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Deftige Auswärtsniederlage für die HSG Ostsee N/G

In der 3. Handball-Bundesliga, Staffel Nord-Ost, traf die HSG Ostsee N/G am Samstag auf den Tabellenzweiten MTV Braunschweig und bezog eine deutliche 16:36 (7:19) Niederlage.

„David gegen Goliath“-Spiel

Die Rollenverteilung war klar. Der letztjährige Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga war der eindeutige Favorit. Zumal mit Piet Möller (verletzt), Mattis Potratz und Silas Schramm (beide krank) wieder Ausfälle auf wichtigen Positionen zu verzeichnen waren. Die Mannschaft von Trainer Volker Mudrow legte dementsprechend los, zog über 4:2 auf 9:5 in der 15. Minute davon.

Braunschweig spielte wie immer über 60 Minuten im 7 gegen 6 und stellte damit die Abwehr um Mannschaftskapitän Alexander Mendle immer wieder vor Herausforderungen. Hinzu kam, dass sich das Angriffsspiel nicht wie geplant entfaltete und das Team von Trainer Kibat nicht die notwendige Durchschlagskraft entwickeln konnte. Das lag zum einen an der gut funktionierenden Braunschweiger 5:1-Deckung und zum anderen an der ungewöhnlichen Auslegung der Regeln für Stürmerfoul durch die Spielleitung.

Beim Stand von 10:5 in der 17. Minute bat Nico Kibat die Mannschaft zur ersten Auszeit. Doch das taktische und personelle Nachjustieren brachte nicht den gewünschten Erfolg. Nur zehn Minuten stand die Anzeigetafel in der Sporthalle „Alte Waage“ bei 14:6 und der Mannschaftsverantwortliche der Ostseemänner sah sich genötigt, noch in der ersten Halbzeit seine zweite Time-Out-Karte zu legen. Kibat stellte taktisch um, versuchte eine offensivere Abwehr, nahm bei eigenem Angriff den Torwart vom Feld. Doch auch diese Maßnahme ging gründlich schief. Ostsee machte im Angriff einen Fehler nach dem anderen und lud die Braunschweiger Mannschaft um Regisseur und Rückraumshooter Tim Otto ein ums andere Mal zu leichten Toren ein. Otto führte klug Regie, setzte insbesondere Trainersohn und Jugendnationalspieler Jan Mudrow immer wieder klug in Szene, zog aber auch durch immerwährendes diskutieren, liegen bleiben und Theatralik Bestrafungen für die Ostsee-Abwehr. Clever gespielt durch eine abgezockte Braunschweiger Mannschaft. Mit dem Halbzeitstand von 19:7 ging es in die Kabine.

 

Auch in der zweiten Halbzeit fand die HSG Ostsee nicht ins Spiel

Die zweite Halbzeit begann, wie der erste Durchgang aufhörte. Braunschweig spielte routiniert, baute die Führung weiter aus. Ostsee fand keine Mittel zur Gegenwehr. In der 35. Minute war das Spiel für Spielmacher Alexander Mendle dann nach einer erneuten kreativen Regelauslegung beendet. Er erhielt die dritte Zeitstrafe und somit eine rote Karte. Ostsee warf bis zur 42. Minute nur zwei Tore, das Braunschweiger Team schaltete einen Gang zurück und spulte seinen Spielplan runter. Das Spiel war lange entschieden. Ostseetrainer Kibat nutzte wie bereits in der ersten Halbzeit die Gelegenheit und setzte Jasper Steingrübner und Daniel Baasch im Rückraum ein. Beide Spieler lieferten eine gute Partie und nutzten die Chance, wichtige Spielzeit zu sammeln. Letzter Aufreger des Spiels war der verworfene Siebenmeter des Braunschweigers Jan Mudrow. Im anschließenden Kampf um den von der Latte zurückprallenden Ball foulte der Siebenmeterschütze den heranspringenden Jannes Farschchi zwar unabsichtlich aber so, dass Farschchi in der Luft die Kontrolle verlor und heftig auf dem Hallenboden aufschlug. Eine Bestrafung erfolgte nicht. Folgerichtig wäre aber wohl eine rote Karte gewesen.

 

Verdienter Sieg des MTV - nach schwächster Saisonleistung der HSG

All das war aber nicht spielentscheidend. Ostsee fand zu keiner Zeit zur gewohnten Abwehr- und schon gar nicht zu einer Angriffsleistung. 16 Tore sind absoluter Minusrekord. Der MTV Braunschweig war in allen Belangen überlegen. So blieb den Ostholsteinern am Ende nur die Gratulation zu einem verdienten Sieg.

 

HSG mit Blick auf Derby am Freitag

Bereits vor der Rückfahrt hat sich das Team auf die nächste Partie eingeschworen. Am Freitagabend um 20.30 Uhr steht das Derby gegen den TSV Altenholz in der Grömitzer Ostholsteinhalle an. Kreisläufer Mats Schramm: „Wir streben natürlich eine deutliche Reaktion an, werden die Woche hart trainieren. Wir wollen den Altenholzern unbedingt einen heißen Kampf liefern. Mit unseren Fans in unserer Halle werden wir uns zerreißen, um ein gutes Spiel abzuliefern.“ (red)


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