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Anzeige: „Hexenjagd“

Schauspiel von Arthur Miller mit Wolfgang Seidenberg, Iris Boss, Carsten Klemm und anderen. (Foto: Dietrich Dettmann)

Schauspiel von Arthur Miller mit Wolfgang Seidenberg, Iris Boss, Carsten Klemm und anderen. (Foto: Dietrich Dettmann)

Neustadt in Holstein. Am Freitag, dem 13. Januar um 20 Uhr zeigt das „Theater in der Stadt“ mit „Hexenjagd“ ein Theaterstück, welches bereits vor über 60 Jahren uraufgeführt wurde.

Und obwohl es bereits so alt ist und im 17. Jahrhundert im puritanischen Salem spielt ist es inhaltlich so aktuell wie nie. Dafür haben Menschen wie Trump, Erdoga, Orban oder Kaczynski als Nachfolger des US-Senators McCarthy und dessen Jagd auf „subversive Elemente“ leider gesorgt.

 

Zum Inhalt: Für den Zustand pubertierender Mädchen, die nach einem nächtlichen Tanz im Wald sonderbar reagieren, gibt es im puritanischen Salem des 17. Jahrhunderts nur eine Erklärung: Teufelswerk. Man ruft den bekannten Hexenspezialisten Pastor Hale zu Hilfe. Bei den von ihm geleiteten Verhören geben die Mädchen als Ausrede an, verführt und verhext worden zu sein. Sie merken schnell, dass sie der Strafe entgehen können, wenn sie andere der Teufelsbuhlerei beschuldigen. Und so denunzieren sie munter drauf los, bezichtigen unliebsame Gemeindemitglieder und genießen ihre neu gefundene Macht.

Eine Hexenjagd beginnt. Als dann aber die junge Abigail vor dem von Richter Danforth eigens einberufenem Hexengericht die Frau des Bauern John Proctor der Hexerei anklagt, hat sie eine Grenze überschritten. Bis allerdings klar ist, dass sich hinter Wahn und Massendenunziation nur eigennützige Ziele verbergen, werden einige Unschuldige hingerichtet.

 

Mit seiner außergewöhnlichen Bühnenwirkung und den messerscharfen Charakterporträts bis in die kleinste Nebenfigur hinein, ist Millers Stück „Hexenjagd“ auch heute noch ein Lehrstück über jegliche Art von Massenhysterie und politisch beziehungsweise religiös motivierte Wahnvorstellungen. In „The Crucible“ (zu Deutsch ‚Schmelztiegel’, im übertragenen Sinne auch so viel wie ‚Feuerprobe’) führt Miller exemplarisch vor, wie leicht ein demokratisches System durch Intoleranz, Ignoranz und Fanatismus mit den Mitteln seiner eigenen Ordnungs- und Rechtsdisziplin ausgehebelt werden kann. Zu Recht gehört „Hexenjagd“ immer noch zu den erfolgreichsten und meistgespielten Dramen des Autors.

 

Eintrittskarten gibt es unter anderem beim Kulturservice im Neustädter Rathaus, Tel. 04561/619-321, bei der Konzertagentur Haase, Tel. 04561/8585, bei Buchstabe am Markt, Tel. 04561/ 4411 oder online unter www.stadt-neustadt.de/tickets. Die Eintrittspreise liegen zwischen 25 und 31 Euro. Die Abendkasse öffnet ab 19 Uhr (Tel. 04561/40718-17). (red)


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