Petra Remshardt

Breitband-Sparte beim ZVO gegründet

Sierksdorf. Bei ihrer Sitzung am 19. Mai hat die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Ostholstein (ZVO) der Gründung der neuen Breitband-Sparte beim ZVO zugestimmt. Für den Beschluss war eine Zweidrittelmehrheit aller 89 Verbandsmitglieder nötig. Mit der formalen Gründung des neuen Geschäftsbereiches Breitband hat die Verbandsversammlung die rechtmäßige Basis dafür geschaffen, dass Gemeinden den ZVO mit der neuen Aufgabe beauftragen können. Insgesamt haben 29 Gemeinden die Aufgabe zum Aufbau und Ausbau einer Breitbandnetz-Infrastruktur auf den ZVO übertragen: Ahrensbök, Altenkrempe, Beschendorf, Bosau, Dahme, Damlos, Göhl, Gremersdorf, Grömitz, Großenbrode, Grube, Harmsdorf, Heringsdorf, Kabelhorst, Kasseedorf, Kellenhusen, Lensahn, Malente, Manhagen, Neukirchen/Oldenburg, Ratekau, Riepsdorf, Scharbeutz, Schashagen, Schönwalde, Sierksdorf, Stadt Fehmarn, Süsel und Wangels.
 
„Mit diesem Beschluss hat die Verbandsversammlung eine wichtige Entscheidung für eines der bedeutendsten Projekte für die Zukunft unserer Region getroffen“, erklärt Klaus Winter, Vorsitzender der Verbandsversammlung. „Nun sind die Weichen dafür gestellt, dass die Breitbandversorgung auch die Bürgerinnen und Bürger erreicht, die nicht in den gut versorgten Ortskernen leben.“ ZVO-Verbandsvorsteherin Gesine Strohmeyer erklärt: „Ich freue mich sehr über das Votum der Verbandsversammlung. Nach der umfangreichen und gründlichen Vorbereitungsphase, in der viele formale Voraussetzungen erledigt werden mussten, können wir nun endlich richtig loslegen. Im Sinne der Verbandsmitglieder, die dem ZVO die Breitband-Aufgabe übertragen, können wir nun in die konkrete Umsetzungsphase gehen, um das lange Warten auf Hochgeschwindigkeits-Internet bald zu beenden.“
 
Mit diesem Beschluss ist der Zweckverband Ostholstein nun offiziell ermächtigt, in den sogenannten weißen Flecken der beauftragenden Gemeinden ein passives Netz zur Versorgung mit Breitbandinternet zu bauen. Zum Betrieb dieser Infrastruktur wird dann in einer europaweiten Ausschreibung ein Pächter (ggf. auch mehrere Pächter) ermittelt, der gegenüber den Endverbrauchern als Netzbetreiber und späterer Vertragspartner auftritt. Dieser wird in der vom ZVO errichteten Infrastruktur das aktive Leitungsnetz aufbauen, um den Endkunden in den entsprechenden Gebieten zukunftsfähige, zuverlässige und hochleistungsfähige Breitbandanschlüsse anbieten zu können. Neben Hochgeschwindigkeits-Internet werden Kunden dann auch HD-Fernsehen und Telefonie über diesen Netzbetreiber beziehen können. Parallel zur Pächterausschreibung werden Anträge für Fördermittel aus dem Bundesförderprogramm zum Breitbandausbau gestellt. Das Gesamtinvestitionsbudget für den Aufbau der passiven Infrastruktur beläuft sich auf rund 100 Millionen Euro, das in der geplanten Bauzeit bis voraussichtlich Ende 2018 sukzessive abgerufen wird. Banken aus der Region haben eine hundertprozentige Finanzierung für das kommunale Projekt avisiert.
 
Der Zweckverband Ostholstein darf nur in „weißen Flecken“, das heißt in den Gebieten, in denen ein Marktversagen herrscht, tätig werden. Um dies festzustellen, waren private Telekommunikationsunternehmen im Rahmen eines Markterkundungsverfahrens aufgefordert, verbindliche Angaben zu konkreten Ausbauplänen zu machen (siehe www.breitbandausschreibungen.de). Überall dort, wo sie in den nächsten drei Jahren keine Versorgung mit Hochgeschwindigkeits-Internet von mindestens 30 Megabit pro Sekunde gewährleisten können, liegt ein Marktversagen vor. Um in diesen weißen Flecken trotzdem eine Versorgung mit Breitbandinternet aufzubauen, haben sich viele Ostholsteiner Gemeinden nun dafür entschieden, ihre Aktivitäten zu bündeln und sich für die gemeinsame Lösung mit einer Breitbandsparte beim ZVO ausgesprochen. (red)


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen