Petra Remshardt

Die Unterzeichnung der großen Bauverträge ist die Initialzündung für regionale Unternehmen

Ostholstein. Die Realisierung der Festen Fehmarnbeltquerung ist um einen riesigen Schritt näher gerückt. Das Konsortium FLC, welches die Hauptbauaufträge gewonnen hat, unterschrieb gestern Abend mit dem Bauherren Femern A/S die Bauverträge für das größte Bauprojekt Europas, welches in schon wenigen Jahren Deutschland und Dänemark fest verbinden soll.
Die regionale Wirtschaft ist von dieser Nachricht begeistert. „Nun sprechen wir wirklich nicht mehr über das Ob, sondern nur noch über das Wann“, sagt Mirko Schönfeldt, Geschäftsführer der Baltic FS aus Ostholstein. „Erst jetzt haben die Siegerkonsortien einen Anlass, sich wieder mit uns an einen Tisch zu setzen und konkret über die Angebote zu sprechen, die wir ihnen bereits gemacht hatten“, so Schönfeldt weiter. Tatsächlich hat die Baltic FS dem Sieger-Konsortium Femern Link Contractors bereits Angebote in Höhe von circa 120 Millionen Euro gemacht. Die regionale Wirtschaft hat sich dabei gegen große Mitbewerber als wettbewerbsfähig erwiesen. Erst jüngst hatte der Wirtschaftsminister des Landes Schleswig-Holstein, Reinhard Meyer, die Baltic FS zum führenden Unternehmen im nördlichsten Bundesland für die Beltquerung erklärt.
Einzige Hürde für den Beginn des Baus am größten Absenktunnel der Welt ist nun das deutsche Planfeststellungsverfahren. Die Landesregierung und der Bauherr sind in engstem Kontakt, um zügig eine gute Arbeit abzuliefern. Es mehren sich die Stimmen, die dem Planfeststellungsverfahren die Tauglichkeit für Großprojekte absprechen und vieles deutet darauf hin, dass an Veränderungen bereits gearbeitet wird.
 
An der regionalen und mittelständischen Wirtschaft soll es jedenfalls nicht liegen. Hier arbeitet man weiter mit Hochdruck daran, um so viel an der Wertschöpfung teilzuhaben, wie möglich. „Der Bau des Fehmarnbelttunnels bedeutet nicht nur die konjunkturunabhängige Sicherung der über 10.000 Arbeitsplätze der mit uns verbundenen Unternehmen für die über acht Jahre dauernde Bauzeit. Vielmehr können Menschen und Unternehmen nach der Öffnung der wetterunabhängigen Querung endlich auch gemeinsam mit unseren dänischen Nachbarn gemeinsam eine Region gestalten und wir sind nicht mehr von den Metropolen Hamburg und Kopenhagen abhängig“. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Aber der erste Schritt ist mit den Unterschriften unter den Bauverträgen getan. (red)


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