

Timmdorf. „Von heute an sind Sie die Gesellen und keine Lehrlinge mehr“, begrüßte Manfred Obieray, Obermeister der Innung für Sanitär-, Heizungs-, Klima- und Klempnertechnik Ostholstein die Fast-Ex-Azubis der Innungen Ostholstein und Plön. 23 junge Männer sprach die Innung feierlich frei, einen ganz besonderen Jahrgang, wie die Ausbilder der Beruflichen Schulen der Kreise betonten. Von diesem Tag an seien sie es, die die Aufträge ihrer Betriebe ausführten, deren Arbeit kritisch beobachtet würde, von Kunden, aber auch von sogenannten Do it yourself-Handwerkern, die es garantiert besser wüssten. „Sie sind es aber auch, die wahre Kundenbegeisterung erzeugen können - in Ihrem Beruf ist Handarbeit gefragt, die man nicht übers Internet bestellen kann. Ihre gute Montage ist das beste Marketing für Ihren Betrieb.“
Der Obermeister der Plöner Innung bescheinigte den Junggesellen, mit dem Gesellenbrief eine wichtige Hürde für ihren weiteren Werdegang - und gerade im technisch so aufwendigen Beruf des Anlagenmechanikers seien gut ausgebildete Gesellen von unschätzbarem Wert.
Ein großer Dank der beiden Obermeister galt den Ausbildungsbetrieben der Innung - „Eltern, Lehrer und Ausbildungsbetriebe werden viel zu selten gelobt“, schmunzelte Volker Blunck, „es ist Zeit, Ihren Anteil an der Ausbildung hervorzuheben.“ Während die Eltern immer an ihre Kinder geglaubt hätten, sei es die Bereitschaft der Ausbildungsbetriebe, Ausbildungsplätze zu stellen und den Einsatz zu bringen auszubilden: „Dank Ihres Engagements und Ihrer Fähigkeit, Wissen und Erfahrung weiterzugeben, stirbt unser Handwerk nicht aus.“
Die eigentlichen Stars des Abends seien aber selbstverständlich die Junggesellen - „vor allem Ihr eigener Einsatz und Ihr Wille hat Sie hierher gebracht“, so Volker Blunck. Sicher sei der Weg nicht immer einfach gewesen, und auch höre das Lernen nun nicht auf - „aber mit Ihrer Ausbildung haben Sie einen guten Grundstock, auf dem Sie aufbauen können.“
Von ursprünglich 20 Lehrlingen des Ausbildungsjahrgangs in Eutin seien nun 13 heute fertig geworden, erklärte Manfred Block, Lehrer an der Beruflichen Schule Ostholstein, in der gesamten Innung hätten von 29 Lehrlingen 23 bestanden, und das sei nicht selbstverständlich, gleich nebenan in Lübeck hätten von 24 Lehrlingen nur zwei bestanden. „Und Sie haben sehr viel gelernt in dieser Zeit.“ So seien auch neue Technologien und Umwelttechnik Thema im Unterricht gewesen - Heizungen per Smartphone zu steuern, sei längst kein Spielkram mehr und finde auch in der Heizungsbranche Anwendung. Er forderte seine ehemaligen Schüler aber auch auf, sich über den Beruf hinaus zu engagieren - „im Bundestag sitzen nur zwei Handwerker. Ihr seid ein Teil der Gesellschaft, die Fachkräfte der Zukunft und nicht nur persönlich, sondern auch wegen Eurer fachlichen Fähigkeiten kostbare Menschen. Und so einen Jahrgang wie Euch erlebe ich nur alle zehn Jahre.“
Dass dieser Jahrgang kein ganz Gewöhnlicher war, unterstrich der Beitrag des Innungsbesten Frank Grage - er bedankte sich im Namen seiner Mitschüler mit so ehrlichen wie herzlichen Worten bei den Lehrern der Beruflichen Schulen, bei denen die Schüler immer ein offenes Ohr gefunden hätten. „Für unendliches Verständnis, auch wenn wir uns mal unverständlich benommen haben.“ Und dafür, dass im Unterricht auch mal nicht nur Fachthemen ausgiebig diskutiert worden seien. „Wir haben eine Menge gelernt“, sagte Frank Grage, „aber das war noch längst nicht alles. Ich denke, das gehen wir zusammen an“, wendete er sich an seine Mitschüler. „Denkt dran, Ihr seid jetzt die Großen.“ Und eine Anmerkung habe er noch an die Ausbildungsbetriebe: „Auszubildende sind keine billigen Arbeitskräfte, sondern Nachwuchs, den es zu fördern und zu fordern gilt.“
Das unterstrich auch der Ostholsteiner Obermeister: Nachwuchs zu fördern, das sei Chefsache – jetzt aber sei es an den Junggesellen, flexibel zu sein, sich ständig weiterzubilden, zuerst aber sich ordentlich feiern zu lassen: „Empfinden Sie diesen Tag als etwas Besonderes“, riet Manfred Obieray den angehenden Gesellen, „seien Sie stolz und feiern Sie Ihren Gesellenbrief. Gute Handwerker werden immer gesucht und gebraucht.“
Im Ausbildungsberuf Anlagenmechaniker mit Schwerpunkt Wärme- und Wassertechnik wurden im Kreis Ostholstein freigesprochen: Jonas Bartels, Otto Cobobes GmbH, Eutin, Max Dammer, Stoll OHG, Grömitz OT Cismar, Florian Ditz, Sebastian Flauaus, Otto Cobobes GmbH, Eutin, Frank Grage (als Innungsbester in Ostholstein) Otto Cobobes GmbH, Eutin, Nico Karting, H. F. Meyer GmbH & Co. KG, Neustadt, Moritz Koht, Sperling GmbH & Co. KG, Bad Malente, Iven Köpsel, Bau-Technik-Ambiente-Zentrum Knop Neustadt GmbH, Neustadt, Eric Krogoll, Paul Trechten GmbH, Oldenburg, Patrick Kuschel, Bruhn & Bruhn Inh. Marc Bruhn e. K., Fehmarn OT Landkirchen, Torben Levy, Heizung und Sanitär R. Krause e. K. Inh. Marco Krippgans, Ratekau OT Warnsdorf, Marten Rahn, Michael Wignanek Installateur- und Heizungsbauermeister, Eutin, Pascal Rocksien, Dirk Metzke Installateur- und Heizungsbauermeister, Pansdorf, Torben Seipold, Holmer Hahn Installateur- und Heizungsbauermeister, Schönwalde, Lasse Schleuß, Peter Schleuß Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister, Scharbeutz und Mathis Witt, Grone-Bildungszentrum Schleswig-Holstein GmbH, Eutin.
Im Kreis Plön wurden freigesprochen: Paul Beck, Bundeswehr – Dienstleistungszentrum Plön, Plön, Paul Eric Flieder, Dipl.- Ing. Claus Kühl, Lütjenburg, Timo Gawlik, Peter Volquardts GmbH, Plön, Nico Höft, Volker Blunck GmbH, Bösdorf OT Oberkleveez, Grischka Maxim Laskowsky, Bundeswehr – Dienstleistungszentrum Plön, Plön, Benjamin Marx, (ausgezeichnet für besondere praktische Leistungen), Dipl.- Ing. Claus Kühl, Lütjenburg, und als Innungsbester Finn Röpke, Matthies Röpke, Gas- und Wasserinstallateurmeister, Zentralheizungs- und Lüftungsbauermeister, Laboe. (ed)