

Süsel. „Die Schäden sind deutlich sichtbar und ein schnelles Handeln zwingend erforderlich“. So lautet das Ergebnis der Bestandsaufnahme bei einer Besichtigung der Süseler St. Laurentius-Kirche durch die Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn. Zusammen mit Pastorin Kristina Warnemünde, der stellvertretenden Bürgermeisterin Swantje Meininghaus, dem betreuenden Architekten Lutz Eckoldt, Architekt Matthias Höls vom Kirchenkreis Ostholstein und Mitgliedern des Gemeinderats machte sich Bettina Hagedorn am vergangenen Montag ein Bild von dem schlechten baulichen Zustand der Kirche.
Bemängelt wurden durch Lutz Eckoldt neben Faulschäden im Feldstein-Mauerwerk auf der Wetterseite der Kirche vor allem viele vermorschte Balken im Dachbereich mit Schwammbefall sowie kaputte Geländer und unzählige Fußbodendielen mit Wurmbefall. Auf dem Gewölbe liegt zudem uralter Bauschutt aus vergangenen Restaurierungen, der seinerzeit einfach mit eingemauert wurde. Neben diesen sichtbaren Schäden gibt es auch einen hörbaren Verlust: Aufgrund struktureller Schäden am hölzernen Tragwerk ist ein sicherer Betrieb der Kirchenglocken nicht mehr gewährleistet. „Wir haben einen Schatz an Kulturgütern in Deutschland, dafür aber in den letzten 20 Jahren zu wenig Gelder erhalten. Länder, Kommunen und Kirchengemeinden sind mit den hohen Sanierungskosten überfordert, weshalb der Bund dringend einspringen muss“, betonte MdB Bettina Hagedorn.
Gefördert werden sollen die Sanierungsmaßnahmen aus Mitteln für Denkmalschutz-Sonderprogramme, die seit 2008 jährlich vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages beschlossen werden.
Das gesamte Ausmaß der Schäden an der Kirche, die zwischen 1160 und 1180 erbaut wurde, war erst im Oktober vergangenen Jahres festgestellt worden. Ein Sanierungskonzept für die Holztragewerke im Turm und die Stabilisierung des Mauerwerks wird derzeit noch erarbeitet. Die Kosten dafür werden vermutlich nicht unter 500.000 Euro liegen. Da 50 Prozent der Mittel dafür vom Bund kommen sollen, müssen nach Angaben von Bettina Hagedorn die Anträge darauf schon vorbereitet werden; auch wenn die Summen noch nicht bewilligt sind.
„Kirche ist Heimat und Identität, wir müssen jetzt etwas tun“, betonte Bettina Hagedorn. „Ihre Glocken sollen alle wieder läuten können“. Bis dahin wird es aber noch etwas dauern, denn die Liste der geförderten Projekte kann frühestens Ende Juni 2018 beschlossen werden. Die nächste Tranche für Ostholstein soll dann ab Mai 2019 kommen. (ab/red)