Nachhaltigkeit kinderleicht erklärt

Reporter Eutin 89
Jan Dreckmann, Nachhaltigkeitsmanager des Kreises Plön, hatte die Idee für die Ausstellung, die er dann mit zwei Künstlerinnen in Form von Kubus-Modulen realisiert hat.

Jan Dreckmann, Nachhaltigkeitsmanager des Kreises Plön, hatte die Idee für die Ausstellung, die er dann mit zwei Künstlerinnen in Form von Kubus-Modulen realisiert hat.

Bild: V. Graap

Plön/Preetz (vg). Heute leben, ohne morgen zu schaden: Das Prinzip der Nachhaltigkeit haben die Vereinten Nationen (UN) 2015 in der „Agenda 2030“ verankert. Die Weltgemeinschaft hat 17 globale Ziele für eine nachhaltige Entwicklung definiert, die sich nicht nur an Staaten richten, sondern auch an Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und jeden Einzelnen. Wie aber kann man diese komplexe Problematik den Menschen vor Ort greifbar vermitteln? Der Kreis Plön hat sich für eine mobile Ausstellung entschieden, die dieses Thema auf den Punkt bringt und dabei das Interesse sowohl von Schülern als auch von Erwachsenen weckt. Die Ausstellung geht jetzt auf Tour.
Die 17 Nachhaltigkeitsziele mit ihren 169 Unterzielen verlangen einen nachhaltigen Umgang mit Umwelt und Klima, die Bekämpfung von Hunger und Armut, die Schaffung hochwertiger Bildung und Geschlechtergerechtigkeit, nachhaltigen Konsum und Produktion, Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz, saubere Energie sowie Frieden und Partnerschaft. „Unsere Ausstellung soll Anstoß geben, sich mit der Materie zu beschäftigen. Sie dient als Einführung und Diskussionsgrundlage“, erläutert Nachhaltigkeitsmanager Jan Dreckmann. Zahlen, Daten und Fakten zu den 17 Zielen werden jeweils in einem Kubus anschaulich und präzise dargestellt.

Die hölzernen Würfel, die Dreckmann zusammen mit den Kieler Künstlerinnen Anne-Lena Cordts und Katharina Kierzek entwickelt hat, haben ein anregendes Innenleben: Karten, Grafiken und Infotafeln geben einen Einblick ins jeweilige Nachhaltigkeitsziel – wahlweise von einfach bis anspruchsvoll. Wer zum Beispiel wissen möchte, wie hoch sein tatsächlicher Wasserverbrauch ist, bekommt eine bildhafte Antwort: endlos viele blaue Tropfen verraten, dass es täglich Tausende Liter sind – drei Liter Trinkwasser, der Rest steckt vor allem in Produkten des täglichen Bedarfs wie T-Shirts, Fleisch oder Avocados. Die Einleitungen sind bereits für Grundschüler verständlich. Die inhaltliche Tiefe der Texttafeln steigert sich langsam. Wer nicht genug Futter bekommen kann, wird über QR-Codes zu Quelltexten und Forschungsstudien weitergeleitet.

Sachlich bis provokant legen die Informationen in den Kuben den Kern jedes Einzelthemas offen und regen dazu an, darüber nachzudenken, was man selbst tun kann, um die Situation in jedem Bereich zu verbessern. „Es geht uns darum, ein Bewusstsein für die Problematik zu schaffen und den Nutzern Gelegenheit für Diskussion und Kreativität zu geben“, betont Dreckmann. Deshalb handele es sich schon um eine globale Betrachtung, die aber auf den Kreis Plön heruntergebrochen sei. „Auch vor Ort haben wir Hebel, wie wir nachhaltig leben können. Die Ausstellung zeigt Lösungen für den Alltag auf und regt dazu an, eigene Ideen zu entwickeln.“
Der modulare Aufbau der Ausstellung ermöglicht es auch, Schwerpunkte zu setzen. So beschäftigen sich die ersten fünf Würfel mit den sozialen, menschenbezogenen Nachhaltigkeitszielen, die Kuben sieben bis elf mit den ökonomischen Zielen (Wohlstand für alle) und das letzte Drittel dreht sich um den Erhalt einer lebenswerten Umwelt. „Die Ausstellung ist bei uns kostenfrei ausleihbar und kann überall aufgestellt werden – in Schulen, Büchereien, Rathäusern.
Wer mehr über das Ausstellungsprojekt wissen möchte, kann sich mit dem Nachhaltigkeitsmanager des Kreises Plön per E-Mail an jan.dreckmann@kreis-ploen.de in Verbindung setzen. Details zu dem Thema sind auch auf der Website www.17ziele.de zu finden.