

Grömitz. Egal ob Kartoffelsalat mit Würstchen, Grünkohl mit Kasslernacken, Schweinebacke und Würstchen oder gefüllte Weihnachtsgans mit Klößen und Rotkohl, Fondue, Lebkuchen, Plätzchen oder Stollen - die Weihnachtstage sind die Zeit des Genießens und Schlemmen: Doch leider gibt es allein in Grömitz, Neustadt, Schönwalde und Timmendorfer Strand rund 5.000 Menschen im Monat, die sich an die gemeinnützige Tafel wenden, weil sie nicht mehr in der Lage sind, sich angemessen zu ernähren. Somit ist Hunger nicht nur ein Problem von Entwicklungsländern, sondern auch vielerorts in Deutschland. „Paradox daran ist, dass täglich etliche Tonnen Lebensmittel vernichtet werden, obwohl sie noch verzehrfähig sind“, so Dirk Wähler.
Aus diesem Grund stellte er in seinem Edeka-Markt verpackte Tüten bereit, die mit haltbaren Lebensmitteln, die in der Tafel häufig fehlen, gefüllt waren. Kunden, die die Tafel unterstützen wollten, konnten die Tüte für 5 Euro kaufen und sie an einer Sammelstelle im Markt abgeben. In nur drei Wochen wurden 130 Tüten verkauft, das entspricht einen Warenwert von rund 650 Euro. Doch das war dem Marktinhaber noch nicht genug - gemeinsam mit Ahrens Immobilien, Heinrich Haustechnik, Callies Kommunikation und Esling Getränke spendete der Lebensmittelmarkt 1.000 Euro für Konserven. In der vergangenen Woche wurden die Lebensmittelspenden an Gerd Doose und Verena Treppe von der Tafel übergeben. Verena Treppe zeigte sich beeindruckt: „Es ist schön zu sehen, dass die Grömitzer untereinander zusammenhalten und sich gegenseitig helfen.“
Insgesamt 18 ehrenamtliche Helfer mit Herz sorgen dafür, dass überschüssige, aber qualitativ einwandfreie Lebensmittel nicht im Müll landen, sondern jeden Montag von 15.30 Uhr bis 16.30 Uhr in der Gildehalle an sozial und wirtschaftlich Benachteiligte verteilt werden. Sie lindern die Folgen von Armut in einer reichen Gesellschaft und stehen für Mitmenschlichkeit. „Hunger und Not gibt es jedoch nicht nur in der Vorweihnachtszeit, deshalb ist es wichtig bedürftige Menschen das ganze Jahr zu unterstützen, schließlich kann jeder in diese Situation kommen“, appellierte Dirk Wähler. (inu)