Weniger Beamte in Ostholstein: Neues Bäderdienst-Konzept bringt Änderungen im Verteilungsschlüssel
Ostholstein. Das Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport des Landes Schleswig-Holstein hat für die anstehende Saison ein neues Bäderdienstkonzept vorgestellt.
Dieses wurde nach 35 Jahren erneuert, um den Bäderdienst auf die veränderten Rahmenbedingungen und den gestiegenen Tourismus im Land anzupassen. Nach wie vor sorgt der Bäderdienst dafür, zur Sommerzeit die polizeiliche Präsenz in besonders stark vom Tourismus geprägten Regionen zu erhöhen und dadurch das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung sowie der anreisenden Gäste zu stärken.
„Die Anpassung des über dreißig Jahre alten Konzeptes war aufgrund von strukturellen Änderungen und angepassten Ausbildungszahlen zwingend erforderlich. Es schafft Planungssicherheit für die Behörden, eine lageangepasste Personalverstärkung und eine an den unterschiedlichen polizeilichen Bedarfen ausgerichtete, ausgewogene Personalverteilung“, erklärte die Pressestelle der Polizeidirektion Lübeck auf Nachfrage des reporters.
In Neustadt sind seit dem 1. Februar zusätzlich sechs Beamtinnen und Beamten für die Bereiche Neustadt, Grube und Grömitz im Einsatz, die bis Ende September bleiben. In der Zeit vom 1. Juni bis zum 31. August ergänzen sechs weitere den Revierbereich Neustadt. Für den gesamten Bereich Ostholstein sind zwischen dem 1. Juni und dem 31. August 34 Polizistinnen und Polizisten im Rahmen des Bäderdienstes im Einsatz. In diesem Jahr wird erstmals auch die Polizeistation Travemünde mit Kolleginnen und Kollegen für den Bäderdienst besetzt.
Zum Vergleich: Im Jahr 2024 waren es im Bereich Ostholstein 39 Beamtinnen und Beamten. Damit ist der Bäderdienst in diesem Jahr etwas schlechter aufgestellt als noch in 2024. Welche Auswirkungen das haben wird, werde sich erst im Jahresverlauf zeigen und zum Ende der Saison evaluiert, teilte die Polizei mit.
Die Zahl der Bäderdienstkräfte richtet sich in dem neuen Konzept nach der Anzahl der jährlich abgeschlossenen Ausbildungen in der Laufbahngruppe 1.2. Neu ist außerdem, dass das Personal bereits ab dem 1. Februar verteilt wird, um frühzeitig Engpässe durch Abgänge auszugleichen. Die Zuteilung der Kräfte richtet sich nach der Zahl der Übernachtungen in den Regionen – gezählt werden nur Urlaube ab fünf Nächten. So soll der Fokus gezielt auf den Urlaubstourismus gelegt werden.
Die Gewerkschaft der Polizei sieht die Neukonzeptionierung teilweise kristisch, teilte aber auch mit, dass ein Bäderdienstkonzept aus dem letzten Jahrtausend berechtigt überarbeitet wurde und, dass sich das Ergebnis sehr deutlich am Machbaren orientiere. (ko)