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Anzeige: ZVO investiert in den Brunnenbau

Bild: pixabay

Ostholstein. Sicherung der Trinkwasserversorgung

Trinkwasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und eine zuverlässige Versorgung von größter Bedeutung. In Schleswig-Holstein steht hervorragendes Grundwasser in tiefen Schichten zur Verfügung. Um den Zugang auch langfristig zu sichern, investiert der Zweckverband Ostholstein (ZVO) für seine sechs Wasserwerke kontinuierlich in den Brunnenbau.

Daseinsvorsorge durch Brunnen-Ersatzbau

„Eine Sicherung der Trinkwasserversorgung steht und fällt mit dem Brunnenbau“, betont Thorsten Plath, Leiter der Wasserabteilung beim ZVO. „Tiefbrunnen müssen etwa alle 25 bis 40 Jahre ersetzt werden. Sollte der Brunnenbau aufgrund von Kontamination oder anderen Faktoren nicht mehr möglich sein, bleibt langfristig nur die Meerwasserentsalzung als Alternative, wie sie in einigen Regionen Europas bereits genutzt wird“.

Versiegende Brunnen

Wenn Brunnen „versiegen“, bedeutet dies, dass sich die Filterrohre in der Tiefe stark mit Ablagerungen zugesetzt haben, sodass nicht mehr genug Wasser gefördert werden kann. Zwar können die Brunnen regelmäßig regeneriert werden, doch die Ergiebigkeit nimmt aufgrund der verminderten Durchlässigkeit kontinuierlich ab. Irgendwann übersteigen die Kosten für eine Regeneration den Nutzen, und ein Ersatzbrunnen muss gebohrt werden.

Geologische Herausforderungen

Die geologischen Bedingungen sind komplex: Durch die Eiszeit entstandene Deckschichten schützen die Grundwasserleiter, aber das „Geschiebe“ der Gletscher führte zu kleinräumigen und wechselnden Schichten. Daher muss der Geologe bei nahe gelegenen Ersatzbohrungen durch eine Probebohrung die geologische Beschaffenheit analysieren. Instabile Schichten können zusätzliche Kosten durch den Einbau von Stützmaterial verursachen.

Investitionen für die Zukunft

Durch kontinuierlichen Brunnenbau verhindert der ZVO einen Investitionsstau und sorgt für eine ausgewogene Belastung der Bürgerinnen und Bürger. Bei 36 in Betrieb befindlichen Brunnen steht durchschnittlich jedes Jahr ein Neubau an. Die Einzelkosten von rund 450.000 Euro werden gleichmäßig über den Grundpreis auf die vielen Kundinnen und Kunden verteilt.

Höchste Qualitätsanforderungen

Beim Brunnenbau wird auf hohe Materialqualität geachtet. Früher verwendete Holz- oder Kunststofffilter werden heutzutage durch hochwertige Edelstahlmaterialien ersetzt. Der „sogenannte Ringraum“ um den Filter wird statt mit grobem Kies nun mit Glaskugeln mit glatter Oberfläche verfüllt, die weniger anfällig für Ablagerungen sind und die Lebensdauer der Brunnen verlängern.

Schutz der Wasservorräte

Der Schutz der Grundwasserleiter hat höchste Priorität. Regionale Unternehmen, die mit den schwierigen Untergrundverhältnissen vertraut sind, sorgen für eine perfekte Abdichtung der Brunnen sowohl gegen Wasser aus anderen Schichten als auch von der Oberfläche. Beim Rückbau alter Brunnen wird besondere Sorgfalt angewendet, um spätere Schadstoffeinträge zu verhindern. So gehört zum fachgerechten Rückbau eines Brunnens unter anderem eine Sprengung in verschiedenen Tiefen, damit das eingebrachte Verfüllmaterial sich wieder optimal mit den umliegenden Schichten verbinden kann. Auch bei Bohrungen für Erdwärmesonden sollten zertifizierte Fachfirmen beauftragt werden, um den Grundwasserschutz zu gewährleisten. (red)


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