namen des anrufenden Polizisten / Staatsanwaltes oder ähnliches geben und legen Sie dann auf. Nutzen Sie nicht die Rückruftaste.

- Sprechen Sie mit Ihrer Familie oder engen Verwandten über den Anruf.

- Im Zweifel kontaktieren Sie die Polizei über Notruf 110 oder die nächstgelegene Dienststelle und hinterfragen dort den Anruf.

 

Weitere kostenlose Informationen sind unter www.polizei-beratung.de abrufbar. Bei Bedarf kann Präventionsmaterial „Achtung! Falsche Polizeibeamte!“ kostenfrei über die Präventionsstelle der Polizei unter sg14.luebeck.pd@polizei.landsh.de bestellt werden. Über diese E-Mail-Adresse können auch Termine für Vorträge zu den Themen falscher Polizeibeamter, Schockanrufe und Enkeltrick für größere Gruppen (Vereine, Seniorentreffs) vereinbart werden. (red)