Wie nachhaltig leben wir im Alltag?

Michael Scheil 653
Auf dem Nachhaltigkeitsposter sollen lokale Helden eingebunden werden, die ökologisch und sozialverträglich agieren und wirtschaften.

Auf dem Nachhaltigkeitsposter sollen lokale Helden eingebunden werden, die ökologisch und sozialverträglich agieren und wirtschaften.

Neustadt in Holstein. Nachhaltigen Konsum per se gibt es nicht - allein schon, weil das Wort „Konsum“ inbegriffen ist. Dennoch sprechen viele Gründe dafür bei Kaufentscheidungen den Aspekt der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen und sich für Anbieter zu entscheiden, die nach sowohl ökologisch als auch sozial vertretbaren Kriterien wirtschaften.
Nachhaltiger Konsum erstreckt sich dabei von den typischen Konsumgütern des täglichen Gebrauchs über Mobilität als auch Finanz- und Versicherungsdienstleistungen bis hin zur Wahl des richtigen Stromanbieters. Bei fast allen täglich zutreffenden Entscheidungen gibt es die Möglichkeit nachhaltige Alternativen zu wählen. Doch aufgrund der großen Angebotsvielfalt und mangelnder Zeit für Recherche sowie intransparenten Werbeversprechungen fällt es als Konsument schwer den Durchblick zu behalten. Um hier Abhilfe zu schaffen und den Verbraucher bei alltäglichen Entscheidungen zu unterstützen, hat die gemeinnützige Organisation Hilfswerft gGmbH aus Bremen das Poster „Die Nachhaltigen 222 in Deutschland“ entwickelt. Dieses zeigt Unternehmen, Dienstleister und Initiativen die als Leuchtturmprojekte für ein besseres und nachhaltigeres Wirtschaften stehen. Das Poster macht es besonders leicht für nahezu alle Lebensbereiche nachhaltige Kauf- und Konsumentscheidungen zu treffen und erleichtert so das nachhaltiges Handeln im Alltag. Jetzt soll das Bildungsposter auch den Weg nach Neustadt in Holstein finden.
Ein Nachhaltigkeitsposter für Neustadt
„Nachhaltiges Handeln fängt bei einem selbst und vor der eigenen Haustür an“, erläutert Lina Sophie Koop, die Nachhaltigkeitsmanagerin in Neustadt. Deshalb plant sie gemeinsam mit der Hilfswerft eine regionalisierte Version des ursprünglichen Plakates zu erarbeiten. Finanziell wird das Projekt dabei durch die EKSH (Gesellschaft für Energie und Klimaschutz Schleswig-Holstein GmbH) unterstützt, welche im Rahmen des Programms „KliKom - Mit kleinen Projekten groß rauskommen“ innovative, neuartige und auf andere Kommunen übertragbare kommunale Projekte fördert. Auf dem Nachhaltigkeitsposter sollen „local heroes“ (engl. lokalen Helden) eingebunden werden, die ökologisch und sozialverträglich agieren und wirtschaften. Nachhaltig engagierte Unternehmen haben so die Möglichkeit eine höhere Sichtbarkeit zu erzielen und damit nachhaltig bewusste Verbraucher und Konsumenten zu adressieren. Finanzielle Mittel bleiben in der Region und befördern die Regionalentwicklung.
Nachhaltige Helden in Neustadt gesucht!
Die lokalen Helden werden nach festgelegten Kriterien sorgfältig und transparent ausgewählt. Grundsätzlich hat jedes Unternehmen, Verein oder Initiative die Chance später auf dem Plakat abgedruckt zu werden, wenn die Grundvoraussetzungen erfüllt sind. So sollte eine nachhaltige Unternehmensphilosophie oder Leitbild vorhanden beziehungsweise der Nachhaltigkeitsgedanke fest verankert sein und nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen müssen einen erheblichen Teil des Sortiments ausmachen. Zudem liegt der Fokus auf der Regionalität, sodass keine Akteure berücksichtig werden können, die deutschlandweite Unternehmenssitze habe. Die Nachhaltigkeitsmanagerin wird in den kommenden Wochen aktiv auf Unternehmen, die für das Poster infrage kommen, zugehen und diese ansprechen. Jedoch ist auch Eigeninitiative erwünscht. Lina Koop betont: „Die öffentliche Mitarbeit an diesem Produkt ist ausdrücklich erwünscht. Wir freuen uns über Vorschläge von Gewerbetreibenden aber auch Bürgerinnen und Bürger, sodass am Ende möglichst viele Akteure auf dem Plakat wiederzufinden sind.“
Bei Vorschlägen oder Rückfragen ist die Nachhaltigkeitsmanagerin Lina Koop unter Tel. 04561/ 619511 oder lkoop@stadt-neustadt.de erreichbar. (red)