Kurz nachgefragt: Bekommt Rettin einen größeren Hundestrand?

Gesche Muchow 491

Rettin. „Die Größe des aktuellen Hundestrandes ist zu knapp bemessen, um ausreichend Platz für die zunehmende Anzahl von Hunden und ihren Haltern zu gewährleisten“, heißt es in dem Antrag auf Erweiterung des Strandes, den der Ortsbeirat bei der Stadt Neustadt bereits im vergangenen Herbst eingereicht hatte. Diese Erweiterung des derzeit nur knapp 100 Meter langen Hundestrandes sei dringend notwendig, weil es immer wieder Rückmeldungen von verärgerten Gästen gebe, denen der Strand einfach viel zu klein sei, sagte Ortsbeiratsvorsitzender Kai Hansen und auch in Internetbewertungen schneidet dieser Strand trotz seiner eigentlich schönen Lage eher schlecht ab: „zu klein, nicht gut gepflegt“, heißt es da.

Der Ortsbeirat schlug nun zwei Varianten vor:

1. Verlängerung des Hundestrandes in Richtung Pelzerhaken um circa 60 Meter oder

2. Einrichtung einer eingezäunten Hundeauslaufwiese südlich des Campingplatzes „An der Düne“.

FFH-Gebiet verbietet Verschlechterung

Das Problem bei beiden Varianten sei jedoch, dass das gesamte Gebiet Teil des Flora- und Fauna-Habitats (FFH) ist und deshalb jede Maßnahme in sorgfältiger Abwägung mit den Interessen der Tier- und Pflanzenwelt zu geschehen habe. „Hier gilt das sogenannte Verschlechterungsverbot“, erläuterte der stellvertretende Werkleiter des Tourismus-Service Stephan Reil. Leider würden beide Varianten dem nicht entsprechen, berichtete Reil, der gemeinsam mit der zuständigen Naturschutzbehörde und dem Ortsbeirat bei einer Ortsbegehung die Varianten geprüft hatte.

„Bei dieser Begehung kam uns aber die Idee, den Hundestrand mit dem jetzigen Surfstrand zu tauschen“, sagte Reil. Dies habe den Vorteil, dass sich keine Verschlechterung für das FFH-Gebiet ergebe, die Surfer hätten mehr Platz auf dem Wasser und man könnte den Hundestrand um rund 40 Meter nach Norden erweitern. Dazu müsste nur das sich in diesem Bereich befindende Bojenfeld entsprechend versetzt werden.

Um diese Maßnahmen realisieren zu dürfen, müsse die Naturschutzbehörde lediglich in einer Vorprüfung die Anfrage positiv bescheiden und dann könne es auch schon losgehen, sagte Reil. „Ich bin sehr sicher, dass wir den Tausch bereits in Kürze umsetzen können, vielleicht sogar noch zum Saisonstart am 1. Mai“, freute er sich.

Badestrand - Bootsliegeplätze - Hundestrand - Surfstrand

Der Hundestrand würde dann direkt an den Bereich mit den Bootsliegeplätzen anschließen (zwischen den Strandaufgängen 24 und 25 und ein Stück Richtung Strandaufgang 26) und der Surfstrand befände sich direkt dahinter (Strandaufgänge 22, 23, 24).

Auch der Campingplatzbetreiber und der Surfstrandpächter hätten den Plänen bereits zugestimmt, sodass, sobald das „Ja“ von der Naturschutzbehörde da sei, nur noch die Beschilderung geändert werden müsse und dann hätten die Hunde endlich ein bisschen mehr Platz am Strand. Die Gesamtkosten, die für diese Maßnahme anfallen, schätzt Reil auf mindestens 4.000 Euro. (gm)