

Lesbos. Drei Monate nach Beginn der Ausbildung und
Unterstützung griechischer Seenotretter hat die Deutsche Gesellschaft zur
Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) den Einsatz der „Minden“ in der Ägäis
erfolgreich beendet. Die Besatzungen des Seenotrettungskreuzers, zu denen auf
Bitten der DGzRS neben deutschen und griechischen Seenotrettern auch
Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gehörten,
befreiten seit Anfang März 2016 vor Lesbos 1.138 Menschen aus Gefahr. Darunter
waren 202 oft kleinste Kinder. Zweiter Schwerpunkt des Einsatzes war die
Ausbildung des Hellenic Rescue Teams (HRT). Die griechische
Schwesterorganisation der DGzRS setzt den Seenotrettungsdienst nun mit neuen
eigenen Booten fort.
„Die Ausbildung durch die deutschen Seenotretter war sehr wichtig für unsere
künftigen Einsätze“, betont HRT-Freiwilliger Christopher Tsagkaridis. Inhalte
waren unter anderem Such- und Rettungsverfahren, Einsatzkoordinierung und Erste
Hilfe. „Unsere Besatzungen haben standardisierte Einsatzverfahren gelernt und
verinnerlicht, die uns unserem einzigen Ziel einen großen Schritt näher bringen:
Menschenleben auf See zu retten. Das verdanken wir dem großen Teamgeist zwischen
DGzRS und HRT“, unterstreicht Giorgos Kalogeropoulos, Präsident der
Freiwilligenorganisation.
53 Seenotretter der DGzRS und 23 Rettungsschwimmer der DLRG waren seit Anfang
März auf der „Minden“ im Einsatz. „Sie haben nicht nur Hunderte von Menschen aus
Gefahr befreit, sondern auch wertvolle Erfahrungen gesammelt, von denen sie bei
ihrer Arbeit in Deutschland profitieren werden“, sagte Kapitän Udo Helge Fox,
Leiter des Rettungsdienstes der DGzRS. Er war selbst an mehreren Einsätzen zur
Entlastung und Ausbildung der griechischen Seenotretter beteiligt. Nahezu
täglich gerieten in den vergangenen Monaten in ihrem Einsatzgebiet Flüchtlinge
auf See in große Gefahr. (red)