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Braucht Neustadt mehr Bootsliegeplätze?

Derzeit befinden sich auf der Westseite des Neustädter Hafens lediglich unter anderem Liegeplätze für Traditionsschiffe und den Fischbrötchenkutter.

Derzeit befinden sich auf der Westseite des Neustädter Hafens lediglich unter anderem Liegeplätze für Traditionsschiffe und den Fischbrötchenkutter.

Neustadt. Auf Antrag der FDP-Fraktion prüften die Stadtwerke Neustadt in Holstein, ob es möglich ist, zwischen dem Haus der Manufakturen und der Stadtbrücke den Yachthafen zu erweitern und zusätzliche Liegeplätze für Sportboote zu schaffen.
 
Argumentiert wurde dies mit dem Umstand, dass der Gewerbehafen seit langer Zeit keine überzeugenden Betriebsergebnisse erwirtschafte, während sich der Sportboothafen einer guten Auslastung erfreue und lange Wartelisten für Liegeplätze vorzuweisen habe.
 
Heiko Gerstmann von den Stadtwerken führte in seinem Prüfbericht aus, dass die derzeitige Planung der Entwicklung der Hafenwestseite beziehungsweise der zugrunde liegende Rahmenplan zur Sanierung dieses Bereiches eine solche Nutzung nicht vorsehe. Vielmehr befinde sich in der Planung unter anderem eine Wasserflächennutzung mit einem 55 Meter langen Steg und eine 180 Meter lange Fläche an der Kaikante, die für den temporären Hafenumschlag genutzt werden soll. Die restliche Fläche werde unter anderem für diverse Veranstaltungen und von den Traditionsseglern sowie dem Fischbrötchenkutter direkt an der Stadtbrücke genutzt.
 
Daher laute die jetzige Empfehlung der Stadtwerke, die aktuelle Entwicklung auf der Hafenwestseite abzuwarten.
 
Gleichwohl zeigte Gerstmann den Ausschussmitgliedern drei unterschiedliche Varianten für die mögliche Realisierung von weiteren Bootsliegeplätzen an der Hafenwestseite auf.
 
Mögliche Varianten:
23 Liegeplätze
Durch den Verzicht beziehungsweise die Verkleinerung des geplanten Schwimmsteges könnten circa 40 Meter nutzbare Kaikante für ungefähr 23 Liegeplätze erreicht werden. Die Einnahmen lägen bei etwa 30.000 Euro pro Jahr bei Investitionskosten in Höhe von circa 320.000 Euro.
 
56 Liegeplätze
Durch den Verzicht auf den Gewerbehafen könnten circa 180 Meter nutzbare Kaikante für insgesamt 56 Liegeplätze erreicht werden. Dadurch würden Einnahmen in Höhe von circa 75.000 Euro pro Jahr generiert bei Investitionskosten von ungefähr 780.000 Euro.
 
79 Liegeplätze
Würde man beide Alternativen kombinieren, könnten 79 Liegeplätze entstehen bei Mehreinnahmen von circa 105.000 Euro pro Jahr. Die Investitionskosten belaufen sich hier auf 1,1 Millionen Euro.
 
Gerstmann betonte jedoch, dass bei allen drei Varianten steuerliche Aspekte sowie die notwendige Erweiterung der sanitären Anlagen noch nicht mit eingerechnet worden seien.
 
Fraktionsübergreifend waren sich die Ausschussmitglieder rasch einig, dass zunächst die Entwicklung und die Sanierung der Hafenwestseite abgewartet werden sollte, bevor man sich gegebenenfalls erneut mit der Installation weiterer Liegeplätze für Sportboote beschäftigt. Auch sei zu fragen, ob ein (massiver) Ausbau der Liegeplätze die touristische Attraktivität des Neustädter Hafens wirklich steigern würde. (gm)


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