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Das Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ wird 65 Jahre alt

Eutin (cb). Sommerliche Temperaturen lockten rund 8.000 Menschen zum Tag der offenen Tür auf das Gelände der „Oberst-Herrmann-Kaserne“ an der Oldenburger Landstraße. Anlässlich des 65-jährigen Bestehens wollten sich die Besucherinnen und Besucher im wahrsten Sinne des Wortes von den Soldatinnen und Soldaten des Aufklärungsbataillon 6 „Holstein“ über deren Arbeit aufklären lassen.

Das Bataillon wurde am 1. Juni 1958 als Panzeraufklärungskompanie 6 aufgestellt und zum 30. September desselben Jahres zum Panzeraufklärungsbataillon erweitert. Damals war der Sitz noch in Lingen an der Ems. Am 1. März 1959 kam es zunächst zu einer Verlegung nach Boostedt und am 11. April 1961 zu dem endgültigen Umzug nach Eutin. Das alles erfolgte unter der Führung von Oberst Werner Herrmann, dem heutigen Namensgeber der Kaserne. Nach der Auflösung anderer Standorte ist es mit dem Kommandeur Oberstleutnant Dr. Hendrik Hoffmann an der Spitze heute das einzige Bataillon des Heeres in Schleswig-Holstein. Seit über 25 Jahren sind die Soldatinnen und Soldaten in vielen Ländern der Welt im Einsatz.

Zur guten Tradition ist mittlerweile der Tag der offenen Tür geworden. Alle fünf Jahre wird die Bevölkerung eingeladen, sich über die Leistungen des Bataillons zu informieren. Dabei präsentierten und erklärten die Aufklärer nicht nur ihre Fahrzeuge und Fluggeräte, sondern zeigten auch, unter anderem mit einer unüberhörbaren dynamischen Waffenschau, Szenen aus ihrem Alltag. Auf der sogenannten Blaulichtmeile informierten die Feuerwehren, das THW, die Polizei, der Rettungsdienst und andere Institutionen die Gäste über ihre Arbeit.

Einen großen Raum nahm der Informationsstand der Heeresinstandsetzungslogistik GmbH (HIL) ein. Im richtigen Leben kümmern sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser eigenständigen Tochtergesellschaft des Bundes um die Reparatur und Instandsetzung der Bundeswehrfahrzeuge. Auf diesem Familienfest hatten sie es sich allerdings zum Ziel gesetzt, Geld für das Eutiner Tierheim zu sammeln. „Wir sammeln beim Tag der offenen Tür jedes Mal Geld für eine soziale Einrichtung in der Region“, berichtete der Stützpunktleiter der HIL in Eutin, Thorsten Block, der in etwa 2 Wochen die Spende für die Fell- und Federtiere übergeben will. Das Geld wurde übrigens mit Waffelbacken, dem Glücksrad und Bullriding verdient. Während die Waffeln sicher gut geschmeckt haben und man beim Drehen am Glücksrad eben das nötige Glück brauchte, war das Bullriding nichts für schwache Nerven. Die 13-jährige Sophia Schuster aus Schönwalde hatte die Nerven, um es mit dem bockenden Bullen aufzunehmen. „Das hat Spaß gemacht, aber es war ein bisschen zu kurz“, sagte die Schülerin des Weber-Gymnasiums nach überstandenem Ritt lachend. Vielleicht haben ihre Eltern sie ja nach der bestandenen Mutprobe mit einer Waffel belohnt und gemeinsam die Modenschau der Bundeswehr bewundert, die vom „Modeschöpfer Karl Feldlager“ moderiert wurde und die Uniformschöpfungen der vergangenen Jahrzehnte zeigte.

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