Kristina Kolbe

Ein historisches Zeugnis von 1809

Neustadt. Die „Charte der Ländereien der Stadt Neustadt“ von 1802 hing noch bis vor zwei Jahren in der Museumsstube der Hospitalkirche. Etliche Risse und Verunreinigungen sorgten jedoch dafür, dass man die Karte kaum noch lesen konnte. Die Fielmann AG nahm sich dieses historisch wertvolle Stück vor und sorgte dafür, dass die Karte komplett restauriert werden konnte. Nach knapp zwei Jahren wurde die Karte nun wieder an den Förderverein und die Stiftung des Hospitals zurückgegeben.
 
Die historische Karte zeigt die Darstellung der Ländereien in Neuststadt, nach einer Aufhebung der Flurgemeinschaft im Jahre 1802. Aufgezeigt wird das Acker- und Wiesenland, wie es nach Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 21. Juni 1802 auf die Einwohner der Stadt, je nach Größe ihres Hauses, bemessen und zugeteilt wurde. Ein jahrelanger Streit unter der Stadtbewohnerschaft wurde damit beendet.
 
Bis ins Einzelne sind die Ländereien akribisch in Parzellen aufgeteilt und mit Zahlen versehen, den jeweiligen Bewohnern zugeordnet. Flurbezeichnungen ergänzen das kartografisch aufs Sorgfältigste angefertigte offizielle historische Dokument. Diese Flurbezeichnungen entsprechen oder ähneln übrigens den heutigen Straßenbezeichnungen und wurden unter anderem mit „Rackersberg“, „Heisterbusch“, „Sandbarg“ oder „Henningsoll“ bezeichnet.
 
„Die Karte ist ein Namensdenkmal für Neustadt“, freute sich Museumsleiter Dr. Frank Wilschewski bei der Übergabe und auch Uwe Muchow vom Förderverein des Museums sowie Hospitalverwalter Volker Weber, zeigten sich dankbar, dass Jürgen Ostwald von der Fielmann AG die Karte mitgenommen und einem Restaurateur übergeben hatte.
 
Jürgen Ostwald war bereits einige Male für die Fielmann AG in Neustadt auf „Schatzsuche“ und erklärte, dass es auf der Karte viel zu ermitteln gäbe und er sich sehr über den Fund gefreut habe. Bürgermeister Mirko Spieckermann bedankte sich ebenfalls im Namen der Stadt bei der Fielmann AG und betonte, wie wichtig es sei, dieses Dokument zu erhalten, aber auch zugänglich zu machen.
 
Im nächsten Schritt werde an einer Lösung gearbeitet, die Karte den Neustädtern zu zeigen, ohne sie schädlichen Einflüssen wie UV-Strahlung und Staub auszusetzen. (ko)


Weitere Nachrichten aus Neustadt in Holstein

UNTERNEHMEN DER REGION

Meistgelesen