

Neustadt. Die Bundespolizei hat im feierlichen Rahmen in Neustadt die beiden Einsatzschiffe BP 22 „Neustrelitz“ und BP 23 „Bad Düben“ offiziell außer Dienst gestellt. Mit dem Einholen der Dienstflaggen endet für die Bundespolizei See eine lange Verbundenheit mit den Schiffen, die in Neustadt beheimatet waren.
Präsident Bodo Kaping, Leiter der Bundespolizeidirektion Bad Bramstedt, führte dazu aus: „Die Außerdienststellung dieser beiden Einsatzschiffe ist zugleich der Auftakt für die Modernisierung der Bundespolizeiflotte. In den kommenden Jahren werden drei moderne, größer und leistungsfähigere Schiffe gebaut und in Dienst gestellt.“
Die „Neustrelitz“ wurde am 15. September 1993 und die „Bad Düben“ am 7. August 1996 in den Dienst des ehemaligen Bundesgrenzschutzes, heute Bundespolizei gestellt. Vorangegangen waren umfangreiche Umbaumaßnahmen, denn die Schiffe wurde durch die ehemalige DDR Volksmarine ursprünglich als kleine Raketenschiffe gebaut und gingen nach der Wiedervereinigung zunächst in den Besitz der Deutschen Marine über, bevor sie als Küstenwachschiffe eingesetzt werden konnten.
Die Einsatzschiffe sind 48,9 Meter lang und 8,7 Meter breit. Der Tiefgang beträgt 2,5 Meter und die Höchstgeschwindigkeit beträgt 22 Knoten. Die Besatzungsstärke betrug 14 Polizeivollzugsbeamte.
Die „Neustrelitz“ wurde aufgrund technischer Probleme am 2. November 2016 aus dem Fahrbetrieb genommen. Die „Bad Düben“ fuhr bis zum 31. März 2017 die letzten Seestreifen, bevor sie aufgrund des Auslaufens der Klassenlaufzeit aus dem Fahrbetrieb genommen wurde. Die „Bad Düben“ fuhr rund 411.000 Seemeilen, das sind etwa 10 Erdumrundungen und die „Neustrelitz“ fuhr rund 480.000 Seemeilen (circa 12 Erdumrundungen).
Das Einsatzgebiet der Einsatzschiffe umfasste die bundespolizeilichen Aufgaben auf See von Flensburg bis Wismar.
Vielen sind die beiden Schiffe der Bundespolizei auch aus der ZDF-Fernsehserie „Küstenwache“ bekannt, dort waren sie abwechselnd unter dem Namen „Albatros II“ zu sehen.
An der Außerdienststellung nahmen auch viele Vertreter der Patenstädte Neustrelitz und Bad Düben teil, mit denen seit Jahren ein intensiver Austausch bestand.
Die Bundespolizei wird im Zuge der Außerdienststellung drei neue hochseetaugliche Einsatzschiffe erhalten (der reporter berichtete). Die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Bundespolizei auf See haben sich in den letzten Jahren massiv geändert. Mit den Neubauten soll die Einsatzfähigkeit der Bundespolizei auf See nachhaltig gestärkt werden. Dafür werden seitens der Bundesregierung insgesamt 165 Millionen Euro investiert. 2018 sollen die hochmodernen Schiffe Einsätze fahren. Vor allem bei der Rettung von Menschen sollen die neuen Schiffe, die bis zu 30 Meter länger sind als ihre Vorgänger und auf denen auch Hubschrauber landen und starten können, deutlich wirksamer.
Neues Flaggschiff der Bundespolizei See in Neustadt ist derzeit das Einsatzschiff BP 25 „Bayreuth“, das bei der Bundespolizeiinspektion See Cuxhaven über viele Jahre im Seeeinsatz zwischen Deutsch-Dänischer und Deutsch-Niederländischer Grenze war. Anfang des Jahres wurde dieses Schiff durch die Stammbesatzung via Nord-Ostsee-Kanal nach Neustadt überführt, um dort an eine neue Besatzung übergeben und zukünftig im regionalen Zuständigkeitsbereich der Neustädter Inspektion eingesetzt zu werden. Das neue Schiff wird der Öffentlichkeit erstmals anlässlich des „8. Tags der Küstenwache“ vorgestellt. (red)