Das ALFA-Mobil zu Gast in Oldenburg

Reporter Eutin 349

Bild: hfr / BVAG

Oldenburg (hm). Jeder achte Erwachsene in Ostholstein hat große Probleme mit dem Lesen und Schreiben, Zeitung lesen, Notizen für die Kinder schreiben, E-Mails verschicken – für knapp 1000 Erwachsene in Oldenburg sind diese Alltagshandlungen kaum zu überwindende Hürden.
Um auf Hilfsangebote aufmerksam zu machen, kommt das ALFA-Mobil des Bundesverbandes Alphabetisierung und Grundbildung (BVAG) am 24. Juli nach Oldenburg in Holstein. Dort wird es in der Zeit von 11.00 bis 16.00 Uhr auf dem Schauenburger Platz stehen und auf Hilfsangebote aufmerksam machen. „Oft sprechen uns auch Vertrauenspersonen an, also Menschen, die einer betroffenen Person im Alltag mit der Schriftsprache helfen“, sagt Projektleiterin Friederike König. Diese Menschen bilden eine wichtige Brücke zwischen den Betroffenen und dem Weg in den Kurs. Um darauf aufmerksam zu machen, arbeitet das bundesweit tätige Projekt ALFA-Mobil mit lokalen Ansprechpartnern zusammen. In Oldenburg in Holstein besucht es die örtliche Volkshochschule.
Die Aktionen werden normalerweise von (ehemaligen) Betroffenen begleitet. Viele dieser Lernbotschafter erzählen, dass sie lange gebraucht haben, bis sie sich zum Lernen in einem Kurs entschlossen haben. Dort werden sie nicht nur sicherer im Lesen und Schreiben, sondern steigern auch ihr Selbstvertrauen. Auch in Oldenburg wird die Aktion von einem Lernbotschafter begleitet werden, der selbst erst das Lesen und Schreiben im Erwachsenenalter gelernt hat. Am Infostand informieren die Mitarbeitenden des BVAG im Rahmen der Kampagne „Besser lesen und schreiben macht stolz,“ bundesweit zum Thema Analphabetismus in Deutschland. Mit den ALFA-Mobil-Aktionen sollen Betroffene sowohl direkt als auch indirekt über eine breite Öffentlichkeit angesprochen werden. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Träger des Projektes ist der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V. Der Verein bedient das aus TV-Werbespots bekannte ALFA-Telefon und pflegt eine bundesweite Kursdatenbank.
Darüber hinaus fördert er in zahlreichen weiteren Projekten das Lesen und Schreiben. Die Vereinsarbeit wird durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie Verkaufserlöse finanziert. Ernst Klett Sprachen sowie zahlreiche weitere Kooperationspartner unterstützen den Verband.