Line Dance Gruppe unterstützt die Krebsgesellschaft - Mehr als 80.000 Euro Spenden in 16 Jahren
Kiel/ Dietrichsdorf (mm). Mehr als 80.000 Euro Spenden hat Uwe Göllner mit seiner Country & Line Dance Gruppe Kiel während der vergangenen 16 Jahre für die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft gesammelt, durchschnittlich rund 5.000 Euro pro Jahr. Am Dienstag, 29. August 2023, nahmen die erste Vorsitzende der Krebsgesellschaft Dr. Katharina Kähler und Geschäftsführerin Vanessa Boy den symbolischen Scheck von Rosi und „Sheriff“ Uwe Göllner von der Line Dance Gruppe Kiel entgegen.
„Ein guter Anlass,öffentlich ganz herzlich Danke zu sagen“, betont der „Sheriff“, so Göllners Spitzname, mit Blick auf die große Spendenbereitschaft. „Eine wahnsinnig hohe Summe, über die wir uns total freuen“, bekräftigten Dr. Katharina Kähler und Vanessa Boy als Vertreter der Schleswig-Holsteinischen Krebsgesellschaft, und gaben den Dank gerne zurück für das vorbildliche Engagement. Schon so sei es alles andere als selbstverständlich, wenn Menschen sich für Hilfsprojekte einsetzen, unterstreicht die Ärztin. „Doch dass jemand über einen so langen Zeitraum eine einzige Sache treu unterstützt, das ist etwas ganz Besonderes“, so Kähler.
Warum Göllner so motiviert ist, bringt seine Ehefrau Rosi schnell auf den Punkt, erinnert an den ersten Auftritt der Tanzgruppe beim „Lauf ins Leben 2008“. „Während unserer Vorstellung sahen wir, wie Betroffene gelächelt haben, wie sie sich freuten. Das war schön zu erleben“, sagt sie.
Der Mann mit dem Cowboy-Hut nickt und bekräftigt: „Von dem Moment an, als wir gemerkt hatten, wie wir mit Musik und Tanz die Menschen für ein paar Augenblicke rausholen können aus ihrem grauen Alltag, seitdem haben wir uns die Unterstützung der Krebsgesellschaft auf die Fahnen geschrieben, vor allem für deren Kinder- und Familienprojekte“.
Das Schlüsselerlebnis markierte den Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit, die nur Gewinner kennt. Eine „echte Win-win-Situation“, wie Göllner sagt. „Wir fahren Spenden ein und erhöhen zugleich unseren Bekanntheitsgrad“. Kein Wunder, dass seine Formation bei unterschiedlichsten Anlässen gefragt ist, etwa Familien-, Vereins- und Betriebsfeiern, oder Straßen- und Stadtteilfesten, und auf der Kieler Woche.
Die Linedancer schwingen das Tanzbein zu schwungvoller Countrymusik, stets gekleidet wie im Wilden Westen, mit Cowboystiefeln und breitkrempigen Hüten. Gage verlangen sie nie. Stattdessen bittet Göllner um Spenden für die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft, von deren Wichtigkeit er zutiefst überzeugt ist, und dafür sein Talent einzusetzen weiß. „Wenn man den Leuten sagt, wozu das gut ist, dann kommen schon mal ein paar Euro mehr rein“.
Findig ist der Mann mit dem dichten grauen Bart auch. Während der Corona-Pandemie machte er aus der Not eine Tugend. Weil Auftritte nicht möglich waren, startete er kurzentschlossen die Spendenaktion „Dietrichsdorf sammelt“. Die ist so erfolgreich, dass sie sogar nach dem Ende aller Beschränkungen fortgeführt wird. „Ein vergleichbares Projekt gibt es meines Wissens in keinem anderen Stadtteil Kiels“, hebt Göllner hervor.
Mit an diesem Erfolg beteiligt ist Marita Kähler, selbst Betroffene, die jeweils am zweiten und vierten Dienstag jeden Monats im Gemeindehaus der Paul-Gerhardt-Kirche Wellingdorf eine Selbsthilfegruppe für an Krebs erkrankte Menschen leitet (Weitere Informationen unter 0431/27569).
Doch zurück zum „Sheriff“. Nur ausnahmsweise - „zur Überraschung“ - tanzt er selbst ein paar Takte mit. „Denn einer muss ja stets den Überblick behalten“, schmunzelt der Mann, der immer den Hut aufhat. Wenn’s ums Spendensammeln geht, lässt er ungebremsten Tatendrang erkennen, gibt sich mit der bislang erreichten Summe von 80.000 Euro keinesfalls zufrieden. „Die Hundert mach’ ich voll. Und selbst dann hör’ ich nicht auf“.