Kleine Route, große Eindrücke: Durchs Schwartautal zum Blocksberg

Marlies Henke 1871

Diese vier Kilometer lange Wanderung ist ein wahres Abenteuer im Kleinformat. Die atemberaubenden Ausblicke ins Schwartautal laden immer wieder zum Innezuhalten ein, um die Schönheit der Natur und die Ruhe zu genießen. Die Tour hat aber noch mehr zu bieten: Am Wegesrand stößt man auf ein Mühlenrad ohne Mühle und ohne Rad, auf ein verborgenes Refugium für Nachtschwärmer und ein beeindruckendes Relikt aus dem Mittelalter.

Hinweise: Entlang der Route gibt es mehrere Bänke und Rastplätze. Aufgrund der teilweise unebenen Reitwege und Anstiege empfehlen wir festes Schuhwerk.

Wegbeschreibung: Los geht‘s vom Parkplatz an der St. Michaeliskirche in der Sarkwitzer Straße in Pansdorf. Wir starten mit der Kirche im Rücken und biegen links in die Sarkwitzer Straße ein. Nach etwa 300 Metern nehmen wir den Abzweig links in die Straße Packan (1), überqueren den Bahnübergang und folgen dem Weg parallel zum Bach „Kalte Beek“. Zwischen den Bäumen glitzert links schon der Mühlenteich. Hinter dem Rastplatz biegen wir links ab und machen einen kurzen Abstecher Richtung Pavillon, um den Standort des ehemaligen Mühlenrads (2) zu bewundern, wo das Wasser auch heute noch kraftvoll aus dem Mühlenteich abfließt.

Anschließend geht es auf dem oberen Hauptweg weiter und nach knapp 150 Metern rechts ins Schwartautal. Nachdem wir die Brücke (3) überquert haben, biegen wir den nächsten Abzweig rechts ab und folgen dem Weg vorbei an einem Fledermausbunker (4).

An der Schwartau angekommen, erwartet uns die Blocksbergbrücke (5) von der aus man schöne Blicke ins Schwartautal genießen kann. Von dort geht es bald steil bergauf, und wir folgen den Wegweisern zum Blocksberg (6) mit seiner slawischen Burganlage.

Nachdem wir das historische Gelände erkundet haben, halten wir uns hinter dem Eingang zunächst links. An der nächsten Abzweigung biegen wir erneut rechts ab und gelangen schließlich im Halbkreis zu dem Knotenpunkt, von dem aus wir vorhin von der Brücke kamen. Für uns geht es dort jetzt nach links ab, und wir folgen dem Weg entlang der Schwartau, die nun auf unserer linken Seite begleitet.

Nach etwa 500 Metern erreichen wir die Alte Landstraße. Hier biegen wir rechts ab und gehen zurück Richtung Packan. Alternativ können wir auch noch eine Runde um den Teich drehen, um eine weitere Perspektive auf die Schönheit des Gewässers zu erhalten oder die informativen Naturtafeln zu bewundern, die Grundschüler des Dorfes liebevoll gestaltet haben. (he)

 

Wissenswertes vom Wegesrand

Von Drachen und Bibelpflanzen

Die St. Michaelis Kirche in Pansdorf wurde im Jahr 1963 errichtet. In dem schlichten Sakralbau fallen vor allem die Fenster ins Auge, darunter das Buntglasfenster mit der Darstellung des „Kampfs des heiligen Michael mit dem Drachen“, in dem der Namensgeber der Kirche das Böse besiegt. Auf der Rückseite der Kirche lädt ein Kirchengarten mit Pflanzen, die in der Bibel erwähnt werden, zu einem kleinen Rundgang ein.

Packan - Pack an!

Der Name „Packan“ erinnert an die Zeiten der Pferdefuhrwerke, als jeder helfen musste, um die Steigung zu bewältigen und durch die Furt zu kommen.

Einzigartige Natur im Schwartautal

Der Name Schwartau stammt aus der wendischen Sprache und bedeutet „die sich Schlängelnde“. Der Fluss legt eine fast 40 Kilometer lange Strecke vom Dodauer See bis nach Lübeck zurück, wo er in die untere Trave mündet. Auf seinem Weg schlängelt er sich durch ein uraltes Urstromtal und überwindet dabei ein Gefälle von 45 Metern, das einst zahlreiche Wassermühlen antrieb. Unser Wanderweg führt durch das Natura 2000-Gebiet „Im Schwartautal von Schulendorf bis Bad Schwartau“ - ein Paradies für Naturliebhaber. In und entlang der Schwartau finden sich zahlreiche seltene Tierarten wie die Bachmuschel, der Eisvogel und die Gebirgsstelze.

Geschichtsträchtiger Blocksberg

In Schleswig-Holstein sind zahlreiche Burgen der Slawen, Sachsen und Friesen aus dem Frühmittelalter erhalten geblieben, die einst als militärische, politische und wirtschaftliche Zentren dienten. Die denkmalgeschützte slawische Burg auf dem Blocksberg, auch bekannt als Pansdorfer Schanze, zählt zu den imposantesten Ringwällen in Ostholstein. Sie befindet sich auf einem natürlichen Höhenrücken, dessen steile Hänge im Westen bis zu 17 Meter zur Schwartau hinabfallen. Bei archäologischen Grabungen in den 1920er Jahren wurden Feuerstellen und eine Pflasterung aus großen Rollsteinen gefunden. Anhand von Keramikfunden kann die Burg auf das 8./9. Jahrhundert datiert werden. Der am besten erhaltene Bereich besteht aus einem fünf bis acht Meter hohen Ringwall, der umrundet werden kann. Tipp vom reporter: Einfach in die Mitte der Anlage stellen und die Geschichte auf sich wirken lassen. (he)