Großer Festumzug durch Kellenhusen
Kellenhusen. Einst ein kleines Fischerdorf, heute ein beliebter Ferienort. Nach der großen Ostseeflut im November 1872 entwickelte sich der Tourismus und schon im Jahre 1884 wurde Kellenhusen zum Ostseebad gekürt. Am Samstag, dem 1. Juni wird in Kellenhusen das 140-jährige Bestehen des Ostseebades groß gefeiert.
Der eigentliche Beginn der Entwicklung zum beliebten Kur- und Ferienort ist ursprünglich auf die große Sturmflut von 1872 zurückzuführen, bei der am 13. November die Klosterseeniederung komplett überflutet und mehrere Kellenhusener Häuser fortgespült wurden. Nach der Sturmflut sollten die gefährdeten Niederungen durch den Bau eines festen und hohen Deiches gesichert werden. So kamen Landvermesser, Ingenieure und viele Baufachleute an die Küste, die ihre Familien zum großen Teil mit an die Ostseeküste brachten. In den strohgedeckten Fischerkaten fanden sie gastfreundliche Aufnahme und Verwandte wie Freunde wurden eingeladen, hier in den Fischerhütten und reichen Bauernhöfen im Hinterland ihre Ferien zu verbringen.
1884 wurde Kellenhusen offiziell zum Ostseebad erklärt und feiert nun sein 140-jähriges Jubiläum. Zwar kein klassischer, ganz runder Geburtstag, aber dennoch ein guter Grund zum Feiern für die Dorfgemeinschaft. Deshalb wird dieses Ereignis mit einem großen Umzug im Rahmen des Events „Seebrücke im Lichtermeer“ gefeiert.
Start des Umzugs ist am Samstag, dem 1. Juni um 11 Uhr an der Deichstraße/Kirschenallee. Ungefähr zwei Stunden dauert der Umzug mit über 250 Teilnehmenden verschiedenster Firmen, Vereine und Verbände zu Fuß, hoch zu Ross oder auf verschiedensten Fahrzeugen durch den Ort. Eine kleine Bühne mit informativer und unterhaltsamer Umzugs-Moderation durch Heiko Behrens, den ehemaligen Veranstaltungsleiter gibt es vor der Tourist-Info (Ecke Waldstraße/Am Ring). Ziel des Umzugs ist der Seebrückenplatz, wo ab 13 Uhr die Feierlichkeiten weitergehen. Live-Musik und am Abend das Highlight „Seebrücke im Lichtermeer“, eine Lichtershow mit Feuerwerk zu Musik, ergänzen das Jubiläumsfest. Bürgermeister Stefan Schwardt und Tourismusleiter Raymond Kiesbye freuen sich darauf, das Jubiläum mit vielen Einwohnerinnen, Einwohnern und Gästen zu feiern.
Wichtiger Hinweis für alle Verkehrsteilnehmer: Aufgrund des Umzugs kann es zu Einschränkungen im Verkehr kommen.
Geschichte des Ostseebades Kellenhusen
1872: Eine Sturmflut zerstört die Klostersee-Niederung. Der Bau eines Deiches in den folgenden Jahren soll den Ort vor Ostseefluten schützen. 1884: Durch die Frauen und Angehörigen der Landvermesser und Deichbauingenieure wird der Fremdenverkehr angekurbelt – Kellenhusen wird zum Ostseebad. 1891: Die ersten Pensionen entstehen. 1903: Die ersten Hotels werden gebaut. 1910: In diesem Jahr übernachten 4.000 Gäste in Kellenhusen. 1911: Eine 420 Meter lange Seebrücke wird errichtet. 1941/1942: Durch Eisgang wird die Seebrücke völlig zerstört. 1963: Bau einer neuen, 113 Meter langen Seebrücke. 1964: Kellenhusen wird als Ostseeheilbad anerkannt. 1972/1973: Eisgang im Winter zerstört wiederum die Seebrücke. 1983: 34.357 Gäste übernachten in Kellenhusen. 1984: Kellenhusen feiert sein 100-jähriges Bestehen. 2003: Kellenhusen erhält eine neue Strandpromenade. 2006: Eine neue Seebrücke lädt zum Promenieren ein und die erste Discgolf-Anlage Schleswig-Holsteins wird eröffnet. 2019: Seit November erstrahlt die Kellenhusener Seebrücke als „Lichtbrücke“ und ist die einzige farbig beleuchtete Seebrücke in Schleswig-Holstein.