Marco Gruemmer

Der blühende Charme einer Dorfkneipe - Dorfschänke Merkendorf feiert 50 Jahre

Merkendorf. Es war der 19. November 1965, als die Dorfschänke Merkendorf ihre Türen öffnete. Heute, rund 50 Jahre später, hat sie nichts von ihrem Charme als urgemütliche Dorfkneipe eingebüßt und ist noch immer ein beliebter Treffpunkt für Stammgäste, Feinschmecker und Neugierige. Zum 50. Jubiläum am Donnerstag, dem 19. November sind alle Gäste, Bekannte und Freunde des Hauses von Familie Ahrens ab 18 Uhr zu einem Empfang eingeladen.
 
Und so begann die Geschichte dieses traditionsreichen Hauses: Alles war vorbereitet für den 19. November 1965. Gisela und Peter Ahrens hatten sich diesen Montag lange vorher als Eröffnungstermin für die Dorfschänke Merkendorf ausgesucht. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: „Es herrschte eisiges Schneetreiben wie in Sibirien“, erinnert sich Gisela Ahrens an den Sonntag vor der geplanten Neueröffnung. Auf dem benachbarten Sportplatz sollte der TSV Schashagen um Punkte spielen, fand sich jedoch auf dem Platz alleine wieder. Der Gegner hatte es aufgrund der Wetterbedingungen vorgezogen, die noch nicht offiziell geöffnete Dorfschänke aufzusuchen und in aller Seelenruhe ein paar Bierchen zu zischen. Wenig später feierten beide Mannschaften gemeinsam und die Dorfschänke hatte ihre Generalprobe bestanden. Einen Tag später kam die Dorfschaft zum Gratulieren.
 
„Wir sind klein angefangen mit einem Raum. Die Feuerwehr tagte zum Beispiel bei uns im Wohnzimmer“, blickt Gisela Ahrens zurück. Damals galt die Dorfschänke als erster Anlaufpunkt im Ort. Im Gegensatz zu vielen anderen Haushalten gab es dort einen Fernseher, der auf Kisten gestellt bei Großereignissen stark frequentiert wurde. Durch bauliche Maßnahmen erweiterte sich die Dorfschänke Merkendorf Schritt für Schritt. So wurde 1970 der erste kleine Saal angebaut, der 1978 vergrößert wurde. Im selben Jahr erfuhr die Küche eine Modernisierung. 1981 folgte die Eröffnung der Bundeskegelbahn nebst Clubraum.
 
Vier Jahre später, 1985, setzten sich Gisela und Peter Ahrens zur Ruhe und übergaben das Geschäft an Conny und Jürgen Ahrens. Es blieb also in Familienhand.
 
Ein Tiefpunkt in der Geschichte der Dorfschänke Merkendorf war der 18. Dezember 1998. Ein Feuer legte den Saal in Schutt und Asche. Als Brandursache wurde später ein technischer Defekt ermittelt. Doch die Inhaber ließen sich nicht entmutigen und schon Ostern 1999 lief der Küchenbetrieb weiter. Der Saal konnte im September wieder genutzt werden.
 
Die Dorfschänke Merkendorf verfügt über insgesamt 220 Innen- und 60 Außenplätze. Bei Feierlichkeiten stehen ein separater Raum für bis zu 30 Personen sowie ein Saal für bis zu 90 Personen zur Verfügung. Zudem wird eine Sektbar eingerichtet. Für den Kaninchenzuchtverein U 107, den Geflügelzuchtverein, den Taubenverein, den SV Schashagen-Pelzerhaken, den Siedlerbund Merkendorf, und das Neustädter Show-Ensemble gilt die Dorfschänke als Vereinslokal. „Mit der Einführung des Rauchverbots ist ein Teil der Geselligkeit am Tresen auf der Strecke geblieben“, bedauert Gisela Ahrens und sagt weiter: „Aber unsere Gäste haben immer gespürt, dass wir unsere Arbeit gerne gemacht haben.“
 
Seitens der Küche bietet die Dorfschänke Merkendorf ständig bis zu 140 Gerichte an, wobei das Hauptaugenmerk auf Fisch- und Fleischgerichten liegt. Allerdings finden auch saisonale Gerichte wie Maischolle, Spargel, Wild oder, wie jetzt ganz aktuell, Grünkohl ihren Platz.
 
Anmeldungen, auch noch für Weihnachten, nimmt die Dorfschänke Merkendorf unter Tel. 04561/4313 entgegen. (mg)


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