

Die Sanierung des denkmalgeschützten Aussichtsturms neben der Waldschänke kann dank der Bereitstellung weiterer Fördermittel in den Endspurt gehen. Land und Bund steuern insgesamt 160.000 Euro bei, um das Wahrzeichen des Bungsbergs für die kommenden Generationen erhalten zu können.
Schönwalde. 120.000 Euro hatte die Sparkassen-Stiftung für die Turmsanierung bereitgestellt, 40.000 Euro der Kreis und 10.000 Euro die Gemeinde. Zur Übergabe des Fördermittelbescheids war am vergangenen Mittwoch nicht nur Ministerin Anke Spoorendonk aus Kiel auf dem Bungsberg zu Gast. Auch die Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn (SPD) und Ingo Gädechens (CDU) waren bei diesem wichtigen Termin vor Ort, genauso wie Landrat Reinhard Sager, Bürgermeister Hans-Alfred Plötner, Landeskonservator Dr. Michael Paarmann und Architekt Torsten Ewers. Die Gemeinde Schönwalde hatte das Projekt zusammen mit der Sparkassen-Stiftung Ostholstein auf den Weg gebracht. Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Holstein Dr. Martin Lüdiger sprach in seiner Begrüßung der Gäste im Bildungsspaßgebäude von der Wiederherstellung des i-Tüpfelchens beziehungsweise des Ausrufezeichens auf dem Bungsberg.
Ministerin Anke Spoorendonk übergab den Bescheid aus Berlin an den Vorsitzenden des Vorstandes der Sparkassen-Stiftung Ostholstein und Landrat Reinhard Sager, der sich sehr über die Finanzspritze „von ganz oben“ freute: „Der Elisabethturm ist ein Zeugnis historischer Baukunst. Dieses Denkmal muss für die Nachwelt erhalten bleiben, denn ohne den Turm ist das Erlebnisgelände auf dem Bungsberg nicht komplett.“
Vor allem die Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn hatte sich für die Fördergelder aus Berlin starkgemacht. Sie freute sich daher ganz besonders, dass der Turm, der sie an das Märchen von Rapunzel erinnere, vermutlich bereits im Mai wieder geöffnet werden kann: „Der Turm ist Bestandteil der Region und ein Highlight für Touristen. Ich freue mich, dass wir diesen Moment zusammen teilen können.“
Der 1864 vom vorletzten Großherzog von Oldenburg errichtete Aussichtsturm ist 22 Meter hoch und war im Herbst 2016 eingerüstet worden, damit die Sanierung starten konnte. Bereits seit Jahren waren immer mehr Mängel an dem Bauwerk sichtbar geworden, die Architekt Torsten Ewers in einer Präsentation zusammenfasste. Der Turm hat vor allem durch Wasser gelitten. Die Abläufe waren seit Jahrzehnten verstopft, haben so Feuchtigkeit ins Gestein einsickern lassen und damit Schäden durch Frost hervorgerufen. Die Fenster waren teilweise offen, der Putz abgeplatzt, tragende Elemente aus der Verankerung gerissen. Selbst eine Buche wuchs aus dem Mauerwerk heraus. „Nun wird der Turm wieder wunderschön werden und länger halten als sein großer Bruder nebenan“, sagte der Architekt und deutete dabei auf den Fernmeldeturm aus den 70er Jahren. Nach seiner Fertigstellung wird der Turm durch das sandgestrahlte Granit wieder wie ursprünglich leicht rosa schimmern. Ein besonderes Highlight sollen neue farbige Fenster des Turmes werden, die von Schülern der Friedrich-Hiller-Schule in einem Malwettbewerb gestaltet wurden.
Von der Vorfreude auf die Eröffnung des Turmes war auch Ministerin Spoorendonk infiziert worden: „Mit diesem Projekt wird Kulturerbe erlebbar gemacht. Ohne die Hilfe des Bundes kämen wir nicht weiter. Der Turm wird identitätsstiftend für die ganze Region sein“, sagte Anke Spoorendonk. (ab)