Bodo Czepannek: Ein Leben für das Ehrenamt
Altratjensdorf. Er gehört zu der Sorte Mensch, für die Geben wichtiger ist als Nehmen, die sich für die Gemeinschaft engagieren und einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Vereinsarbeit ein wesentlicher Teil unserer Gesellschaft bleibt.
Bodo Czepannek heißt der Mann, von dessen Erlebnissen und Erfahrungen man problemlos ein ganzes Buch schreiben könnte. Sein bewegtes Leben ist geprägt vom Ehrenamt, vom vorbildlichen Engagement für andere. Erst kürzlich feierte Bodo Czepannek seinen 80. Geburtstag. Im Gespräch mit dem reporter blickt er zurück, erzählt, dass er bereits in jungen Jahren entdeckt hat, wie wertvoll Gemeinschaft sein kann.
Geboren in Heiligenhafen, schloss sich Bodo Czepannek den dortigen Christlichen Pfadfindern an, bei denen er schnell zum Gruppenleiter aufstieg. Auch mit dem Posten als Schriftführer im Stadtjugendring der Warderstadt fand Bodo Czepannek eine Aufgabe, von der er laut eigener Aussage bis heute profitiert. Noch immer jung in Jahren, schloss er sich ebenfalls dem Jugendrotkreuz des DRK und der DRK-Bereitschaft an. Nach Unstimmigkeiten beim DRK suchte Bodo Czepannek eine neue Herausforderung und gründete mit einigen Mitstreitern 1969 den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Stützpunkt in Heiligenhafen. Dort war er nicht nur der erste Leiter, sondern auch Ausbilder für Sofortmaßnahmen am Unfallort. Daneben zählten der Rettungsdienst entlang der E4 sowie an der Abfahrt Landkirchen auf Fehmarn zu seinen Tätigkeitsfeldern. Ein Ereignis bleibt dabei unvergessen. Als Sanitäter war Bodo Czepannek 1970 beim Love-and-Peace-Festival dabei. Beim Musikfestival mit insgesamt etwa 25.000 Besuchern auf der Insel Fehmarn beim Leuchtturm Flügge hatte Jimi Hendrix seinen letzten großen Open-Air-Auftritt.
Seinen Berufsweg startete Bodo Czepannek im damaligen Landeskrankenhaus in Heiligenhafen. Später wechselte er als Verwaltungslehrling zur Stadt Heiligenhafen. Nach seiner bestandenen Inspektorenprüfung war er 1961 der jüngste Standesbeamte in Schleswig-Holstein. 1974 zog es Bodo Czepannek zur Amtsverwaltung nach Grube, wo er bis zu seinem Ruhestand 2001 als Amtsrat tätig war. Auch seinen Wohnort verlegte er nach Grube, wo er langjähriges Vorstandsmitglied der Siedlergemeinschaft und passives Mitglied der Feuerwehr wurde. 1985 krönte sich Bodo Czepannek gar zum Feuerwehr-Schützenkönig.
Im Jahr 2000 folgte ein weiterer Umzug nach Altratjensdorf, wo er in der dortigen Dorfgemeinschaft schnell integriert wurde. Schon deshalb, weil Bodo Czepannek von sich aus den Weg zu Vereinen und Verbänden suchte. Seit über 30 Jahren ist er Teil der Schweinegilde Altratjensdorf, in der er lange Jahre als Ältermann fungierte und heute den Titel Ehrenältermann trägt. Für die Schweingegilde initiierte er unter anderem das gemeinsame Grünkohlessen. Ebenso gehört er als passives Mitglied der Feuerwehr Altratjensdorf an und musikalisch bereichert er die Chorgemeinschaft Dahme.
Aktuell ist Bodo Czepannek auch noch dem Heimatbund Riepsdorf zugehörig, in deren Reihen er lange Jahre den Posten des 2. Vorsitzenden bekleidete. Seit 10 Jahren ist Bodo Czepannek Mitglied im DRK Riepsdorf und seit dem 7. April 2015 dessen 1. Vorsitzender. Mit seiner Bereitschaft rettete er den Verein damals vor der Auflösung. Heute ist der Ortsverein ein wichtiger Teil der Gesellschaft. Jeden ersten Montag im Monat findet um 15 Uhr ein Kaffeenachmittag mit Programm im „Mittelpunkt der Welt“ in Riepsdorf statt. Zusammen mit Ehefrau Renate hat er zudem das jährliche Frühstückstreffen im Sprüttenhus in Altratjensdorf ins Leben gerufen. „Dort sind nicht nur DRK-Mitglieder willkommen. Die Treffen sind eine gute Möglichkeit zum Klönschnack und Kennenlernen“, sagt Bodo Czepannek.
Zusammengefasst erzählt Bodo Czepannek, dass ihm die Arbeit in den Vereinen immer eine gehörige Portion Mut gegeben hat. Für all sein Engagement habe er auch eine Menge zurückbekommen. „Ich wollte nie nur für mich leben“, sagt Bodo Czepannek und nennt sein Lebensmotto: „Das will ich mir schreiben in Herz und Sinn, dass ich nicht für mich auf der Erde bin; dass ich die Liebe, von der ich leb, liebend an andere weitergeb.“
Bodo Czepannek ist seit 56 Jahren verheiratet und hat zwei Töchter. Neben seiner Leidenschaft für die Vereine hält ihn die Gartenarbeit auf Trab. (mg)