

Neustadt. Engel müssen nicht immer Flügel haben und nur im
Himmel anzutreffen sein. Manchmal sind sie mitten unter uns, obwohl wir sie
nicht gleich erkennen. Menschen, die anderen etwas Gutes tun, sind solche Engel.
Die zuerst an andere denken, bevor sie an sich denken. Ganz besonders in der
Weihnachtszeit fallen diese Engel auf. Nicht, weil sie sich selbst in den
Mittelpunkt rücken wollen, sondern weil ihre guten Taten so groß sind, dass sie
auffallen. Aber wie Engel eben nun mal so sind: Sie tauchen auf, tun Gutes, und
sind dann sogleich wieder weg. Sie wollen nicht, dass man über sie redet. Sie
wollen uns nur zeigen, dass sie da sind.
Wir vom reporter aber schreiben heute über einen Engel, der am 25. November
zu uns ins Verlagshaus gekommen ist, mit einem Briefumschlag in der Hand,
gefüllt mit 5.000 Euro. Dieses Geld hat sich der ältere Herr nach eigenen
Angaben mühsam abgespart, in dem er 500 Euro monatlich zurückgelegt hat. Sehr
viel Geld, wie wir finden. Dazu gehört schon etwas, 500 Euro jeden Monat für
andere zurückzulegen. Egal ob nun als Rentner oder als Besserverdiener.
„Hier ist es ganz schön warm drin“, sagte der ältere Herr mit längerem weißen
Haar beim Betreten des Verlagshauses. „Meine Heizung ist fast ganz aus, es gibt
ja schließlich dicke Sachen zum Anziehen“. Jetzt wissen wir, woran der ältere
Herr gespart hat. Er friert, um anderen eine Freude zu ermöglichen. Das Geld
übergab er unserem Geschäftsführer Uwe Muchow, verbunden mit der Bitte, es zu
gleichen Teilen an die Neustädter Kindergärten zu verteilen. Dieser Bitte sind
wir mit großer Freude selbstverständlich nachgekommen. Unsere Auszubildende
Alica Schmidt hat diese Aufgabe sehr gern übernommen und die Kindergärten am
Montag besucht und überrascht.
Wir bedanken uns im Namen aller Kindergärten sehr herzlich bei dem Engel von
Neustadt, der uns bewiesen hat, dass wir Engel nicht im Himmel suchen sollten,
sondern dass sie bereits unter uns sind und jeder einer sein kann, wenn er es
will. (ab)