

Ostholstein. Die Realisierung der Festen Fehmarnbeltquerung
ist um einen riesigen Schritt näher gerückt. Das Konsortium FLC, welches die
Hauptbauaufträge gewonnen hat, unterschrieb gestern Abend mit dem Bauherren
Femern A/S die Bauverträge für das größte Bauprojekt Europas, welches in schon
wenigen Jahren Deutschland und Dänemark fest verbinden soll.
Die regionale Wirtschaft ist von dieser Nachricht begeistert. „Nun sprechen
wir wirklich nicht mehr über das Ob, sondern nur noch über das Wann“, sagt Mirko
Schönfeldt, Geschäftsführer der Baltic FS aus Ostholstein. „Erst jetzt haben die
Siegerkonsortien einen Anlass, sich wieder mit uns an einen Tisch zu setzen und
konkret über die Angebote zu sprechen, die wir ihnen bereits gemacht hatten“, so
Schönfeldt weiter. Tatsächlich hat die Baltic FS dem Sieger-Konsortium Femern
Link Contractors bereits Angebote in Höhe von circa 120 Millionen Euro gemacht.
Die regionale Wirtschaft hat sich dabei gegen große Mitbewerber als
wettbewerbsfähig erwiesen. Erst jüngst hatte der Wirtschaftsminister des Landes
Schleswig-Holstein, Reinhard Meyer, die Baltic FS zum führenden Unternehmen im
nördlichsten Bundesland für die Beltquerung erklärt.
Einzige Hürde für den Beginn des Baus am größten Absenktunnel der Welt ist
nun das deutsche Planfeststellungsverfahren. Die Landesregierung und der Bauherr
sind in engstem Kontakt, um zügig eine gute Arbeit abzuliefern. Es mehren sich
die Stimmen, die dem Planfeststellungsverfahren die Tauglichkeit für
Großprojekte absprechen und vieles deutet darauf hin, dass an Veränderungen
bereits gearbeitet wird.
An der regionalen und mittelständischen Wirtschaft soll es jedenfalls nicht
liegen. Hier arbeitet man weiter mit Hochdruck daran, um so viel an der
Wertschöpfung teilzuhaben, wie möglich. „Der Bau des Fehmarnbelttunnels bedeutet
nicht nur die konjunkturunabhängige Sicherung der über 10.000 Arbeitsplätze der
mit uns verbundenen Unternehmen für die über acht Jahre dauernde Bauzeit.
Vielmehr können Menschen und Unternehmen nach der Öffnung der wetterunabhängigen
Querung endlich auch gemeinsam mit unseren dänischen Nachbarn gemeinsam eine
Region gestalten und wir sind nicht mehr von den Metropolen Hamburg und
Kopenhagen abhängig“. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Aber der erste
Schritt ist mit den Unterschriften unter den Bauverträgen getan. (red)