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Borreliose – Diagnose aus dem Blutbild

Barfuß durch die Wiese… Ohne ausreichenden Schutz durchs Unterholz… Und schon haben Sie sich eine Zecke eingefangen. Viele Menschen denken dann auch gleich an Borreliose. Doch welcher Test weist sie sicher nach? Und warum ist die Borreliose bei der Diagnose so eine Herausforderung? Erfahren Sie jetzt mehr über die Suche nach der tückischen Krankheit.
 
Wann ein Borreliose-Test sinnvoll ist
Borreliose wird durch Zeckenstiche übertragen. Die kleinen Spinnentiere können Bakterien der Art Borrelia burgdorferi im Körper tragen, die Auslöser der Borreliose. Ein Borreliose-Test nach einem Zeckenbiss wird jedoch nur bei begründetem Verdacht gemacht. Nicht jede Zecke beherbergt nämlich diese Bakterien. Je nach Region ist es nur jede dritte bis jede zwanzigste Zecke, die den Erreger mitbringt. Deshalb infizieren sich auch nur ein bis sechs Menschen je 100 von Zecken gebissene Personen. Das Risiko steigt mit der Zeit, die die Zecke unbemerkt saugen kann. Erst acht bis zwölf Stunden nach dem Biss sind die Bakterien bis zu den Mundwerkzeugen gewandert und gehen in den Wirt, also den gebissenen Menschen, über. Wenn Sie die Zecke also spät entdecken, ist ein Borreliose-Test auch ohne Symptome sinnvoll.
 
Borreliose – die Diagnose im Labor
Bei einer Diagnosefindung beginnt der Arzt immer mit dem Anamnesegespräch. Mögliche Symptome wie die typische Wanderröte, erkältungsähnliche Beschwerden, Muskel- und Gelenk- oder Nervenschmerzen können dabei erfragt werden. Sind die Anzeigen nicht absolut typisch für eine Borreliose, erfolgt die Diagnose mittels einer Blutuntersuchung, um den Nachweis eindeutig zu führen. Für eine Borreliose gibt es unterschiedliche Tests:
 
Borreliose-Tests: Der Erregernachweis
Borrelien vermehren sich hartnäckig, aber sehr langsam. Deshalb sind für den typischen Borreliose-Test auf Antikörper anfangs oft keine nachweisbar. Den Erreger selbst kann ein PCR-Test nachweisen. Bei der sogenannten Polymerase-Kettenreaktion sucht man nach der DNA des Bakteriums. Es gibt zwar auch die Möglichkeit, die Bakterien selbst auf einem Nährmedium anzuzüchten. Aufgrund der extrem langsamen Vermehrungsrate ist der PCR-Test jedoch die schnellere und eine sehr zuverlässige Methode, um für Borreliose die Diagnose zu stellen.
 
Borrelien-Tests auf Antikörper
Haben Sie einige Zeit nach dem Aufenthalt in der Natur Beschwerden, die an eine Borreliose denken lassen, aber keine Zecke gesehen, kann ein Borrelien-Test auf Antikörper den Verdacht bestätigen. Wird der Test zu früh vorgenommen, kann er falsch negativ sein. Erst zwei bis sechs Wochen nach der Infektion lassen sich die Antikörper im Blut nachweisen. In der Praxis werden gern einfache Tests wie der ELISA eingesetzt. Die können jedoch falsch positiv ausfallen. Im Zweifel werden daher zeitnah komplexere Tests zur Bestätigung herangezogen. Zu diesen Verfahren zur Bestätigung der Borreliose-Diagnose gehören der Western-Blot und der Immuno-Blot.
 
Die Antikörper können nicht nur im Blut nachgewiesen werden, sondern auch im Nervenwasser, dem sogenannten Liquor. Da dieses aber per Lumbalpunktion aus dem Wirbelkanal entnommen werden muss, wird dieser Eingriff nur bei einem konkreten Verdacht auf Neuro-Borreliose vorgenommen. Der reine Nachweis von Antikörpern im Borreliose-Test besagt im Übrigen noch nichts über eine akute Erkrankung. Auch nach einer – oft unbemerkt – überstandenen Infektion kann der Nachweis positiv ausfallen, da die Antikörper lange erhalten bleiben.
 
Borreliose-Tests: Der LTT
Neben dem Antikörpertest wird auch der LTT, der Lymphozyten-Transformationstest in der Praxis häufig eingesetzt - und das, obwohl er wenig Aussagekraft besitzt und oft falsch positive Ergebnisse zeitigt. Ein positives Ergebnis dieses Borrelien-Tests ist also kein sicherer Nachweis, dass Sie überhaupt Borrelien im Körper tragen. Fällt dieser Test positiv aus, sind also weitere Tests erforderlich.
 


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